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Love you, hate you, miss you: Roman (German Edition)

Love you, hate you, miss you: Roman (German Edition)

Titel: Love you, hate you, miss you: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Scott
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gab. Wenn Corn Syrup jetzt auf tiefsinnig machte, war es höchste Zeit, dass ich mich verdrückte.
    »Ich meine, schau mich doch mal an«, fuhr sie fort. »Ich trau mich nicht, mit einem Typ zu reden, der mir total wichtig ist, nur weil ich’s mir nicht mit meiner sogenannten besten Freundin verderben will, die ich hasse wie die Pest – so sehr, dass ich mir mindestens zweimal am Tag vorstelle, wie sie von einem Auto überfahren wird. Ist das nicht abartig? Ich rede nicht mit ihm, weil Beth ihn für sich haben will.«
    »Na ja, du könntest doch – ach, egal.« Ich stand auf. Bushaltestelle hin oder her, ich musste hier raus. Warum sollte ich bei Caro herumsitzen und ihr die Augen öffnen, obwohl doch jeder sehen konnte, was los war? Darauf hatte ich wirklich keine Lust.
    »Was ist?«
    Ich seufzte. Dafür, dass Caro zu den Überfliegern an der Schule zählte, war sie ganz schön schwer von Begriff. »Beth behandelt dich wie den letzten Dreck, oder?«
    Caro zuckte die Schultern.
    »Dann lass sie doch einfach sausen.«
    »Ja, klar. Super Idee. Ich meine, okay, das kann ich machen, aber nur, wenn es mir egal ist, dass ich hinterher keine Freunde mehr habe und keinen Fuß mehr auf den Boden kriege.«
    Wahnsinn. Wer hätte gedacht, dass Caro sarkastisch sein kann? Ich setzte mich wieder.
    »Für dich war’s einfach, Beth fallen zu lassen, du hattest ja Julia. Ich nicht. Ich hatte nie eine Freundin, die für mich einsteht, egal was passiert. Du hast verdammtes Glück gehabt, Amy.«
    Gehabt. Vergangenheit. Ich stand wieder auf. »Hör mal, ich muss jetzt   …«
    »Ich hab sie gehasst, weißt du das? Seit der Party bei ihr, als wir in der sechsten Klasse waren   …«
    »Ja, tut mir echt leid, dass dir mal jemand die Meinung gegeigt hat.«
    »Ich war nicht die Einzige, die gemein zu dir war«, sagte Caro leise. »Aber das war’s ja noch nicht mal. Duhast mich doch kaum noch angeschaut, sobald sie auf der Bildfläche erschienen ist. Du hast   … du hast so getan, als wären wir nie befreundet gewesen.«
    »Waren wir auch nie. Ihr drei wart befreundet, du und Beth und Anne Alice.«
    »Du meinst, Beth und Anne Alice. Die hätten mir doch das Leben zur Hölle gemacht, wenn Anne Alice nicht vor zwei Jahren nach Los Angeles gezogen wäre. Sie haben mich genauso mies behandelt wie dich, Amy, nur musste ich es viel länger ertragen. Weißt du nicht mehr, was sie mir an meinem zehnten Geburtstag angetan haben? Auf meiner Geburtstagsparty? Oder damals in der vierten Klasse, als Beth mit dir und Anne Alice einen Geheimclub gegründet hat, während ich mit Windpocken zu Hause lag?«
    »Nö.« Ich konnte mich wirklich nicht erinnern, erst jetzt, als sie es sagte. Und da fiel mir auch wieder ein, wie Beth und Anne Alice an Caros Geburtstag mit den gleichen Pullis aufkreuzten und von ihrer tollen Pyjamaparty schwärmten, während Caro ihre Geschenke auspackte.
    Ich dachte an diesen dummen Club und wie stolz ich war, dass ich dabei sein durfte. Ich ignorierte alle Zettelchen, die Caro mir zuschob, als sie wieder in der Schule war und mich anflehte, ihr den Clubnamen zu verraten und ein gutes Wort bei Beth und Anne Alice für sie einzulegen. Stattdessen hab ich mit ihnen über Caro gelacht, weil sie so wild darauf war, aufgenommen zu werden.
    »Klar erinnerst du dich nicht. Warum auch? Was interessiertes dich, dass ich das letzte Mal mit einer richtigen Freundin gesprochen habe, als Chester so krank war und ich Angst hatte, dass er sterben würde? Dein Mantel liegt übrigens dort drüben auf dem Stuhl und die Bushaltestelle ist zwei Blocks weiter.«
    Ich blieb mitten im Zimmer stehen. »Was willst du mir damit sagen, Caro? Tut mir leid, dass ich dir damals keine große Hilfe war. Aber ich war doch erst elf. Ich hatte keine Ausbildung in Trauerarbeit.«
    »Gott, bist du dumm. Es geht doch nicht darum, was du gesagt hast, Amy. Sondern um die Tatsache, dass ich damals zum letzten Mal mit einem Menschen geredet habe, den ich wirklich als Freundin bezeichnen konnte. Mit elf!«
    »Oh.«
    Caro verdrehte die Augen, stand auf, packte meine Jacke und drückte sie mir in die Hand. »Hier.«
    »Hör mal, ich   … ich   …« Ich schaute Caro an, die mit zornig zusammengepressten Lippen zurückstarrte. »Du hast nie was zu mir gesagt.«
    »Na, du bist gut, Amy. Ihr macht mich total fertig, du und deine Julia, und da soll ich bei dir ankommen und dir sagen, wie sehr du mir fehlst? Also wirklich. Ihr hättet mich doch nur wieder zum Weinen

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