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Loved by an Angel

Titel: Loved by an Angel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Chandler
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Bände sprach..
    Seine Augen glichen dunkelbraunen Teichen, sie waren tief und dunkel genug, um darin zu versinken. Tristan hatte hellbraune Augen gehabt, trotzdem waren seine und die von Will ähnlich. Etwas darin zog Ivy magisch an.
    Schnell drehte sie sich weg und holte Luft. Da landete auf einmal mit sanftem Flügelschlag ein bunter Schmetterling auf ihrer Schulter.
    »Ein Schmetterling!«, rief Beth und plötzlich mussten sie alle an Tristan denken. Er war der beste Schmetterlingsschwimmer der Schule gewesen.
    Ivy versuchte, das Insekt abzuschütteln. Es flatterte mit den Flügeln, rührte sich aber überraschenderweise nicht vom Fleck.
    »Er hält dich für eine Blume«, meinte Will und seine Augen leuchteten.
    »Vielleicht«, erwiderte Ivy und wollte bloß so schnell wie möglich von ihm und Beth weg. Also stieß sie sich vom Beckenrand ab und schwamm los.
    Sie schwamm Bahn um Bahn, und als sie schließlich müde wurde, schwamm sie in die Mitte des Pools und ließ sich auf dem Rücken treiben.
    Es ist ein tolles Gefühl, Ivy. Kannst du dir vorstellen, auf einem See zu treiben, um dich herum Bäume und die große blaue Kuppel des Himmels über dir? Du treibst auf der Wasseroberfläche, die Sonne glitzert auf deinen Fingerspitzen und Zehen.
    Die Erinnerung an Tristans Stimme war so intensiv, dass Ivy glaubte, sie in diesem Moment laut und deutlich zu hören. Wie konnte die große blaue Himmelskuppel immer noch dort oben sein? Sie hätte bersten sollen wie die Windschutzscheibe in der Nacht des Unfalls, aber sie war da - unverändert.
    Ivy erinnerte sich daran, wie sie sich im Wasser auf den Rücken gelegt hatte, und fühlte Tristans Arm unter sich, als er ihr das Treibenlassen beigebracht hatte. »Ganz locker, lass es einfach zu«, hatte er gesagt.
    Sie hatte es zugelassen, hatte die Augen geschlossen und sich vorgestellt, sie befände sich in der Mitte eines Sees. Als sie die Augen öffnete, hatte er zu ihr heruntergeblickt, sein Gesicht hatte wie die Sonne gestrahlt und sie gewärmt.
    »Ich schwebe«, hatte Ivy damals geflüstert und sie flüsterte es auch jetzt.
    Du schwebst.
    Schwebst...
    Sie hatten es einander von den Lippen abgelesen, und einen Moment lang glaubte Ivy selbst jetzt noch, ihn über sich zu spüren - schwebst - ihre Lippen waren sich so nah, so nah ...
    »Gib sie her!«
    Ivy hob den Kopf und ging unter. Schnell wischte sie sich das Wasser aus den Augen.
    In diesem Moment flog die Tür des Poolhauses auf und Gregory rannte über den Rasen, in den Händen hielt er etwas aus schwarzem Stoff. Aus seinen Haaren fielen merkwürdige weiße Klumpen. Hinter ihm her flitzte Eric, der mit einer Hand Beths Hut umklammert hielt - das Einzige, womit er sich bedecken konnte. In der anderen schwang er ein langes Küchenmesser. »Du bist ein toter Mann, Gregory!«
    »Hol sie dir!«, stachelte Gregory ihn an und hielt Erics Badehose in die Höhe. »Komm schon. Streng dich ein bisschen an!«
    »Das zahl ich dir heim, du -«
    »Klar doch«, zog ihn Gregory auf.
    Plötzlich blieb Eric stehen. »Ich krieg dich, Gregory!«, warnte er ihn. »Ich krieg dich, wenn du am wenigsten damit rechnest!«

 
2
     
     
     
     
     
     
    Im Café lehnte Lacey sich auf dem Stuhl zurück, lächelte Tristan an und schien sehr zufrieden mit sich selbst. Offenbar hatte sie ihm verziehen, dass er sie von dem Gerangel am Poolhaus weggeschleppt hatte. Nun hakte sie die Daumen ineinander, drehte die Hände nach außen und flatterte mit den Fingern, als wären sie Flügel. »Du musst zugeben, diesen Schmetterling auf Ivys Schulter landen zu lassen, war eine nette Idee!«
    Tristan betrachtete ihre schimmernden Finger und langen Nägel und reagierte mit einem gezwungenen Lächeln.
    Als er Lacey Lovitt das erste Mal getroffen hatte, dachte er, die lila Nägel und die merkwürdige Rottönung auf ihrer dunklen Igelfrisur hätten etwas damit zu tun, dass sie schon zwei Jahre auf der Welt herumhing - immerhin war das für Übergangsengel wie sie eine lange Zeit. Doch Lacey fand dieses Styling einfach schick - sie hatte sich bewusst dafür entschieden, damals nach ihrem letzten Hollywoodfilm und vor ihrem Flugzeugabsturz.
    »Stimmt schon, der Schmetterling war ganz nett«, fing er an, »aber -«
    »Du überlegst, wie ich das gemacht habe!«, unterbrach sie ihn. »Vermutlich muss ich dir was über Kraftfelder beibringen.« Sie beäugte gierig das Tablett voller Desserts, das vorbeigetragen wurde - auch wenn sie, genau wie Tristan, überhaupt

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