Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Love you, hate you, miss you: Roman (German Edition)

Love you, hate you, miss you: Roman (German Edition)

Titel: Love you, hate you, miss you: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Scott
Vom Netzwerk:
wurde.
    Corn Syrup stieg in den Bus ein, als ich zum zweiten Mal die Umkehrhaltestelle passierte. Ihre Cheerleader-Uniform schaute aus ihrer Tasche hervor; wahrscheinlich wollte sie vor der arbeitenden Bevölkerung, die im Bus saß, damit angeben, dass sie eine zweitklassige Cheerleaderin war. Aber irgendwie sah sie bleich und abgespannt aus, ein Schatten ihrer selbst in dem trüben Licht, das anging, wenn Fahrgäste einstiegen. Sie bezahlte ihr Ticket und setzte sich auf einen der Plätze an der Seite, die Einzelsitze, die für alte Leute oder schwangere Frauen reserviert sind. Julia hätte sich schiefgelacht über sie. Wir kannten uns aus mit der Busetikette.
    Mein Gott, wie ich die Busfahrten mit Julia vermisse   … Obwohl ich es damals schrecklich fand, okay, und ich froh war, als Julia endlich ihr Auto bekam, aber jetzt   … jetzt würde ich alles dafür geben, wenn sie neben mir im Bus sitzen würde.
    An der nächsten Haltestelle stieg eine Schwangere ein, die Caro wütend anfunkelte. »Und wann ist es bei dir so weit?«, fragte sie mit einem Lächeln, das mehr ein Zähnefletschen war. Corn Syrup stand auf, entschuldigte sich und stolperte über ihre eigenen Füße, als sie sich hastig nach einem Platz umschaute. Ich beobachtete sie, wie sie ihre Möglichkeiten abwog. Neben einem Fettsack mit Zeitung, der weit über seinen Sitz hinausquoll – oder neben mir.
    Caro entschied sich für mich. Sie setzte sich hin, ihre Tasche an die Brust gedrückt, und biss sich auf die Lippen. Julia hätte »Hi« gesagt und sie angestarrt, bis sie weggeschaut hätte. Ich schaute aus dem Fenster. Es war jetzt so dunkel, dass ich kaum noch etwas sehen konnte, und wir fuhren schweigend ungefähr tausend Jahre lang, wie mir schien. (Wahrscheinlich waren es in Wahrheit nur neunhundert.)
    Niemand zog das Klingelseil an ihrer Haltestelle, sodass Caro sich über mich drüberbeugen musste, um an das Seil zu kommen. »Entschuldigung«, murmelte sie in einem Ton, der herablassend klingen sollte, aber die Aktion ging daneben, weil der Bus durch ein Schlagloch fuhr und sie mit dem Kopf voll gegen den Vordersitz knallte.
    Ich lachte nicht. Ich hätte es vielleicht getan, aber bevor ich reagieren konnte, richtete sie sich auf, die Hände wieder um ihre Tasche geklammert, und sagte: »Hör mal, wegen dem Gruppenprojekt für Englisch, du weißt schon   … Also wir treffen uns alle am Samstag in der Uni-Bibliothek. Sie müssen uns da reinlassen, weil es eine staatliche Schule ist, oder?«
    Ich zuckte die Schultern. Caro hatte recht, wir durften die Bibliothek benutzen, aber ich hatte keine Lust, mich auf ein Gespräch einzulassen, besonders weil ich mir schon denken konnte, was kommen würde.
    Mein Schweigen hielt Corn Syrup aber nicht auf.
    »Ich dachte, du könntest vielleicht auch kommen.«
    »Warum?«
    »Na, es ist doch ein Gruppenprojekt.«
    »Ach nee. Deshalb fragt ihr mich in der Stunde auch dauernd um meine Meinung, du und Mel, was?«
    »Wir werden alle dafür benotet und wir müssen alle   …«
    »Ja, klar, die Noten. Hör doch auf, Caro. Du willst mich doch nur wegen Beth dabeihaben.«
    »Nein, so ist es nicht.«
    »Also bitte. Du weißt genau, dass du Ärger kriegst, wenn du dich nur mit Mel triffst. Und du hast Angst, dass du wieder mit solchen Losern wie mir beim Mittagessen sitzen musst.«
    Caro seufzte. »Okay, du hast recht. Ich bin   … ich musste mit dem Bus fahren, weil Mel mich gefragt hat, ob ich mich am Wochenende vor dem Praktikum mit ihm treffen möchte. Beth hat es gehört und dann konnte sie mich auf einmal nicht mit nach Hause nehmen.«
    »Ach, und das überrascht dich? Das hätte ich dir gleich sagen können, dass du deinen Arsch im Bus wiederfindest, wenn du ohne Beths Erlaubnis mit ihrem Eigentum sprichst – und ich habe seit Jahren keinen Kontakt mehr mit ihr.«
    Caro schwieg einen Augenblick. »Amy, wegen neulich   …«
    »Ach, vergiss es. Ich hab mich gelangweilt und es war mir ein echter Ohrenschmaus, dein Gewinsel anzuhören   … also, nichts passiert.«
    »Genau«, sagte sie knapp, »also was ist jetzt mit Samstag?«
    »Was soll damit sein?«
    »Soll ich dich auf Knien anbetteln, oder was? Okay, ich tu’s. Ich kann einfach nicht mit Mel allein an der Präsentation arbeiten.«
    Corn Syrup klang todunglücklich und eine Sekunde lang hatte ich richtig Mitleid mit ihr. Aber nur eine Sekunde. »Patrick ist doch auch dort.«
    »Der taucht garantiert nicht auf, oder wenn, haut er nach spätestens zehn

Weitere Kostenlose Bücher