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love sheriffs

love sheriffs

Titel: love sheriffs Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martina Paura
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Mund.
    »Toll, dass du auch mal etwas Ausgereiftes servierst!«, sage ich.
    Er lacht. »Gewöhn dich lieber nicht dran.«
    Daniel ist wirklich ein hervorragender Koch. Ich kann das beurteilen, denn ich bin eine ebenfalls hervorragende Esserin. Ich lobe ihn so lange, bis er es mir verbietet, und noch ein bisschen länger. Dann ist das Omelett Eierschnee von gestern und wir kommen zum Dessert: Schokoladentorte und Cappuccino.
    »Woher wusstest du, dass ich die gerne esse?«, frage ich überrascht.
    »Damals, als wir in dem kleinen Café auf den ADAC gewartet haben, da wolltest du Schokoladentorte, aber sie hatten keine. Das ist mir wieder eingefallen.«
    »Und dann backst du extra eine für mich?«
    »Ich? Nein, die habe ich gekauft.«
    »Zufällig im Ku‘Kaff?«
    »Was ist Ku‘Kaff?«, fragt Daniel zurück.
    »Mein Stammcafe. Kuchen und Kaffee - Ku‘Kaff. Heute Vormittag erst habe ich dort Schokotorte gegessen. Aber das war Spezialdiättorte, die zählt nicht.«
    Während wir unsere Torten essen, bemerke ich, dass Daniel andächtig der Musik lauscht, die gerade läuft. Eine Irish-Folk-Sängerin mit einem traurigsüßen Lied, nur von einem Klavier begleitet.
    »Das ist sehr schön«, sage ich. »Was ist das?«
    »Lark in the clear air von Cara Dillon. Das höre ich oft in letzter Zeit. Immer wenn ich an jemand Be... Oft.«
    »Es klingt traurig. Worüber singt sie?«
    »Ich finde nicht, dass es traurig klingt«, sagt Daniel. »Für mich ist es eher sehnsüchtig und hoffnungsvoll. Es handelt von einer Frau, die eine Lerche singen hört und sich vorstellt, dass es genauso klingen wird, wenn sie morgen einem Mann ihre Liebe offenbart. Und in diesem Augenblick ist sie sich sicher, dass er sie nicht abweisen wird.«
    Ich nicke verstehend und höre weiter dem Lied zu.
    I will teil bim all my love, All my sou-Vs pure adoration, And I know be will bear my voice And be will not answer me nay.
    »Und diese Frau in dem Lied bist du«, sage ich. »Und wer ihr Auserwählter ist, weiß ich auch schon.«
    »Du weißt es?«
    »Na hör mal, du sprichst hier mit einem professionellen Love Sheriff. Natürlich weiß ich es. Spätestens seit du von der Entenbrust angefangen hast.«
    »Entenbrust?«
    »Ein deutlicher Hinweis.« »Das war kein Hinweis«, widerspricht Daniel irritiert. »Da habe ich wirklich nur die Entenbrust im Salat gemeint. Ich würde auch nie solche abgeschmackten Vergleiche ziehen. Nein, an dich habe ich dabei überhaupt nicht ‚ gedacht.«
    »An mich?«, frage ich. »Wieso an mich?«
    Er schaut mir tief in die Augen, Kerzenlicht funkelt auf seinen Brillengläsern. »Weil du es bist, Pia. So, jetzt ist es raus. Du bist die Frau, die ich liebe. Schon immer warst du es. Schon bevor ich dich kannte. Doch, wirklich, glaub mir. Das ist so ein Gefühl wie ... ich kann es nicht beschreiben. Wenn ich sage, ich liebe dich, ist es, als wenn man sagt: das Meer ist groß. Aber das Meer ist nicht groß.«
    »Doch, ist es«, sage ich, weil das der Gedanke ist, an dem ich mich im Moment festklammere wie ein Schiffbrüchiger an einer Planke. Das Meer ist groß.
    »Es ist gewaltig, ungeheuerlich, elementar«, fährt Daniel mit ehrfurchtsvoller Stimme fort. »Und genau so sind meine Gefühle für dich, Pia. Ich liebe dich so sehr. Es zerreißt mich fast.«
    Ich sage: »Oh.«
    Auf einmal ist es sehr still. Eine gewaltige, ungeheuerliche Stille schreit mich an, dass ich etwas sagen soll. Etwas Elementares.
    »Oh, das ist...«, sage ich.
    Dann ist es wieder still. Daniels Augen hängen hungrig an meinen Lippen wie Blutegel. Ich spüre, wie sie an mir saugen, aber da ist nichts, was ich ihnen geben könnte, nur dieses ungeheuerliche, elementare Oh.
    Schließlich ist es Daniel, der das Schweigen bricht. »Jetzt habe ich dich geschockt, oder?«
    »Äh«, sage ich.
    »Weißt du noch, wie wir uns zum ersten Mal gesehen haben? Als du mit unserem Computerfachmann gerauft hast?«
    Ich nicke stumm. Natürlich weiß ich das noch. Daniel hat mich schon bei unserer ersten Begegnung vor unserem Herausgeber in Schutz genommen. Offenbar war ich ihm von Anfang an sympathisch.
    »Ich habe dich von Anfang an geliebt. Von der ersten Sekunde, als ich dich sah«, behauptet er. »Ich weiß, das hört sich an wie aus einem schlechten Liebesroman, aber so war es nun mal.«
    »Tja«, sage ich.
    »Vor dir war ich schon in drei Frauen verliebt, Pia. Aber so war es bei keiner von ihnen. Bei ihnen war es, als ob man in einem dämmrigen Raum eine Lampe anmacht. Es

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