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love sheriffs

love sheriffs

Titel: love sheriffs Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martina Paura
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ruft einer seiner Freunde herüber. »So eine Behandlung ist er von seiner Frau gewohnt.« Offenbar haben die anderen den Schreck überwunden, denn sie können schon wieder lachen.
    Die Blonde hebt Hubert ihren Zeigefinger vor die Augen und bewegt ihn hin und her. »Mit den Blicken folgen«, fordert sie den Tischlägerigen auf. Dieser lässt seine Augen den Weg des ärztlichen Fingers folgen, macht zwischendurch aber einen Abstecher auf den ärztlichen Busen, der sich ihm üppig und in ergrapschbarer Nähe präsentiert.
    »Sieht nicht gut aus«, befindet die blonde Frau schließlich. »Möglicherweise haben Sie sich eine Gehirnerschütterung zugezogen. In meiner Praxis könnte ich das genauer untersuchen. Wenn Sie möchten, können Sie mit mir kommen.«
    »Das ist unnötig«, ruft einer von Huberts mitfühlenden Freunden. »Wo nichts ist, kann auch nichts erschüttert werden.«
    Hubert reißt seinen Blick gewaltsam vom Busen der sich über ihn beugenden Frau los. »Wenn die Frau Doktor sagt, es muss untersucht werden, dann soll sie das lieber machen.«
    »Schön, dann kommen Sie mit«, sagt die Frau und geht voraus Richtung Ausgang. »Ich fahre Sie in meine Praxis und zurück können Sie ein Taxi nehmen. Bis eine Gehirnerschütterung ausgeschlossen werden kann, sollten Sie sich lieber nicht hinter ein Steuer setzen.«
    »In Ordnung«, murmelt Hubert, läuft in einem weiten Bogen an Tanja vorbei, um seine Jacke zu holen, und folgt der Blonden nach draußen.
    Eine Weile starren wir und die Männer vom Stammtisch aus dem Fenster und beobachten, wie Hubert zu der Frau ins Auto steigt.
    »Mann, Mann«, sagt einer von Huberts Kumpeln dann kopfschüttelnd. »Gehirnerschütterung. Da hat Hubert aber Glück gehabt, dass gerade eine Ärztin da war. Und dann auch noch so eine kompetente.« Er hält sich beide Hände kuppenförmig vor die Brust und die anderen lachen.
    »Sie ist eine von uns«, unterbricht Tanja die allgemeine Heiterkeit.
    »Wie?«
    »Eine GAS-Frau.«
    Die Stammtischbrüder schauen sie verwirrt an. »Die Ärztin?«
    »Sie ist keine Ärztin«, sagt Tanja und grinst mit Daniel, Beate und mir um die Wette. »Sie ist Rallyefahrerin.«

8. PROBLEM:
    der love-sheriff
    Liebe Frau Teuser,
    wir sind uns bei verschiedenen Gelegenheiten schon begegnet. Ich bin Max Collenberg, der Freund von Ihrer Kollegin Pia. Es mag Ihnen vielleicht seltsam vorkommen, dass ich mich an Sie als Love Sheriff wende, wo doch meine Freundin selbst einer ist. Aber ein Zahnarzt kann sich schließlich auch nicht selbst einen Zahn ziehen. Und bei Pia müssen, glaube ich, so einige Zähne gezogen werden.
    Da Sie Pia ja auch schon seit ein paar Jahren kennen, brauche ich Ihnen nicht zu erzählen, wie schwierig sie manchmal sein kann. Pias-Temperament und ihre impulsive Art, die sie oft genug in Schwierigkeiten bringen, haben mir bislang aber nichts ausgemacht. Im Gegenteil, ich finde, sie geben unserer Beziehung erst die richtige Würze. Ich will sie gar nicht anders. Ich will keine liebe, Plätzchen backende, dauerlächelnde Miss Perfect. Stillleben finde ich weder in der Malerei noch im Leben besonders spannend. Eine gepflegte Disharmonie weiß ich durchaus zu schätzen.
    Deshalb haben mich die Zankereien zwischen Pia und meinem Bruder Gregory, der eine Wohnung in unserem Haus gemietet hat, nicht sonderlich gestört. Mein Bruder ist ein Mensch, der glaubt, Grenzen seien nur dafür da, dass er sie übertreten kann. Wenn man ihn in seine Schranken weist, hält das meist nicht lange vor. Aber er meint es nie böse. Er ist eben einfach nicht erziehbar. Ich glaube, für ihn ist das ganze Leben
    ein einziges Happening. Wenn man einmal akzeptiert hat, dass man für Gregory nur ein Element eines großen, fortwährenden Aktionskunstwerkes ist, kann man ihm seine Eskapaden leichter verzeihen. Ich dachte, Pia könnte das irgendwann auch und die beiden würden sich noch zusammenraufen.
    Doch dann kam Pias Ultimatum, mit dem sie mich zwingen wollte, mich zwischen ihr und meinem Bruder zu entscheiden. Als dermaßen rigoros habe ich das anfangs jedenfalls empfunden. Ich fragte mich, ob sie mich überhaupt lieben konnte, wenn sie nicht in der Lage war zu begreifen, was sie da eigentlich von mir verlangte. Ich war so verunsichert und enttäuscht, dass ich mich emotional von ihr abschottete. Ich mied sie regelrecht und ließ das Ultimatum natürlich verstreichen. Meine Hoffnung, Pia hätte damit nur Dampf abgelassen und es schon längst vergessen, wurde allerdings

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