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Love is a Miracle

Love is a Miracle

Titel: Love is a Miracle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Scott
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düster.
    Ich wollte wegrennen, konnte aber nicht. Ich war wie gelähmt. Konnte kaum atmen.
    »Setz dich endlich, Dummkopf«, zischte David, und ich sah, dass alle um mich herum sich zum Gebet setzten.Mom tätschelte mir den Arm und warf David einen strafenden Blick zu. Dad nahm das Buch weg, das David immer lesen durfte, wenn ihm die Predigt zu langweilig war, und gab ihm stattdessen eine Bibel.
    David grinste Dad an, setzte sein unwiderstehliches Lächeln auf  – »Ich bin frech, aber süß!«  –, und Dad wandte sich ab und lächelte Mom und mich an. Ich schloss die Augen, und sofort war der Wald da, und als ich sie wieder aufmachte, sah ich, wie Margaret mich fixierte. Sie kniff die Augen so angestrengt zusammen, dass es aussah, als ob sie die Stirn runzelte.
    Nach der Kirche fing sie mich ab, stampfte energisch auf mich zu, damit ich ihr nicht entwischen konnte. »Wie geht’s dir, Meggie?«
    »Gut«, sagte ich automatisch, und jetzt runzelte sie wirklich die Stirn, als hätte sie etwas in meiner Stimme gehört, das ihr nicht gefiel.
    »Weißt du, als ich damals aus Vietnam zurückkam …«, fing sie an, und ich schnitt ihr das Wort ab, sagte: »Also tschüss dann«, und verdrückte mich schnell. Ich ging zu Mom und sagte ihr, dass ich nicht zum Essen bleiben wollte.
    »Du hast in der Kirche so müde ausgesehen, mein Schatz«, sagte Mom im Auto, als sie mich nach Hause fuhr. »Hast du heute Morgen die Zeitung gelesen? Falls ja, musst du dir keine Sorgen machen. Die Parkverwaltung hat doch immer was zu meckern  – als ob wir auf den Flughafen hier angewiesen wären. Staunton ist schließlich genauso leicht zu erreichen.«
    »Ja, gut.« Ich hatte die Zeitung nicht gelesen, aber ich hatte die Überschrift gesehen: Parkverwaltung prophezeit Probleme, wenn der örtliche Flughafen endgültig geschlossen wird. Daraufhin hatte ich die Zeitung sofort weggeschoben und Dad um die Comicseiten gebeten.
    Aus Geldmangel waren jetzt nicht mehr so viele Parkranger in den Hügeln oben wie früher, aber ein paar harrten noch aus, und ihretwegen hielt die Gemeinde Reardon am Flughafen fest, obwohl der Flugverkehr gestoppt worden war, solange die Untersuchung der Luftfahrtbehörde lief, und wenn es nach mir ging, sollte das auch so bleiben. Ich wollte keine Flugzeuge mehr hören, und sehen schon gar nicht. Mir wurde schlecht, wenn ich nur daran dachte.
    Es regnet in Strömen, aber ich kann nicht sagen, ob wir schon runtergehen, weil die Bäume näher sind und das Flugzeug wackelt. Es hüpft schon seit dem Start so herum, aber bei so einer kleinen Maschine ist das ganz normal. Wirklich. Ich schaue wieder aus dem Fenster, und die Bäume sind so nahe, so wahnsinnig nahe, und …
    »Meggie?«
    Ich zuckte zusammen und Mom legte eine Hand auf meinen Arm.
    »Wir sind zu Hause, Liebes. Ich weiß nicht, woran du gerade gedacht hast, aber es muss was Gutes gewesen sein, weil du einen Augenblick völlig weg warst.« Sie strahlte mich an, und wie immer lag etwas Flehentliches in diesem Lächeln und in ihren Augen, als wollte siesagen: Bitte mach uns keinen Kummer  – du bist doch unser Wunder. Bitte, bitte enttäusche uns nicht.
    Ich schnallte mich ab und stieg aus  – ich wollte nur weg von ihr, von allem. Mom winkte und fuhr rückwärts die Einfahrt hinunter, um in die Kirche zurückzukehren. Ich winkte auch, obwohl mein Arm sich so schwer anfühlte, als sei er in Zement gegossen.
    Ich schaffte es nicht, die Einfahrt hinaufzugehen, konnte mich nicht rühren. Ich wusste, dass sonst etwas Schreckliches passieren würde. Ich versuchte, aufrecht zu bleiben, aber meine Knie schlotterten so sehr, dass ich mich hinsetzen musste.
    Die Einfahrt war heiß. Der Winter stand kurz bevor, ein langer, harter Winter, aber im Augenblick hielt sich noch der Sommer, erzeugte einen Hitzeschimmer, wo immer ich hinschaute. Ich konnte es nicht ertragen, wie alles an den Rändern verschwamm, und starrte die Einfahrt hinunter.
    Dad hatte sie gepflastert, als David vier war und sich wieder mal verletzt hatte. Er wollte auf seinem Kinderrad aufstehen, war gestürzt und hatte sich alles aufgeschürft, auch das Gesicht. Jetzt war die Einfahrt glatt und dunkel, und die Hitze, die von ihr ausging, drang durch den langen Rock, den Mom mir am Freitag gekauft oder vielmehr »im Vorbeigehen aufgelesen« hatte, als sie in Derrytown beim Einkaufen war. Weder Mom noch Dad hatten ein Wort darüber verloren, wie viel ich zugenommen hatte und dass meine Beinmuskeln von

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