love sheriffs
gibt schließlich das Ding her und ich werfe einen desinteressierten Blick auf das Display. Dann stoße ich ebenfalls einen Pfiff aus, als ich die Nachricht lese.
Max schreibt: Komm nach Hause! Ich brauche dich!
Tanja fährt mich zuerst zum Haus meiner Eltern, von wo ich dann mit meinem Sheriffmobil zu Max fahre. Da Tanja sich gleich mit Crocks in der Stadt trifft, gehe ich davon aus, dass Max und ich uns ganz ungestört aussprechen können. Endlich.
Vor der Garage steht Max‘ BMW. Ich parke meinen Ford direkt daneben. Unsere Autos sind schon mal vereint. Und was die können ...
Das erste Mal seit Wochen betrete ich wieder mein Haus. Staub müsste unbedingt gewischt werden und Fenster geputzt. Seit Monaten predige ich das schon. Während meiner Abwesenheit wäre der optimale Zeitpunkt dafür gewesen. Männer! Armbanduhren so groß wie Bratpfannen am Handgelenk, aber ständig die richtigen Zeitpunkte verpassen! Valen-Dienstag? Heute? Aber heute ist doch Sonntag.
In unserer Wohnung höre ich Musik. Norah Jones - die legt Max immer auf, wenn er mich in romantische Stimmung versetzen will. Meistens funktioniert es. Warum soll es heute anders sein?
Die Musik kommt aus dem Badezimmer. Die Tür steht einen schmalen Spalt offen. Ich höre Max in der Wanne plantschen. Zuerst will ich einfach hineingehen und Hallo sagen. Aber irgendwie erscheint es mir unpassend, wenn er sich aus der Wanne heraus mit mir versöhnt. Also setze ich mich ins Wohnzimmer und warte. Dammdi dammdi dämm. Ich habe so lange auf diesen Moment gewartet, da kommt es auf ein paar Minuten länger auch nicht an. Dammdi dammdi... Das reicht!
Ich stehe auf und laufe wieder zum Bad. Unpassend oder nicht, ich will mich jetzt mit Max versöhnen. Und plötzlich weiß ich auch, wie man dies passender gestalten kann.
Vor der Tür ziehe ich mich leise aus. Norah Jones‘ sinnliche Stimme streichelt meine nackte Haut. Bald schon wird sie von Max´ Händen abgelöst werden.
Ich klopfe zweimal an die Tür und gehe dann nur mit meiner romantischen Stimmung bekleidet ins Badezimmer. »Ich bin ein schmutziges Mädchen. Darf ich zu dir in die Wanne?«
»Ungern«, antwortet mir die Teuser aus einer Badeschaumwolke heraus.
»Beate?!«, rufe ich erschrocken. »Was machst du denn hier?«
»Vielleicht bin ich auch ein schmutziges Mädchen«, sagt die Teuser lächelnd und sucht meinen Körper nach Schmutzstellen ab. Schnell reiße ich mir ein Handtuch vom Halter und bedecke mich notdürftig damit.
»Was machst du in meiner Badewanne?«, frage ich noch einmal.
»Baden«, sagt sie.
»Warum badest du nicht bei dir zu Hause?«
»Eure Wanne ist schöner. Ich glaube, so ein Modell mit Whirlpoolfunktion lege ich mir auch zu.«
»Hat Max dir erlaubt, hier zu baden? Oh, nein! Du wirst doch nicht etwa ... ? Nicht schon wieder!«
Die Teuser lacht hell auf. »Keine Sorge! Glaubst du etwa, ich möchte jedes Mal deine abgelegten Liebhaber auftragen? Obwohl Max ein attraktiver Mann ist, da könnte man schon schwach werden. Aber wie du siehst, bade ich alleine. Es sei denn, du denkst, dein Freund versteckt sich unter all dem Schaum. Willst du nachsehen?«
Ich winke ab. »Muss nicht sein. Wo ist Max?«
»Im Atelier. Er muss dringend etwas fertig machen. Bis heute Nachmittag ist er beschäftigt. Aber dann können wir anfangen, da wir jetzt komplett sind.«
Ich schaue sie verständnislos an. »Womit anfangen?«
»Ich bin nicht zu meinem Privatvergnügen hier«, sagt die Teuser und langt nach einem Glas Rotwein, das sie neben 0
der Wanne abgestellt hat.
»Hätte das nicht bis Montag in der Redaktion Zeit gehabt? Ich habe Wochenende.«
»Du hast es gut.« Sie nimmt einen Schluck Wein, stellt das Glas wieder ab und greift in die danebenliegende Schachtel Pralinen. »Ich muss leider arbeiten.«
»Man sieht‘s«, kommentiere ich spöttisch. »Die Firma, für die du gerade arbeitest - braucht die noch Leute?«
»Das ist dieselbe Firma, in der du auch angestellt bist, Pia. Die XX. Und ich arbeite zurzeit wirklich. Ich habe nur noch auf dich gewartet.«
»Da hättest du unter Umständen lange warten müssen. Ich bin nicht immer zu Hause. Warum hast du nicht einfach angerufen, wenn du etwas von mir willst?«
»Das habe ich. Hast du meine SMS nicht bekommen?«
»Nein.«
»Seltsam. Max wird doch wohl deine aktuelle Handynummer gespeichert haben, oder?«, überlegt die Teuser laut, während sie erneut nach dem Weinglas tastet.
Ich bücke mich und stelle es schnell außer
Weitere Kostenlose Bücher