Love Numbers 1
finde im Moment keine Worte. Lassen wir es einfach vorerst dabei. Einverstanden?«
Alexander Willoughby bemerkte die Unsicherheit von Lily Lamont. Doch diese Frau war anders, als alle, die er zuvor kennen gelernt hatte. Und er hatte schon sehr viele Frauen kennen gelernt.
»Einverstanden.«
Danach schwieg Lily wieder, bis sie kurz vor Nassau waren. Alexander Willoughby respektierte das. Dann klingelte sein Handy. Er zog es aus der Gesäßtasche seiner Jeans.
»Willoughby.«
»Nein, das können wir so nicht machen.«
»Ich habe das zu verantworten.«
»Nein, so nicht. Al weiß Bescheid. Er wird tun, was getan werden muss.«
»Ich melde mich wieder, wenn ich auf dem Schiff bin.«
Dann war das Gespräch beendet und er ließ sein Handy wieder verschwinden. Das Steuer hielt er während des Gesprächs ganz ruhig.
Bei Lily verflogen schlagartig die Gedanken an die schönen letzten Stunden und sie musste sofort wieder daran denken, wie sie Alexander Willoughby kennen gelernt hatte. Auf dem Waldboden liegend, ihr Arm fest in der Hand von Al. Und dieser wusste nun Bescheid. Er weiß, was getan werden muss . Lily dachte wieder an den Satz, den sie gehört hatte: Bleibt nur, ihn zu töten.
Sie war froh, wenn sie wieder auf der Lady Charlotte sein würde.
»Wichtige Geschäftssachen?«, fragte Lily.
»Ja. Sie sollen mich heute nur bei ganz wichtigen Sachen anrufen. Dies war nun leider so eine Sache. Aber das ist nun vorerst geregelt. Alles Weitere mache ich dann von meinem Schreibtisch aus, auf der Lady Charlotte«, antworte Alexander Willoughby in sachlichem Tonfall.
Er lässt sich nicht in die Karten schauen, dachte Lily. Ausgebufft und sicher ein eiskalter Geschäftsmann. Und was sonst noch?
In Nassau angekommen setzte Alexander Willoughby Lily direkt an der Lady Charlotte ab.
»Ich bedanke mich für den schönen Tag mit Ihnen, Ms. Lamont. Es würde mich freuen, wenn wir uns auf dem Schiff wieder sehen und vielleicht steht ja ein gemeinsames Essen im Bereich des Möglichen?«
Wie sollte sie nur auf diesen Mann reagieren, dachte Lily. So sexy, charmant, kultiviert und dann diese andere dunkel Seite. Sie dachte sich: Lily, der Mann ist gefährlich. Das ist nichts für dich.
»Vielleicht, Mr. Willoughby«, sagte sie mit einem Lächeln und ging in Richtung Lady Charlotte.
Lily Lamont saß in einem bequemen Stuhl auf dem Deck der Lady Charlotte und beobachtete den Nachthimmel. Sie ließ Revue passieren, was heute alles geschehen war. Sie kam zu dem Ergebnis, dass der heutige Tag schon mehr geboten hatte, als sie dachte auf der kompletten Reise erleben zu dürfen.
10. Kapitel
Nach einer halben Stunde im Fitnessstudio und einer halbstündigen Massage sowie einer ausgiebigen Dusche war Lily nun bereit für den Tag. Sie würde heute wieder die Boutiquen unsicher machen. Sie würden jetzt zwei Tage auf hoher See verbringen, bevor sie in Rio de Janeiro anlegen würden. Dort würden sie zwei Tage verweilen. Auch eine Stadt, die sie mit großer Freude erkunden würde. Aber bis dahin stand heute erst einmal Flanieren und Ausruhen auf dem Programm, zumal nach dem Abenteuer des gestrigen Tages. Am Abend würde sie dann im President Plaza Theater die Oper Carmen mit der Musik von Georges Bizet ansehen. Sie hatte die tragische Liebesgeschichte um die Zigeunerin Carmen schon einmal in New York gesehen. Damals war sie begeistert. Sie war gespannt, wie das Ensemble auf dem Schiff die Oper darbieten würde.
Da heute an Board etwas stärkerer Meerwind blies, entschied sich Lily für eine lange dunkelblaue Jeans, an der die Nähte mit einem dicken senffarbenen Faden vernäht waren. Sie bildete einen guten Kontrast. Dazu wählte sie einen sommerlichen Streifenpullover in den Farben Türkis und Braun. Bequeme Schuhe rundeten das Outfit ab.
Es war bereits über eine Stunde vergangen, in der sie zahlreiche Boutiquen mit namenhaften Marken genauestens durchstöbert hatte. Doch leider gefiel ihr nichts so richtig, und wenn, dann war es für sie viel zu teuer. Die Kosten für die Reise auf der Lady Charlotte schränkten ihr Budget etwas ein. Als sie in den Laden einer französischen Marke ging, fiel ihr sofort ein Rock ins Auge. In dunklem Roseton mit zarten dünnen schwarzen Streifen. Ein schickes Teil.
»Der würde dir gut stehen«, sagte eine Männerstimme, die ihr bekannt vorkam.
Lily drehte sich um und sah Elijah Bennett. Er trug eine hellblaue Jeans mit Auswaschungen und Flicken darauf und einen dunkelgrünen
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