Love at Stakes 06 - Die mit dem Vampir tanzt-ok
führte sie ins Esszimmer. Was, wenn Charlie aus dieser Richtung angriff? Und dann war da noch die dritte Tür. Sie rannte hinüber zu Kelsey. »Wohin führt diese Tür dort?«
»Das ist der Hintereingang.«
»Dann will ich, dass Sie hier verschwinden. Sofort.«
Kelsey schüttelte den Kopf und wimmerte.
»Ich bringe dich um, du dumme Schlampe«, brüllte Charlie, »und die Kinder auch.«
Kinder ? Laras Herz setzte für einen Moment aus. »Sie haben Kinder?«
Kelsey brach in Tränen aus. »Meine Babys.«
Das war ein Albtraum. Lara rang mit ihrer Fassung. War Harvey tot? Würde Charlie zuerst seine Frau oder die Kinder angreifen? Oh Gott, sie konnte nicht denken. Sie musste sofort handeln. Sie musste Charlie aufhalten, ehe er irgendjemanden umbrachte. Verdammt noch mal! Wenn es bloß eine andere Lösung gäbe...
Wenn du je in Schwierigkeiten bist...
Er konnte nicht sofort herkommen. Oder doch? Jack war so... anders.
»Ich mach dich kalt, Kelsey!«, brüllte Charlie.
Lara stemmte den schweren Küchentisch hoch, bis er mit einem lauten Knall auf die Seite fiel. Sie hockte sich mit Kelsey dahinter. Mit zitternden Fingern nahm sie ihr Handy aus der Hemdtasche. Vor drei Tagen hatte sie ihrer Mitbewohnerin von Jack erzählt. LaToya hatte ihr zugeredet, ihn anzurufen, aber Lara hatte sich geweigert. LaToya klaute daraufhin einfach Laras Telefon und speicherte Jacks Nummer auf die Schnellwahltaste Eins.
Was hatte sie zu verlieren? Lara drückte 1, legte das Telefon hin und machte ihre Waffe bereit.
Charlies schwere Schritte hallten durch den Flur.
»Pronto?«, erklang Jacks Stimme aus dem Telefon.
»Jack-«
Die Tür flog auf, und Schüsse knallten durch den Raum.
5. KAPITEL
Laras Herz hämmerte in ihrer Brust, als sie mit Kelsey Trent hinter dem schweren Tisch kauerte. Dieser Wahnsinnige hatte einige wilde Schüsse in der Küche abgegeben, wahrscheinlich, um sie selbst vom Gebrauch ihrer Schusswaffe abzuhalten. Eine Kugel zischte über ihrem Kopf durch die Luft und grub sich in die Wand hinter ihr. Kelsey schrie.
Es fiel Lara schwer, zu atmen. Sie musste über den Tischrand blicken, um zu zielen, aber allein der Gedanke daran lähmte sie. Voller Verzweiflung versuchte sie, sich an alle Anleitungen zu erinnern, die man ihr an der Akademie eingehämmert hatte. Verdammt. Sie hatte die Übungssituationen schon beängstigend gefunden, aber die waren das reinste Kinderspiel im Gegensatz zur Wirklichkeit.
Die Schüsse verstummten.
Jetzt oder nie. Lara beugte sich seitwärts am Tisch vorbei und zielte mit ihrer Pistole. Die Zeit verlangsamte sich plötzlich zu einem Kriechen. Kalter Schweiß kühlte ihre Haut, und ihre Ohren füllten sich mit einem Rauschen. Alles, was sie fühlte, war, wie ihr rechter Zeigefinger sich langsam um den Abzug krümmte, bereit, zu töten.
Gott, nein. Gezwungen zu sein, jemanden umzubringen. Sie hatte theoretisch gewusst, dass es dazu kommen konnte, aber sie hatte dummerweise geglaubt, dass es irgendwie, wenn sie nur vorsichtig genug war, nie wirklich passieren würde.
Charlie hatte sie entdeckt und richtete seine Waffe auf sie.
Es war so weit.
Die Luft vor Lara begann zu flimmern.
»Was zum Teufel?« Charlie stolperte rückwärts.
Er sah es auch? Laras Knie begannen in ihrer halb gehockten Stellung zu zittern. Die vielfarbige Blase in der Luft nahm eine Gestalt an. Menschliche Gestalt. Jack. Sie keuchte auf.
****
»Oh mein Gott!« Charlie richtete seine Waffe auf ihn.
In Hochgeschwindigkeit sauste Jack auf Charlie zu, schlug ihm die Waffe aus der Hand und warf ihn zu Boden, wo er ihn festhielt.
Diese Schnelligkeit war atemberaubend. In der Millisekunde, die es dauerte, ihre Augen wieder zu öffnen, hatte Jack Charlie bereits überwältigt und ihm die Hände hinter den Rücken gezerrt.
»Runter von mir!« Charlie wand sich, konnte sich aber gegen seinen Fänger nicht wehren.
Eine Welle kalter Luft erfüllte den Raum.
Jack kniff seine Augen zusammen, in denen golden Eindringlichkeit leuchtete. »Ruhig. Und sei still.«
Charlie wurde schlaff. Kelsey fiel mit leerem Gesichtsausdruck gegen den Tisch. Zitternd beobachtete Lara das Geschehen. Jack. Er benutzte wieder einen seiner Gedankentricks.
»Lara, gib mir deine Handschellen«, verlangte Jack von ihr.
Ein eisiger Nebel kroch über ihre Haut. Oh Gott, im Hotelzimmer war es auch kalt gewesen. War das Jacks Verdienst? Und wie konnte er einfach so wie durch Magie aus dem Nichts auftauchen?
Er blickte zu ihr. »Alles in
Weitere Kostenlose Bücher