Love at Stakes 06 - Die mit dem Vampir tanzt-ok
Gehör nahm eine tiefe, raue Stimme am anderen Ende der Leitung wahr. Ein Rudelführer aus dem Norden von Maine. Das klang vielversprechend.
Jack beugte sich über den Schreibtisch, damit er besser hören konnte. Eine weibliche Leiche war in den Wäldern gefunden worden.
Sein Herz zog sich zusammen. Nein, nicht Lara.
Phil warf ihm einen besorgten Blick zu. »Kannst du sie beschreiben? Hast du ein Foto? Ich gebe dir unsere Faxnummer.« Er sagte die Nummer auf.
Es war die reinste Qual für Jack. Die Stimme am Telefon beschrieb das Mädchen als groß, schlank, mit rotblondem Haar und blauen Augen. Das Faxgerät war so verdammt langsam. Jacks Magen rebellierte, und zum ersten Mal in seinem langen Vampirleben hatte er das Gefühl, er müsste sein Abendessen erbrechen.
Endlich kam das Foto an. Jack riss es aus der Maschine. Es war nicht Lara.
Bebend atmete er aus. »Sie ist es nicht. Aber das Mädchen kommt mir bekannt vor.« Er griff nach den Akten und suchte in den Fotos, die er gesammelt hatte. Er zog ein Foto heraus, das das Mädchen auf dem Fax zeigte. Brittney Beckford. Apollo hatte die Leiche einfach in den Wald geworfen.
»Griechische Architektur?« Phil setzte sich auf. »Bist du sicher?«
»Stell den Lautsprecher an«, bat Jack. »Wir gehen sofort.«
Phil drückte auf den Knopf und warnte den Rudelführer, dass sie auf dem Weg waren. Jack griff nach Phils Arm und teleportierte sich dem Klang der Werwolfstimme entgegen.
»Willkommen auf Wolf Ridge.« Ein großer Mann mit dichten grauen Haaren und bernsteinfarbenen Augen stand hinter einem Schreibtisch. Er trug eine Polizeiuniform, und ein ernster Ausdruck spiegelte sich in seinem Gesicht wider. »Hier nennen mich alle Chief.«
Jack blickte in die leere Gefängniszelle hinter ihm. »Dann bist du hier der Polizeichef?«
»Ja, und der Rudelführer.« Der Werwolf reichte Phil seine Hand. »Schön, dich kennenzulernen. Ich kenne deinen Vater.«
»Darauf wette ich«, murmelte Phil und schüttelte Chief die Hand. »Das hier ist Jack aus Venedig.«
Misstrauisch betrachtete Chief den Vampir, während er ihm die Hand schüttelte. »Meine Söhne und ich haben ein totes Mädchen in den Wäldern gefunden. Ich glaube, einer von eurer Art hat sie umgebracht. Sie hatte Zahnabdrücke am Hals und war vollkommen blutleer.«
Das konnte Jack so nicht stehenlassen. »Der Vampir, der sie umgebracht hat, gehört nicht zu meiner Art. Ich trinke nur synthetisches Blut, und ich beschütze die Sterblichen vor denjenigen, die sie für nur eine Mahlzeit umbringen.«
Beruhigt nickte Chief. »Gut. Ich erlaube meinem Rudel auch nicht, Menschen anzugreifen.«
»Wir müssen das Gelände inspizieren, das ihr entdeckt habt.« Jack rief Robby und Phineas an, und die zwei teleportierten sich zu ihm.
Chief sah sie sich genau an. »Also haben wir hier einen Vampir aus Venedig, einen aus Schottland in einem Kilt, und einen aus...?«
»... der Bronx«, beendete Phineas den Satz des Werwolfs. »Hast du ein Problem damit?«
»Nein.« Der Werwolf lächelte. »Ich bringe euch zu dem Gelände. Wenn dort ein Vampir ist, der Frauen umbringt, will ich auch, dass er aufgehalten wird.«
Chief führte sie nach draußen, und die Männer stiegen alle in seinen SUV. Dreißig Minuten später kamen sie bei Chiefs Jagdhütte an, die sich tief im Wald befand.
»Ich bringe euch den Rest des Weges zu Fuß.« Chief trat hinter die große Motorhaube des SUV und zog seine Uniform aus. »Für uns Wölfe geht es schneller, wenn wir uns verwandeln.« Er sah Phil an. »Bereit?«
Phil biss die Zähne zusammen. »Ich bleibe, wie ich bin.«
Einen Moment lang schien Chief sich über sich selbst zu ärgern. »Es tut mir leid. Ich hatte den Eindruck, dass -«
»Halb so wild«, knurrte Phil. »Ich bin direkt hinter euch. Und ich bringe deine Sachen mit.«
»Danke.« Während er in die Wälder ging, begann sein Körper zu verschwimmen. Innerhalb weniger Sekunden hatte er sich in einen großen grauen Wolf verwandelt.
»Heiliger Vater«, sagte Phineas, »das war schnell.«
»Er ist ein Alpha.« Phil griff sich die Kleider des Polizeichefs. »Sie können sich jederzeit einfach verwandeln. Er braucht dazu keinen Vollmond.«
»Oh.« Phineas sah zu der schmalen Mondsichel hinauf. »Also dann bist du wohl kein -«
»Genug«, unterbrach Robby die beiden. Er deutete auf Chief, der bereits in den Wald preschte. »Gehen wir.«
Die drei Vampire liefen dem rennenden Wolf nach. Phil sprintete hinterher.
Nach einigen Meilen
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