love sheriffs
sich in Acht.«
»Ihr nehmt euch gefälligst beide in Acht«, gehe ich dazwischen. »Gegen die Waffen einer Frau könnt ihr mit eurem Intellekt und eurer Muskelkraft sowieso nicht anstinken. Und jetzt fährst du nach Hause, Daniel. Und du sagst mir, was du eigentlich willst, Max. Alles klar?«
Die zwei Männer spielen noch kurz Darts mit ihren Blicken, jeder drei Würfe, Hauptgewinn ist der Schwanz des Kontrahenten, dann einigen sie sich auf Unentschieden und Daniel verabschiedet sich von mir. Ich bedanke mich bei ihm für den schönen Abend und drücke ihm dabei einen Kuss auf die Wange.
Kurz bevor er in sein Auto steigt, frage ich ihn, ob er Max noch bestätigen würde, dass der heutige Abend ganz harmlos gewesen sei.
Daniel schüttelt den Kopf. »Das kann ich nicht, Pia. Wenn ich dich nur ins Bett hätte kriegen wollen, dann wäre der Abend vielleicht harmlos gewesen - selbst dann, wenn es mir gelungen wäre. Aber ich liebe dich. Und Liebe ist alles andere als harmlos. Schlaf gut, Pia, wir sehen uns dann am Montag. Und mach dir keine Gedanken: Es wird alles so sein wie immer.«
Dann fährt er davon mit seinen Illusionen. Denn natürlich wird nicht alles so sein wie immer. Ich weiß jetzt, dass er mich liebt, und er weiß, dass ich es weiß. Das ändert alles. Jedes Wort bekommt eine tiefere Bedeutung, jedes Lachen, jede Geste werden anders bewertet als zuvor. Ich wünschte, ich könnte ihm aus dem Weg gehen. Ich wünschte, ich könnte es wenigstens wollen.
Max, der dem Auto von Daniel hinterhergestarrt hat, bis es hinter einer Kurve verschwunden ist, schaut mich wütend an. »Ihr liebt euch also, wie?«
»Das sagt doch niemand.«
»Er hat es gesagt. Und ich sage es auch.«
»Willst du wirklich auf zwei solche Idioten hören?«
»Der Idiot bin ich«, sagt er bitter, als hätte ich je etwas anderes behauptet. »Da komme ich extra vorbei, um dir das zu bringen«, er holt einen gepolsterten Umschlag aus seinem Auto und gibt ihn mir, »und dann erwische ich dich mit so einem arroganten ...«
»Er ist nicht arrogant!«
»... Arschloch.«
»Er ist kein Arschloch!« Ich öffne den Umschlag und hole den Inhalt heraus. »Ein Handy?«
»Dein Handy«, erklärt Max. »Die Polizei hat es bei den Typen gefunden, die den Mercedes hatten. Kam heute per Einschreiben. Ich habe auch deine andere Post mitgebracht. Und ein paar Kleidungsstücke, Unterwäsche und so.« Er deutet auf einen großen Karton, der auf dem Rücksitz steht.
»Bist du dabei, mich auszuquartieren?«, frage ich erstaunt und verärgert. »Du kannst es ja kaum abwarten, wie?«
»Ich dachte, du brauchst die Sachen vielleicht.«
»Dann würde ich sie mir schon holen«, raunze ich ihn an. »Ich habe schließlich einen Schlüssel. Oder hast du bereits die Schlösser austauschen lassen? Ist deine Sandra schon bei dir eingezogen? Ich hoffe, sie übernimmt dann auch meinen Anteil der Hypothekenzahlungen.«
»Ich habe es nur gut gemeint«, verteidigt sich Max.
»Wenn dir etwas daran läge, dass ich zurückkomme, würdest du mir keine Sachen bringen. Du würdest dir wünschen, dass mir möglichst viele Dinge fehlen, damit ich wieder nach Hause komme, um sie zu holen. Wenn du mich lieben würdest, tätest du alles, damit ich zurückkomme. Stattdessen trägst du mir meine Sachen nach, damit ich auch ja wegbleibe.«
Max schüttelt den Kopf. »Und du willst keine Zicke sein? Du bist die Königin der Zicken!«
»Für dich vielleicht«, sage ich. »Für andere bin ich die Königin der Fliederbüsche. Das ist der Unterschied, mein Lieber! Und bei dir ist bestimmt auch kein Rollo hochgegangen, als du mich gesehen hast. Was bei dir hochgegangen ist, kann ich mir schon vorstellen. Nur dass dahinter keine Sonne scheint. Wann hast du mich eigentlich zuletzt auf Händen getragen, Max, weil zum Beispiel der Weg steinig oder schmutzig ist? Noch nie! Du hast mich noch nie auf Händen getragen. Und du wirst es auch nie. Für dich ist das Meer nur groß. Und das ist zu wenig. Das ist einfach nicht genug, verstehst du?«
Wortlos öffnet Max eine der hinteren Türen seines BMW, zerrt den Karton nach draußen und knallt ihn mir vor die Füße.
»Es war ein Fehler hierherzukommen. Dein toller Chef hat dir schon völlig den Verstand vernebelt. Komm mal wieder auf den Teppich, Mädchen! Ich liebe dich nicht genug? Ist es das, was du mir mit deinem Meer und Sonnenschein und Auf-den-Händen-Tragen sagen willst? Dann frage ich dich, Pia: Wie groß ist eigentlich deine
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