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love sheriffs

love sheriffs

Titel: love sheriffs Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martina Paura
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ihr liegenden Nassrasierer. Der Toilettendeckel ist hochgeklappt und ... genug gesehen.
    Beim gemeinsamen Frühstück erzählt mir Ilona, dass Richard gestern Nacht erst um halb zwölf nach Hause gekommen sei. Hatte wohl wirklich ziemlichen Hunger. Als Ilona ihm heute Morgen das Frühstück gemacht hat, sei er überhaupt nicht auf mich zu sprechen gekommen. Er habe nur gefragt, ob er zum Essen nach Hause kommen oder gleich irgendwo einkehren solle. Außerdem müsse sie heute unbedingt Hemden bügeln, da er das letzte passable Hemd gerade aus dem Schrank geholt habe.
    »Ich habe also volles Programm heute«, sagt Ilona stöhnend. »Eine Gebrauchsanweisung für eine Saftpresse muss ich auch noch übersetzen.«
    »Ich helfe dir«, biete ich mich an. »Du machst deine Übersetzung und kochst und ich erledige das mit den Hemden, okay?«
    »Das würdest du tun?«
    »Sicher. Dafür bin ich doch da. Hast du ein Blatt Papier und einen Filzstift?«
    Ilona bringt mir die gewünschten Utensilien und ich fordere sie auf zu schreiben, was ich ihr diktiere.
    » Um Hemden zu bügeln ...«, fange ich mit meinem Diktat an und schaue Ilona über die Schulter, wie sie mit großen, schön geschwungenen Buchstaben schreibt:
    Um Hemden zu bügeln
    Sie blickt fragend zu mir hoch und ich fahre fort: »... hätte ich nicht...«
    Ilona schreibt:
    hätte ich nicht
    »... heiraten müssen«, diktiere ich. »Ausrufezeichen.«
    »Aber das ...«
    »Schreiben!«, fordere ich sie streng auf. Zögernd gehorcht sie, wenn auch jetzt nicht mehr ganz so schwungvoll. Trotzdem steht am Ende eine klare Botschaft auf dem Blatt.
    Um Hemden zu bügeln, hätte ich nicht heiraten müssen!
    »So, fertig! Das legen wir ihm jetzt in den Schrank«, rufe ich und reibe mir nach getaner Bügelarbeit zufrieden die fleißigen Hände.
    Ich musste dann noch einiges an Überredungskunst aufbieten, um Ilona vom Bügeln abzuhalten. Aber letztlich sah sie doch ein, dass ihr Mann selber schuld ist, wenn er so schwachsinnige Bemerkungen von sich gibt wie die von gestern, wonach er quasi nur aus ernährungstechnischen Gründen geheiratet habe. So etwas darf man ihm nicht einfach durchgehen lassen.
    Ilona hat dann ihr schlechtes Hausfrauengewissen in der Küche am Heilbutt abreagiert. Gut, so habe ich wenigstens auch etwas davon.
    Wir sitzen zu dritt um den ovalen Esszimmertisch, den Ilona liebevoll gedeckt hat, mit Blumen und Servietten und Kerzen und Wein und allem, was der Magen begehrt. Richard hat ausgesprochen gute Laune mit nach Hause gebracht. Er unterhält sich sogar mit mir, erkundigt sich zum Beispiel nach meinem Beruf. Ich erzähle ihm, ich sei Ohrmodell im Kreolenbusiness, was er interessant findet.
    »Aber du trägst ja überhaupt keine Kreolen«, beobachtet er scharfäugig.
    »Ich bin ja auch nicht bei der Arbeit. Krankgeschrieben wegen meiner Tennisarme.«
    »Ich weiß Bescheid, Pia«, sagt er, auf meine Handgelenke deutend. »Ich bin schließlich nicht dumm. Du musst es mir nicht sagen, wenn es zu persönlich ist. Aber darf ich fragen, aus welchem Grund ...«
    »Warum ich es getan habe?« Ich zucke mit den Schultern. »Weiß nicht. Auf einmal war alles zu viel. Mein Freund, der Haushalt, die Kreolen, ich konnte nicht mehr. Ich dachte mir, bevor ich auch nur noch ein einziges Mal diese blöde Geschirrspülmaschine ausräume, verschwinde ich nach der Zewa-Methode: wisch und weg.«
    Das unerquickliche Gesprächsthema scheint nicht ganz zu Ilonas Vorstellung von einem schönen Essen zu passen. »Ich bin heute von Herrn Strattler von der Handwerkskammer angerufen worden. Er hat mich für meine guten und pünktlichen Übersetzungen gelobt«, verkündet sie stolz. »Er hat gesagt, er würde mich in Zukunft öfter beauftragen.«
    »Fein, Liebling«, sagt Richard mit einem knappen Lächeln und wendet sich dann wieder mir zu. »Also, Pia, eines begreife ich bei euch Lebensmüden nicht. Ich meine, es mag ja sein, dass es für jemanden Gründe gibt, sein Leben zu beenden. Bitte schön, soll er es meinetwegen tun - aber deshalb muss er sich ja nicht gleich umbringen.«
    »Muss er nicht?«
    »Ein Auto verschrottet man doch auch nicht, wenn der Motor einmal stottert. Da dreht man an ein paar Schräubchen und Ventilen und siehe da, er läuft wieder. Dein Job raubt dir sämtliche Lebensfreude? Kündige ihn, suche dir etwas, das mehr Spaß macht. Mach dich zum Beispiel selbständig. Mehr als auf die Nase fallen kannst du nicht. Umbringen kann man sich dann immer noch. Oder du fragst

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