lovely toyboy (German Edition)
ungeduldig und sei vorsichtig“, grinst sie mich verschwörerisch an und drückt die Türklinke vor mir herunter. Woraufhin ich ihr mein strahlendstes Lächeln schenke, welches im nächsten Augenblick in meinem Gesicht einfriert.
Ich bin gewillt rückwärts zu gehen und stoße dabei gegen Rosa, die sich nach dem Öffnen der Tür wieder zurückgezogen hat und nun direkt hinter mir steht. Während die Blicke der drei anwesenden Personen im Raum vor mir, völlig unterschiedlich auf mir liegen.
Mein Vater sieht erleichtert aus, weil er sich nun diskret aus der Affäre ziehen kann, wo ich endlich da bin. Meine Mum ist hoch erfreut und scheint völlig in ihrem Element, wenn man ihren glühenden Wangen glauben darf. Und dann der angebliche Architekt. Vico.
Er sieht mich nicht minder überrascht an, wie ich ihn. Auch wenn er keineswegs den Eindruck einer Flucht bietet, bei der ich wohl gerade kläglich gescheitert bin. Ein wenig hilflos blickt er zwischen meinen Eltern und mir umher und sucht verzweifelt nach den richtigen Worten, für was auch immer. Und wenn ich ehrlich bin, will ich es auch gar nicht wissen.
Über eine Woche habe ich mich bemüht einer Begegnung mit ihm auszuweichen, weil ich Angst vor mir selber hatte. Vor den Gefühlen und der Schwäche, dass ich ihm vielleicht nicht widerstehen könnte, wenn er vor mir steht. Und muss jetzt entsetzt feststellen, dass sich an dem Verlangen und der Sehnsucht nach seiner Nähe, seinem Duft, dem Gefühl seiner Haut und seinem heißen erregten Atem auf meinem Körper, rein gar nichts verändert hat. Viel mehr scheint mein Begehren noch zugenommen zu haben. Wofür ich mich selber verabscheue.
„Max, Schatz. Da bist du ja. Komm schon her, damit du Herrn Althaus kennen lernen kannst. Schließlich musste er extra wegen dir warten und seine kostbare Zeit opfern“, kann meine Mutter es sich natürlich nicht verkneifen mich vorzuführen und entlockt mir nur ein abfälliges Schnaufen, weil sie unter den gegebenen Umständen schließlich froh sein kann, dass ich überhaupt hier bin. Jedoch macht Vico, bevor ich irgendetwas erwidern kann, einen Schritt nach vorne, um sich einzumischen.
„Nicht… das ist schon in Ordnung… Frau Schneider“, versucht er meine Mum zu beschwichtigen und sieht mich dann an. Wobei meine Sinne mir einen Streich spielen wollen und mir den Eindruck vermitteln, sein Blick wäre irgendwie dennoch verletzt. Allerdings funkeln seine Augen im nächsten Moment bereits begehrlich über meinen Körper und zwingen mich zu einer Zeitreise in die letzte Woche. Wo er im `Emporio` mit eben demselben Blick auf mich zukam und dann mit diesem Typen verschwunden ist. Die Erinnerung an diese Begegnung schmerzt dermaßen, als wäre sie kaum fünf Minuten her und schürt eine unbändige Wut in mir, die sich langsam aber sicher an die Oberfläche brodelt und kurz vor einem Ausbruch steht. Ich will die ganzen Empfindungen der letzten Tage aus mir herausschreien und ihm am liebsten vor die Füße werfen. Doch bevor ich auch nur einen Anfang finde, um meinem Unmut Luft zu machen, erklingt schon wieder seine Stimme in meinem Gehör.
„Würden Sie mich bitte für einen Augenblick entschuldigen? Ich würde ganz gern kurz Ihr Bad aufsuchen“, klingt er für meinen Geschmack ziemlich geschwollen und treibt meinen Zorn auf ihn weiter an, weil ich ihn doch viel lieber, zügellos und anrüchig, mir schmutzige Dinge ins Ohr hauchen höre.
„Aber natürlich. Rosa wird Ihnen den Weg zeigen“, richtet sich nun meine Mutter übertrieben freundlich an Vico und lächelt ihn aufrichtig an, dass mir beinahe schlecht wird und sich mir die Frage aufdrängt, ob sie ihm auch noch so wohl gesonnen wäre, wenn sie wüsste dass er mich, allein mit seiner Anwesenheit, umbringt.
„Ist alles in Ordnung, Max? Wieso bist du denn so… ich weiß auch nicht… zurückhaltend? So kenne ich dich gar nicht“, steht meine Mum plötzlich ganz dicht vor mir und flüstert leise, was allerdings nicht die Schärfe ihrer Aussage mildert. Und Vico? Ist verschwunden, sodass ich mich abrupt umdrehe und durch den langen Gang zum Gästebad in der unteren Etage des Hauses laufe, aus der Vico gerade wieder heraustreten will und ich ihn ohne Scheu zurückdränge.
Was sich als der größte Fehler herausstellt, den ich hätte begehen können. Denn kaum habe ich die Tür hinter mir ins Schloss gedrückt, spüre ich viel zu deutlich diese Anziehung, die er noch immer auf mich hat. Mein Verstand ist bereits auf
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