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love sheriffs

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Titel: love sheriffs Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martina Paura
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bei einer Hilfsorganisation nach, ob die in irgendeinem Krisengebiet noch eine helfende Hand gebrauchen können. Oder, oder, oder. Es gibt tausend Möglichkeiten. Menschen, die keinen Sinn in ihrem Leben finden, haben nur nicht richtig gesucht. Wenn man sowieso mit allem abgeschlossen hat, hat man doch nichts mehr zu verlieren, richtig?«
    Er schaut mich nach seiner kleinen Rede so erwartungsvoll an, dass ich beinahe mein Besteck aus den Händen lege, um zu applaudieren. Stattdessen sage ich: »Ja, gut, das nächste Mal weiß ich Bescheid.«
    Wahrscheinlich glaubt Richard, er müsse mich wieder ins Leben quatschen. Dabei wäre ich bestimmt die Letzte, die sich etwas antun würde. Dafür habe ich doch meine Mitmenschen. Ist sowieso albern. Man lebt doch gerade mal für die Dauer eines Fingerschnippens, danach ist man womöglich ein paar Milliarden Jahre tot. Und dann ärgert man sich.
    »War das eigentlich alles, was du mir wegen meiner Belobigung sagen wolltest: >Fein, Liebling    Er schaut sie überrascht an. »Was soll ich denn noch ... natürlich bin ich stolz auf dich. Hat dieser Herr Dingsda auch gesagt, dass er dir mehr bezahlen will?«
    »Uber Geld haben wir nicht gesprochen.«
    Richard lacht höhnisch auf. »Hätte mich auch gewundert.«
    »Geld ist nicht alles, weißt du?« Wütend wirft Ilona ihre Gabel auf den Teller und trinkt ihr halbvolles Weinglas in einem Zug leer. »Es gibt Wichtigeres als Geld.«
    »Aber nur, wenn man genügend davon hat, Dummerchen«, widerspricht Richard. »Dann mag es vielleicht Wichtigeres geben.«
    Daraufhin springt Ilona auf und läuft wortlos aus dem Esszimmer. Richard verdreht die Augen. »An die Überempfindlichkeit von euch Frauen werde ich mich wohl nie gewöhnen.«
    »An die Dumpfbackigkeit von euch Männern werde ich mich auch nie gewöhnen«, gebe ich zurück. »Besitzt du eigentlich überhaupt kein Einfühlungsvermögen, sag mal? Gegen einen iPod getauscht, wie?«
    »Nein, gegen einen Porno.« Richard grinst mich an. »Ich bin nämlich nicht nur ein schlimmer Chauvi, sondern auch ein Sexist. Und ich bin mit dem Teufel im Bunde. Hat Ilona eigentlich kein Dessert gemacht? Ich gehe mal in der Küche nachsehen.«
    Natürlich fällt ihm nicht ein, auch nur ein Stück Geschirr abzuräumen und mit in die Küche zu nehmen. Seufzend stelle ich schon einmal die Teller zusammen. Als ich nach zehn Minuten immer noch alleine am Tisch sitze, schaue ich nach dem Rechten.
    Richard liegt im Wohnzimmer auf dem Sofa, zappt durch die Programme und löffelt aus einem Schälchen Tiramisu. Ich frage ihn, wo seine Frau ist, aber er hat sie nirgends gesehen. Im Schlafzimmer finde ich sie dann. Sie steht an einem Bügelbrett und ist dabei, eines von Richards Hemden zu bügeln.
    »Was machst du da?«, frage ich empört.
    Erschrocken fährt sie zu mir herum. »Ich? Gar nichts. Na ja ... Er muss doch morgen etwas zum Anziehen haben.«
    »Warum? Soll er sich doch in seine Selbstgefälligkeit wickeln.« Ich setze mich auf den Bettrand und fordere Ilona auf, sich neben mich zu setzen. Widerstrebend stellt sie das Bügeleisen ab und nimmt bei mir Platz. Ich fasse sie an den Schultern und schaue sie eindringlich an. »Hör zu, Ilona.
    Ich will dir nicht vorschreiben, wie du dich deinem Mann gegenüber verhalten sollst. Aber du hast mich angerufen, damit ich dir helfe. Weil du willst, dass sich in eurer Beziehung etwas ändert. Das willst du doch immer noch, oder?«
    Sie nickt energisch, aber gleichzeitig läuft ihr eine Träne über die Wange. Ich gucke rasch zur Seite, bevor es bei mir auch losgeht. Ein schöner Sheriff bin ich! Keiner heult schneller.
    »Und ich helfe dir dabei«, sage ich aufmunternd. »Das wird schon. Aber du musst mir auch helfen. Alleine schaffe ich es nicht. Wenn du dich so verhältst wie immer, wie soll sich dann etwas ändern?«
    Ilona atmet tief durch und wischt sich die Augen am Ärmel ihrer Bluse trocken. »Ja, schon. Aber ich bin mir nicht sicher, ob es nicht vielleicht doch ein Fehler war und ich so nicht alles nur noch schlimmer mache.«
    Ich wünschte mir, ich könnte ihre Bedenken zerstreuen. Leider ist das genau der Punkt, der mir ebenfalls Kopfzerbrechen bereitet. Weiß ich eigentlich, was ich da tue? Wohin das alles führen kann? Ich weiß es natürlich nicht. O Gott, ich habe Max ein Ultimatum gestellt! Ich will ihn dazu zwingen, sich zwischen mir und seinem Bruder zu entscheiden. Was baue ich nur immer für einen Mist? Was

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