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Love is a Miracle

Love is a Miracle

Titel: Love is a Miracle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Scott
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»Okay, dann geh ich jetzt mal hoch und lerne. Und vielleicht hol ich nachher meinen Fußball raus und trainiere ein bisschen.«
    Mom und Dad sagten, das sei eine gute Idee. Ich log, und sie wussten es. Und sie logen auch, und ich wusste es. Aber niemand sagte etwas.
    Ich blieb in der Küche, als sie fort waren. Wozu in mein Zimmer hinaufgehen? Ich würde heute Nacht noch lang genug dort oben liegen und auf den nächsten Tag warten. Ich würde in die Schule gehen, wenn ich es schaffte, dann nach Hause zurückfahren, und alles fing wieder von vorne an. Das war der Stand der Dinge und so würde es bleiben.
    Meine Füße waren eiskalt. Ich spürte den Boden, spürte das glatte Linoleum an meinen Zehen. Ich schaute hinunter.
    Ich hatte Socken an, dicke Wollsocken, die an der Sohle gepolstert waren. Normalerweise sparte ich sie mir für die Fußballspiele am Ende der Saison auf, wenn der Boden gefroren war und die Kälte durch meine Kickerschuhe drang. Die Socken hatten meine Füße bisher immer schön warm gehalten. Manchmal sogar zu warm.
    Auf der Küchentheke stand ein Kuchen, aber ich hatte keine Lust darauf, obwohl ich etwas Ablenkung dringend gebrauchen konnte. Essen würde fürs Erste genügen, aber ich wollte etwas anderes. Ich ging zumKühlschrank hinüber und schaute hinein: Milch war da, Säfte, Limo, Brötchen, Käse, Äpfel und eine Packung Hamburger.
    Meine Füße waren immer noch kalt. Ich wackelte mit den Zehen, spürte, wie sie gegen meine Socken drückten.
    Ich nahm die Hamburger heraus. Ich wollte sie grillen. Dann würde die Küche warm werden und ich hatte etwas zu tun, das mich ablenkte. Ich ließ die Packung auf die Theke klatschen und zog den Plastikdeckel ab. Dann rammte ich meine Hände in das Fleisch.
    Und im selben Moment war ich wieder im Flugzeug.
    Ich finde nichts zu essen in meiner Tasche. Und dabei weiß ich genau, dass ich mir was für diesen Teil des Flugs aufgespart habe, aber vielleicht bilde ich es mir nur ein. Schade, dass ich mir kein richtiges Essen gekauft habe, als ich in Chicago warten musste. Henry sagt etwas über den blechernen Lautsprecher. Es regnet so stark, dass ich seine Worte nicht verstehe. Aber das macht nichts. Ich merke, dass wir schon an Höhe verlieren, weil die Bäume näher rücken, und falls er uns sagen wollte, dass es Turbulenzen gibt, also das weiß ich selber, weil das Flugzeug schon seit dem Start wie wild herumhüpft.
    Ich schaue zu den Passagieren auf der anderen Gangseite hinüber, während ich meine Tasche unter den Sitz schiebe. Walter, der Typ von der Parkverwaltung, fummelt jetzt nicht mehr an seiner Mütze herum, sondern hat sie tatsächlich aufgesetzt. Sandra, die nervige blondeFrau, nörgelt die ganze Zeit herum, weil sie nicht zu Hause anrufen kann, um sich nach ihrem Baby zu erkundigen. Ich kann es langsam nicht mehr hören.
    Carl knackt zum Millionsten Mal mit seinen Fingerknöcheln und sagt: »Ich bin am Verhungern.«
    Ich seufze. Es war nett von Carl, dass er mir seinen Fenstersitz überlassen hat, aber das Knöchelknacken macht mich wahnsinnig, und es nervt mich, dass er dauernd von seiner Familie redet. Und von seinem Herzinfarkt. Dass seine Frau ihn jetzt keinen Kuchen mehr essen lässt. Ich greife hinunter und kontrolliere das Seitenfach an meiner Tasche.
    Essen! Also doch. Na ja, das bisschen, das die Stewardess auf dem Weg nach Chicago verteilt hat, nachdem eine alte Frau sich beschwert hatte. Ich wusste doch, dass ich noch was habe, bin aber trotzdem überrascht, als ich es finde. Der Flug nach Chicago ist schon so lange her.
    Ich reiße die winzige Salzbrezeltüte mit den Zähnen auf und starre aus dem regennassen Fenster auf die Wolken, die sich dicht und dunkel zusammenballen. Ich habe mir die Brezeln bis jetzt aufgespart, weil der letzte Teil des Flugs so langweilig ist. Sobald man nach Clark County kommt, gibt es überall nur noch Bäume. Und die Parkverwaltung ist der einzige Grund, warum Reardon überhaupt einen Flughafen hat. Blöder Wald. Ich denke daran, wie nahe mir die Bäume nach dem Start auf dem Hinflug erschienen waren, fast so wie jetzt, so unglaublich nahe, viel zu nahe, und …
    Und dann ist alles nur noch ein Chaos aus Lärm, Hitze und Schmerz.
    Als ich wieder zu mir komme, hänge ich mit dem Kopf nach unten da, meine Beine baumeln in einem rauchig-nassen Himmel, und ich denke: Mein Kopf tut weh. Ich hatte doch eine Tüte Brezeln. Wo sind die jetzt? Ich rieche Rauch.
    Ich rieche Rauch und Erde und es regnet mir ins

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