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Love you, hate you, miss you: Roman (German Edition)

Love you, hate you, miss you: Roman (German Edition)

Titel: Love you, hate you, miss you: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Scott
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Haarsträhne um ihren Finger zwirbelte, als sie mit Mel herumstritt. Zuerst diskutierten sie darüber, was das A bedeutet (mir war nicht klar, dass das überhaupt zur Debatte steht), dann über den Symbolgehalt der Farbe Rot. Ich vertrieb mir die Zeit damit, Rechtecke in mein Notizbuch zu zeichnen. Patrick blätterte in seinem Buch herum, dann zupfte er an seinen Fingernägeln, dann blätterte er wieder in seinem Buch.
    Und dann – hier wurde es komisch – wechselte Mel einen Blick mit Patrick und räusperte sich. Patrick hörte auf, an seinen Fingernägeln herumzureißen, und funkelte ihn an. Das erinnerte mich daran, wie Julia und ich uns immer ohne Worte verständigt hatten. Ich versank in meinen Gedanken über Julia, bis Mel sich seufzend zu mir umdrehte und mich fragte: »Amy, was machst du am Freitagabend?«
    »Was?«, stieß ich total verdattert hervor. Ich war ganz sicher, dass ich mich verhört haben musste.
    Aber ich hatte richtig gehört, weil Caro so abrupt mit dem Haarezwirbeln aufhörte, dass ihr Finger sich verhedderte und sie ihn buchstäblich losreißen musste. Und Patrick – nun ja, blätterte wieder in seinem Buch herum.
    »Wir könnten doch ins Kino gehen«, fuhr Mel fort. »Ich dachte, du und ich und vielleicht   …« Er räusperte sich wieder und plötzlich, das könnte ich schwören, zuckte er zusammen, als ob ihn jemand gegen das Scheinbein getreten hätte.
    Er funkelte Patrick an, dann wandte er sich wieder mir zu. »Also, was ist? Kommst du mit?«
    »Ähm«, machte ich, weil mir mit einem Schlag drei Dinge klar wurden.
    1.   Dass ich – mit sechzehn – zum ersten Mal zu einem normalen Date eingeladen wurde.
    2.   Dass diese Einladung von Mel kam, einem Typen, der, soweit ich das beurteilen konnte, keinerlei Interesse an mir hatte. Mel starrte nie auf meinen Busen (der allerdings auch ziemlich klein ist), geschweige denn, dass er mich angrapschte, und er hörte meistens nicht hin, wenn ich auf seine ewigen Fragen antwortete.
    3.   Dass ich mir viel zu viel Zeit mit meiner Antwort ließ, denn Caro starrte Mel und mich an, als hätten wir jeder zwei Köpfe.
    Mel blinzelte heftig und wurde knallrot und Patrick hörte doch tatsächlich auf, in seinem Buch zu blättern, und beobachtete uns.
    Ich wusste, dass ich etwas sagen musste, und zwar schnell, aber ich hatte keine Ahnung, was. Verzweifeltsuchte ich nach Worten, aber mein Kopf war leer und ich geriet in Panik.
    Das war das Dümmste, was mir passieren konnte.
    Weil ich vor Stress einfach »Wann?« sagte.
    »Freitag«, fauchte Caro. »Er hat Freitag gesagt.«
    »Caro«, sagte Mel und schaute sie an. Er sah völlig fertig aus.
    »Was?« Caros Stimme klang wütend und gekränkt und sie wirkte noch viel aufgewühlter als Mel.
    Mel öffnete den Mund, klappte ihn aber wieder zu. Sein Gesicht war immer noch knallrot. Ich begriff nicht, was hier vorging, aber ich musste etwas sagen, so viel stand fest.
    »Okay«, murmelte ich. Womit ich sagen wollte, »okay, ich hab’s kapiert, dass du Freitag meinst, aber kannst du mir vielleicht mal verraten, was hier los ist?«. Mel dagegen nahm mein »Okay« offenbar als »Ja«, denn er nickte mir zu.
    »Super, wir sehen uns dann«, sagte er, bevor er sich zu Caro umdrehte und ihr erklärte, dass er das, was sie über den Pfarrer (aus dem Scharlachroten Buchstaben) gesagt hatte, nicht nachvollziehen könne.
    Nach einem langen, peinlichen Schweigen antwortete Caro: »War ja klar, dass du das sagst – du hast eben das Buch nicht richtig gelesen«, und dann fingen sie wieder an zu streiten.
    Ich saß da und zerbrach mir die restliche Stunde den Kopf darüber, warum zum Teufel ich mit Mel ausgehen sollte, der zwar ein heißer Typ war, aber zu klein undeindeutig gestört. Patrick blätterte in seinem Buch und zupfte wieder an seinen Fingernägeln herum, was nichts Neues war. Caro und Mel stritten weiter. Auch das wie gehabt.
    Als die Glocke läutete, war ich schon so weit, mir einzureden, dass ich alles nur geträumt hatte, eine Fata Morgana, aus reiner Langeweile. Aber dann sagte Mel: »Autsch«, als Patrick ihn mit dem Ellbogen gegen den Kopf stieß, so eilig hatte er es offenbar, von seinem Platz wegzukommen.
    Ich nickte in Mels Richtung, nur um einigermaßen mit Würde aus der Nummer herauszukommen, und in der nächsten Stunde saß ich da und verfluchte mich dafür, dass ich so, na ja, eben so bin, wie ich bin. Bis mir einfiel, dass Mel überhaupt nicht wusste, wo ich wohnte. Vielleicht würde ich ja

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