Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Love is a Miracle

Love is a Miracle

Titel: Love is a Miracle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Scott
Vom Netzwerk:
ihre Häuser übergegriffen und den ganzen Ort zerstört hatte. Ein Ort, der auch Reardon hieß.
    Ich hätte mich hingesetzt, aber die Straße hier draußen bestand nur aus Schotter ohne richtigen Randstreifen, nur Erde und stachliges Unkraut gab es hier. Ein richtiges Niemandsland, und das gefiel mir. Ich stand einfach da, weil ich das Gefühl hatte, hierherzugehören.

Kapitel 14
    Ich weiß nicht, wie lange ich so dastand, in diesem Niemandsland. Lange genug jedenfalls, dass die Dunkelheit um mich herum tiefer und stiller wurde und die fernen Lichter der Häuser erloschen, während die Leute nach und nach ins Bett gingen. Und lange genug, dass Mr Reynolds Lieferwagen wieder vorbeikam und die Scheinwerfer mich im Vorüberfahren erfassten. Ich wich zurück, aber es war zu spät. Der Pick-up bremste, fuhr an den Straßenrand und hielt direkt vor mir an.
    Die Scheinwerfer blendeten mich, und ich schaute weg, als ich hörte, wie das Fenster heruntersurrte.
    »Meggie?«
    »Joe?«, sagte ich überrascht. »Du fährst den Pick-up von deinem Dad?«
    »Ja. Er arbeitet und das muss ich ausnutzen. Ich bin echt froh, wenn ich mal nicht ständig ’ne Mitfahrgelegenheit schnorren muss. Aber was machst du hier? Ich könnte schwören, dass ich vorher schon an dir vorbeigefahren bin, nur noch viel weiter draußen.«
    »He, seit wann hast du einen Südstaatenakzent?«
    »Was?« Joe kletterte aus dem Lastwagen. Er trug dunkelblaue Jeans, die ziemlich neu aussahen, abgesehen von ein paar Grasflecken an den Knien, und ein grauesT-Shirt. Einer seiner Sneakers war nicht zugebunden. Der Typ sah so gut aus, dass es keine Worte dafür gibt.
    »Hiaaa«, äffte ich ihn nach und zog das Wort übertrieben in die Länge.
    »Hiaaa?«
    »Ja.« Joe hatte wirklich einen leichten Akzent, dehnte die Vokale im typischen »Südstaaten-Drawl«. Das halbe Jahr Militärschule hatte also Wirkung gezeigt. Ich grinste, stellte mir vor, dass auf der Broschüre stand: »Wir ändern alles – sogar Ihren Akzent.«
    »Okay«, sagte er. »Du hast getrunken, was?«
    »Nein. Wieso sollte ich … oh. Du denkst, weil dein Dad trinkt, müssten alle anderen auch …«
    »Nett«, sagte er, stieg wieder in seinen Lieferwagen und knallte die Fahrertür zu. »Wirklich nett.«
    »Tut mir leid«, entschuldigte ich mich. »Ich hab’s nicht so gemeint. Ist mir einfach so rausgerutscht … nur blödes Geschwätz.«
    Und das war keine leere Floskel. Es tat mir wirklich leid, weil Joe mich auf eine seltsame Weise berührte. Vor dem Absturz war er JOE gewesen, der Junge, den ich nur sehnsüchtig anstarren konnte, wenn ich ihm begegnete. Ich hatte ihn jahrelang angeschmachtet, obwohl ich wusste, dass er unerreichbar für mich war, so wie er aussah. Aber jetzt, nachdem diese Gefühle alle weg waren und ich nur Joe den Nachbarsjungen in ihm sah, konnte ich plötzlich mit ihm reden. Konnte sagen, was immer mir durch den Kopf ging, ohne zu überlegen, ob es auch unverfänglich genug war.
    Ich konnte einfach ich selber sein, so wie ich jetzt war.
    »Geschwätz, ja, genau«, sagte Joe. »Du redest wie alle anderen. Meinst du, ich weiß nicht, wie sie sich hier die Mäuler über mich zerreißen? ›Oh, schau mal, Joe ist wieder im Land. Gerade erst angekommen – mal sehen, wie lange es dauert, bis er so endet wie sein Dad.‹«
    »Das sagen die Leute nicht.«
    Joe sah mich an.
    »Okay, ein paar vielleicht. Aber nicht alle. Zum Beispiel Tess vom Handelsbüro unten – also die interessiert sich mehr für dein Gesicht und so. Und andere Mädchen auch. Ich weiß noch, wie Mom beim Abendessen über Tess gelästert hat, weil sie extra zwei Stunden Pause gemacht hatte, nur um dir vielleicht über den Weg zu laufen …«
    »Mein Gesicht und so?« Joe lehnte den Kopf gegen das Lenkrad. »Quatsch, du bist betrunken. Steig ein, dann fahr ich dich nach Hause.«
    »Ich will aber nicht nach Hause.«
    »Ja, klar, das Leben ist manchmal beschissen, ich weiß.«
    Darauf konnte ich nicht viel sagen, also stieg ich in seinen Lieferwagen ein. Wir fuhren schweigend, bis wir wieder im Ort waren.
    »Ich hasse dieses verdammte Kaff«, murmelte er, als wir an den ersten Häusern vorbeikamen.
    »Warum bist du dann zurückgekommen?«
    Er schaute mich an. »Warum? Weil ich keine Lustmehr hatte, morgens um vier aufzustehen und in dem Laden dort zu versumpfen, nur damit ich irgendwann meinen Highschool-Abschluss in der Tasche hatte. Und außerdem ist es verdammt heiß in Alabama.«
    »Oh.«
    Joe trommelte mit

Weitere Kostenlose Bücher