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Love you, hate you, miss you: Roman (German Edition)

Love you, hate you, miss you: Roman (German Edition)

Titel: Love you, hate you, miss you: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Scott
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gebracht und mich dann auch noch ausgelacht.«
    »Quatsch, das hätten wir nicht   …« Ich verstummte, weil Caro recht hatte. Klar hätten wir. »Aber du   … du hast immer so glücklich und zufrieden ausgesehen. Jetzt auch noch, oder jedenfalls meistens.«
    Caro zwirbelte eine Haarsträhne um ihren Finger und setzte ein strahlendes, sorgloses Lächeln auf. Selbst ihre Augen leuchteten. Nur ihre Stimme nicht. Ihre Stimme war tonlos. Müde. »Alles Übung, verstehst du. Also bis dann, Amy.«
    Ich war froh, hier rauszukommen – mehr als froh   –, aber auf dem Weg zur Bushaltestelle musste ich die ganze Zeit daran denken, was Caro gesagt hatte. Das letzte Mal, dass sie das Gefühl hatte, wirklich mit einer Freundin zu reden, war wegen Chester, ihrem Hund, gewesen? Die letzte wirkliche Freundin, die sie ihrer Meinung nach hatte, war ich?
    War sie mir deshalb heute Morgen nachgelaufen? Wollte sie   … war das vielleicht ein Versuch von ihr gewesen, sich wieder mit mir anzufreunden?
    Ich lachte laut bei diesem Gedanken. Also ehrlich. Aber dann stellte ich mir vor, wie Caro mit Beth über die Dinge redete, die sie mir gesagt hatte. Nein, unmöglich. Ging gar nicht. Das Einzige, was ich sie jemals zu Beth sagen hörte, waren Sätze wie »He, du siehst toll aus!« oder »Du hast ja so recht, Beth«.
    Ich machte kehrt und ging zu Caros Haus zurück. Ihre Augen waren rot, als sie die Tür öffnete. »Oh«, sagte sie, und dann: »Was ist?«
    »Ich wollte wissen, was dann passiert ist?«
    »Passiert?«
    »Mit Chester.«
    »Er ist gestorben.«
    »Oh. Das tut mir leid. Er war ein netter Hund.« Ups.Dümmer ging’s wirklich nicht. Ich redete wie eine Schwachsinnige. Besser, wenn ich mich jetzt einfach verdrückte und zur Bushaltestelle zurückging.
    »Ja, er war ein toller Hund«, sagte Caro, als ich schon halb die Treppe hinunter war. »Jane hat ein Foto von ihm gemacht, in der Nacht, bevor er gestorben ist. Sie hat es eine Ewigkeit aufgehoben und letztes Jahr hat sie so eine Art Mosaik draus gemacht, lauter winzige Bildchen, die zu einem großen Bild zusammengefügt sind. Sie hat sogar den ersten Preis in einem Fotowettbewerb damit gewonnen.«
    Ich drehte mich um. »Was? Jane ist Fotografin? Jane?« Caros Schwester hatte früher lausige Bilder gemacht. Einmal, als Caro und ich acht waren, gingen wir mit ihrer Familie zum Millertown Festival und Jane durfte die Fotos machen. Mit dem Ergebnis, dass alle verwackelt oder verschwommen waren, oder dass nichts von uns zu sehen war als die Knie oder der Hinterkopf und eine Menge Wolken.
    »Ja, ich weiß.« Caro lachte. »Du hättest mal meinen Dad sehen sollen, als sie ihm gesagt hat, dass sie ihr BW L-Studium hinschmeißen und stattdessen auf Bildende Kunst umsteigen wollte. Aber sie ist echt gut. Sie hat im Sommer ein tolles Bild von Mom gemacht. Willst du’s mal sehen?«
    Also ging ich wieder mit ins Haus und schaute mir das Foto an – es war wirklich gut – und Caro und ich redeten zum ersten Mal wirklich miteinander. Nicht über die Schule oder über Beth, sondern über andere Dinge.Ich erfuhr, dass ihre Mom letztes Frühjahr ein Blutgerinnsel im Gehirn hatte und notoperiert werden musste.
    Auf dem Foto, das Jane gemacht hatte, saß Caros Mom draußen in der Sonne und lächelte in die Kamera. Ihr Kopf war völlig einbandagiert. Caro erzählte mir, dass sie jetzt jedes Mal, wenn ihre Mom Kopfschmerzen hat, Angst bekommt, dass etwas Schlimmes passieren wird.
    »Dumm, was?«, sagte sie.
    »Nein«, sagte ich und dann erzählte ich ihr von Pinewood.
    Ich weiß nicht, warum ich das tat. Vielleicht, weil mir einfach danach war. Und es war nicht irgendwie komisch. Na ja, doch, ein bisschen vielleicht. Aber Caro war nicht   … sie reagierte nicht, wie ich erwartet hatte. Sie sagte nichts Dummes und machte auch nicht den Versuch, alles ins Positive zu drehen oder übertriebenes Mitgefühl zu zeigen. Sie sagte nur: »Und wie war’s dort so?«
    Ich zuckte die Schultern. »Ich weiß nicht. Wie solche Rehas eben sind. Eine Menge Gespräche und so. Ach ja, und ich musste jeden Tag ›aktive Bewegungstherapie‹ machen.«
    »Tanzen oder so?«
    »Nein, das war nur ein hochtrabender Ausdruck für ganz gewöhnliche Gymnastik«, sagte ich grinsend.
    »Also Gymnastik und Reden.«
    »Und miserables Essen«, sagte ich. »Ich meine, nichts gegen Salat und Gemüse, aber sechzig Tage ohne Junkfood, das hält kein Mensch aus. Das ist nicht normal.«
    »Was, überhaupt nichts

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