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love sheriffs

love sheriffs

Titel: love sheriffs Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martina Paura
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dieser Abend vor zwei Wochen eine interessante Erkenntnis. Pia war bis spät in die Nacht bei Brunner zu Hause. Romantisches Essen. Und das Übliche, wie Brunner mir unter die Nase gerieben hat. Außerdem hat er unverblümt zugegeben, dass er in Pia verliebt ist.
    Seitdem haben die beiden sich noch öfter außerhalb der XX getroffen. Das weiß ich von meinem Bruder, der seine Beziehung zu Pias bester Freundin wiederaufgenommen hat (natürlich nicht nur deshalb, um für mich zu spionieren!). Tanja hat zu ihm gesagt, Pia sei drauf und dran, sich in Brunner zu verlieben. Sie würde es sich zwar noch nicht eingestehen, aber ihre Augen und Handflächen wüssten es bereits.
    Ich glaube, Tanja hat meinem Bruder mit Absicht davon erzählt, damit er es an mich weitergibt. So nach dem Motto: Wenn du nicht bald etwas unternimmst, ist der Zug abgefahren.
    Aber ich mag meine Freundin nicht anbetteln, dass sie zu mir zurückkommt. Ich habe schließlich nichts getan, wofür ich um Entschuldigung bitten müsste - im Gegensatz zu ihr. Sie weiß, wo sie in Wirklichkeit wohnt. Falls nicht, kann sie mich anrufen, dann sage ich es ihr. Ich hole sie auch gerne ab und bringe sie nach Hause, ganz egal, von wo. Von mir aus vom Nordpol. Sie bräuchte nur anzurufen, ich käme sofort. Sogar auf den Mond käme ich. Sogar auf die Sonne.
    Gott, ich fange schon an, total kitschig zu werden! Ich kann nicht mehr klar denken. Ich brauche ganz dringend einen Love Sheriff. Es wäre schließlich nur gerecht, wenn das Magazin, dessen Chefredakteur dabei ist, mir meine Freundin auszuspannen, mir nun hilft, sie zurückzubekommen. Oder unterstützen Sie nur Ihre weiblichen Leser? Falls Sie Angst haben, Ihrem Chef in die Parade zu fahren, können Sie das leicht als Ausrede benutzen. Könnte ich sogar verstehen. Aber ich appelliere an Ihren beruflichen Ehrgeiz und Ihren Gerechtigkeitssinn.
    Ich habe geschrieben, ich könnte Pia nicht anflehen, zu mir zurückzukommen. Das war gelogen. Wenn Sie mir nicht helfen, mache ich auch das. Ich würde mich zwar dafür hassen, aber ich kann Pia nicht einfach gehen lassen. Dafür liebe ich sie zu sehr. Lieber mache ich mich zum Idioten. Und wahrscheinlich habe ich das hiermit sogar schon getan.
    Mit idiotischen Grüßen
    Max Collenberg
    Lieber Herr Collenberg,
    seien Sie versichert: Sie sind kein Idiot; nur weil Sie sich an mich um Hilfe wenden. Des Weiteren kann ich Ihnen die erfreuliche Mitteilung machen, dass wir sehr wohl auch unsere männliche Leserschaft die, nebenbei bemerkt, größer ist, als Sie vermutlich denken - in den Vorteil unseres Love-Sheriff-Services kommen lassen. Liebesprobleme wachsen schließlich auch auf testosteron-gesättigten Böden.
    Wie Sie sicherlich wissen, hatte ich mit Ihrer Freundin Pia in der Vergangenheit ein paar Differenzen. Ich möchte nun gar nicht auf den von Ihnen attestierten schwierigen Charakter Pias abheben. Auch ich habe den einen oder anderen Fehler begangen. Zuvorderst hätte ich ihr damals meine kurzfristige Liaison mit ihrem Exfreund Stefan geschickter näherbringen müssen. Dann wäre es womöglich nicht zu den Animositäten gekommen, die unser Verhältnis seither auszeichnen. Wenn ich nun einen bescheidenen Beitrag dazu leisten kann, Pias Liebesleben wieder in Ordnung zu bringen und hierdurch einen positiven Neuanfang in Ihrer beider Beziehung sowie in dem Verhältnis zwischen meiner Kollegin und mir einzuleiten, werde ich mich dem nicht verschließen.
    Was nun Ihre Befürchtung betrifft; ich könne in dieser speziellen Angelegenheit kneifen, da mein Vorgesetzter involviert ist, so darf ich Sie beruhigen. Solange ich keine gegenteilige Weisung desselben erhalte, werde ich nach eigenem Ermessen vorgehen und mich nicht von Aspekten der Karrieredienlichkeit beeinflussen lassen.
    Eine andere Befürchtung Ihrerseits kann ich leider nicht als unbegründet abtun. Eine Beziehung meiner Kollegin Pia zu unserem Chefredakteur, die weit über das Berufliche hinausgeht, ist nicht von der Hand zu weisen. Ein kleines Trostpflaster hätte ich aber für Sie. Sollten Ihnen Gerüchte zu Ohren gekommen sein, die besagen, Ihre Freundin hätte zweimal täglich Oralverkehr mit ihrem Chef, so kann man das getrost als zumindest stark übertrieben bezeichnen. Dieses Gerücht haben wohl die lieben Kolleginnen in die Welt gesetzt. Aber wenigstens haben sie keine Fotomontage davon an die Wand gehängt. Wir sollten uns unbedingt in Bälde kurzschließen.
    Mit besten Grüßen
    Beate

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