Love at Stakes 06 - Die mit dem Vampir tanzt-ok
Er hatte die Grenze erreicht, mehr Folter konnte er nicht ertragen.
»Auszeit.« Er hob ihren entzückenden Hintern auf die Couch neben sich, sodass sie seitlich gegen das Polster lehnte und ihre Beine über seinen Schoß drapiert waren. Das Rosa ihrer Wangen warnte ihn, dass auch seine Augen noch rot waren. Er wendete sich ab und legte eine Hand um ihr Fußgelenk.
»Ich habe deine Augen gesehen, Jack«, flüsterte sie. »Sie glühen und sie sind rot.«
»Ich weiß.« Er massierte ihren zarten Knöchel. »Das ist ein Zeichen dafür, wie sehr ich dich begehre.«
Lara atmete tief ein und langsam wieder aus. »Ich will dein Geheimnis wissen. Wer bist du?«
»Bei allen neun Kreisen der Hölle. Ich würde es dir sagen, wenn ich könnte.«
Wie sollte sie ihm nur dieses Geheimnis entlocken? »Das ist so frustrierend. Sag mir wenigstens, was es mit diesen neun Kreisen der Hölle auf sich hat.«
»Das ist eine alte Angewohnheit.« Er nahm ihre Hand und streichelte ihre Finger mit seinen eigenen. »Als ich noch ein Junge war, in Venedig, war mein Hauslehrer ein alter Priester. Er hat mir mit der ›Göttlichen Komödie‹ von Dante das Lesen beigebracht. Sie beginnt mit dem ›Inferno‹ und den neun Kreisen der Hölle.«
Skeptisch schaute sie Jack an. »Was für eine merkwürdige Wahl für ein Kind.«
Seine Finger verschränkten sich mit ihren. »Vater Giovanni hat versucht, mich durch Angsteinflößung zum Guten zu wenden. Er wollte nicht, dass ich den Spuren meines Vaters folge.«
Sie lächelte ihn schief an. »Hat es funktioniert?«
»Leider habe ich die Beschreibungen im ›Inferno‹ spannender gefunden als das ›Paradiso‹«.
»Na ja, das ginge den meisten Kindern so. Es ist das literarische Gegenstück zu einem Horrorfilm. Also neun Kreise, ja? Das ist eine Menge Hölle.«
»Laut Vater Giovanni gibt es viele Sünder.«
Das war ja eine interessante Geschichte. »Was für ein amüsanter Lehrer. Und welcher der neun Kreise wartet auf dein vorzeitiges Ableben?«
Die Frage überraschte ihn. Nachdem er mehr als zweihundert Jahre gelebt hatte, dachte Jack nicht mehr oft an den Tod. Und das war ein Fehler. Er konnte immer im Kampf mit einem Malcontent sterben. Und was würde dann aus seiner unsterblichen Seele werden?
Würde Vater Giovanni recht behalten und er im Inferno enden? Er hatte schon getötet, aber nur aus Selbstverteidigung. Er hatte von Frauen getrunken, aber er hatte immer versucht, für diesen Gefallen zu bezahlen. Auf ihm lag nur eine Sünde, die er unmöglich verleugnen konnte.
»Jack.« Sie drückte seine Hand. »Du siehst so ernst aus. Ich habe nur einen Scherz gemacht.«
Er sah ihr in die Augen. Sein Blick war nicht länger von Rot verschleiert. Nichts tötete die Stimmung so sehr wie der Gedanke an ewige Verdammnis. »Ich würde in den zweiten Kreis kommen, und dort die Ewigkeit damit verbringen, von einem wilden Sturm geschüttelt zu werden.«
Ungläubig verzog Lara das Gesicht. »Das ist furchtbar. Welche Sünde hast du begangen, um das zu verdienen?«
Er hob ihre Hand an seinen Mund und drückte einen Kuss in ihre Handfläche. »Wollust.«
Erstaunt sah sie ihn an. »Das kommt mir ungerecht vor. Ich meine, Wollust scheint mir nicht sehr böse zu sein. Wenigstens nicht deine Wollust. Nicht, wenn sie mir gilt. Tut sie doch, oder nicht?«
»Oh ja.« Er rieb seinen Daumen über die Stelle, die er geküsst hatte, und wünschte sich, er könnte seinen Anspruch an sie für Ewig in ihre Haut brennen. »Auf jeden Fall du. Nur du.«
Ihre Augen funkelten. »Das gefällt mir.« Ihr Blick wanderte begehrlich über seinen perfekten Körper. »Vielleicht könnten wir eine Möglichkeit finden, deine Wollust zu stillen.«
»Die Sünde heilen, indem man sich ihr ergibt?« Er lächelte, als er eine Hand um ihre Wade legte. »Das ist eine ziemlich neumodische Herangehensweise.«
»Hey, was hat man von Sünden, wenn man keinen Spaß damit haben kann?«
Er lachte leise. »Was bist du für ein ungezogener Engel. Aber so verlockend ich sie auch finde, ich glaube nicht, dass deine Lösung funktioniert.«
»Warum nicht?«
»Du gehst davon aus, dass meine Wollust gestillt werden kann.« Er verschlang ihren Körper mit einem einzigen sehnsüchtigen Blick. »Es gibt keine Heilung. Je mehr ich bekomme, desto mehr will ich. Dennoch berührt es mich tief, dass du zu einem so selbstlosen Opfer bereit bist, um mich zu retten.«
Eine süße Röte legte sich auf ihre Wangen. »Ganz selbstlos wäre es nicht von
Weitere Kostenlose Bücher