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Love you, hate you, miss you: Roman (German Edition)

Love you, hate you, miss you: Roman (German Edition)

Titel: Love you, hate you, miss you: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Scott
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die Heimfahrt im Bus.« Wie sie mir ekliges Zeug in die Haare schmierten, bis mir die Tränen in die Augen traten. Es hat mich meine ganze Kraft gekostet, nicht zu weinen, aber ich habe es geschafft. Ich ließ es einfach nicht zu. Ich saß nur da und hoffte, dass es bald vorüberging.
    Caro protestierte nicht, wie ich erwartet hatte, oder tat so, als wüsste sie von nichts. Stattdessen murmelte sie »Ja« und dann fügte sie hinzu: »Du hast einfach nur dagesessen. Wenn du dich umgedreht und was gesagt hättest, egal was, vielleicht   …«
    »Vielleicht was? Was hätte das nützen sollen? Dass Beth euch angestachelt hätte, noch mehr Dreck in meine Haare zu schmieren?«
    »Nein, ich hätte vielleicht   … ja, okay. Du hast recht, das hätte sie gemacht und wir hätten wahrscheinlich auf sie gehört. Beth war   … sie ist   ….«
    »Ein Miststück?«
    »Ja«, sagte Caro und sah ganz erschrocken aus. »Also nein, nicht wirklich. Sie ist meine beste Freundin und   …« Sie brach ab und seufzte. »Was soll ich mir in die Tasche lügen? Beth ist echt das Letzte. Sie weiß genau, dass ich Mel gut finde – keine Ahnung, woher, ich hab’s ihr nicht gesagt. Aber das ist auch egal. Jetzt findet sie ihn plötzlich auch gut und Beth kriegt immer, was sie will.«
    »Nicht immer«, sagte ich, aber das war gelogen. Mädchen wie Beth kriegen tatsächlich immer, was sie wollen. Das scheint ein ungeschriebenes Gesetz zu sein. Und an der Art, wie Caro mich anschaute, konnte ich sehen, dass sie wusste, dass ich log.
    »Meine einzige Hoffnung ist, dass es ihr irgendwann zu dumm wird und dass sie sich ein anderes Opfer sucht«, sagte sie. »Wenn sie mit Mel geht, muss sie auch mit Patrick rumhängen, und den kann sie nicht ausstehen. Er ist so   … na ja, er ist so still, dass es schon irgendwie krank ist.«
    »Was? Nur weil er still ist?«
    »Also   … er ist ja nicht normal still, verstehst du? Er ist einfach   … immer still. Hast du nicht mitgekriegt, wie er am Freitag aus dem Film verschwunden ist? Oder warst du schon weg, als er gegangen ist?«
    Ich gab keine Antwort und sie zuckte mit den Schultern.»Also jedenfalls, seit sein Dad den Schlaganfall hatte, muss er daheim mithelfen, weil seine Eltern schon ziemlich alt sind, und anfangs hat er ’ne Menge Schule versäumt. Das hat er alles wieder aufgeholt und so, aber ich glaube, die Sache mit seinem Dad hat ihn total fertiggemacht, weil   … er war nicht mehr derselbe, als er zurückkam.«
    »Inwiefern?«, fragte ich, ehe ich mich bremsen konnte. Ich musste es einfach wissen.
    »Er hat nicht mehr mit seinen Kumpeln geredet. Eigentlich mit gar niemandem mehr, und ich glaube, wenn Mel nicht so hartnäckig gewesen wäre und es einfach immer wieder versucht hätte, dann hätte Patrick nie wieder den Mund aufgemacht. Ich weiß auch nicht   … bei Patrick hat man das Gefühl, dass er es hier kaum aushält, und nicht, weil ihn die Schule ankotzt, so wie alle anderen. Ich glaube, er kann es nicht ertragen, dass so viele Leute um ihn herum sind   … oder überhaupt jemand. Komisch, was?«
    »Er war mit seinem Dad auf der Kirmes, als das passiert ist. Also massenhaft Leute um ihn herum.«
    »Ja, stimmt, hab ich ganz vergessen. Das erklärt vielleicht auch, warum er aus dem Film verschwunden ist. Da war doch diese Szene am Anfang, die mit dem alten Mann, der   …«
    »Ja, ich weiß«, sagte ich und sah Patrick vor mir, wie er allein vor dem Kino draußen saß. Mit einem Schlag war alles wieder da: Wo er gesessen hatte. Wie er dagesessen hatte. Was er gesagt hatte. Und dass er wusste,wie es ist, wenn man ein völlig anderer Mensch ist, obwohl man sich äußerlich nicht verändert hat.
    »Es ist so traurig, ehrlich«, sagte Caro. »Ich meine, das, was ihm passiert ist. Patrick war vorher so ein toller Typ. Hat immer viel gemacht. Und jetzt gar nichts mehr. Es war ja schon eine Sensation, dass er überhaupt ins Kino gekommen ist. Mel muss ihn hingeschleppt haben.«
    »Möglich«, sagte ich, obwohl ich genau wusste, dass es so war.
    »Ich hab Patrick seither nur auf zwei Partys gesehen und da ist er nach zehn Minuten wieder abgehauen und hat draußen gewartet, bis Mel ihn heimgefahren hat. Es ist einfach so traurig, wie manche Leute abdrehen, wenn jemand   …« Caro verstummte. »Also nicht, dass du   … Ich meine, ist doch klar, dass einen so was total durcheinanderbringt, oder?«
    Ich murmelte irgendwas und überlegte schnell, ob es in der Nähe eine Bushaltestelle

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