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lovely toyboy (German Edition)

lovely toyboy (German Edition)

Titel: lovely toyboy (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C. Griethe
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abwimmeln und mich wieder unter meiner Bettdecke verkriechen kann.
    Was sich leider als ein wahrer Trugschluss herausstellt, kaum dass ich mich mit einem unfreundlichen „Schneider“ melde und die Stimme meiner Mutter völlig aufgelöst und überreizt in mein Ohr dringt. Womit ich schlagartig putzmunter bin und ein gefluchtes „Scheiße“ zwischen meinen Lippen herauspresse.
    Ein flüchtiger Blick über meine Schulter, auf die Uhr, bestätigt meine schlimmsten Befürchtungen. Ich habe die Verabredung mit meinen Eltern und ihrem Architekten verpennt.
    „Mum… ich bin in zwanzig Minuten da. Tut mir wirklich leid. Ich erklär es dir nachher. Lass mich schnell duschen und dann komme ich sofort. Bitte. Der Typ ist doch noch da, oder? Halt ihn einfach ein bisschen auf. Bis gleich“, herrscht das schlechte Gewissen über mich und ohne dass meine Mutter irgendwie auf meine Ansage reagieren kann, habe ich schon aufgelegt.
Auf dem Weg zum Badezimmer packe ich mich auch noch fast auf die Schnauze, weil meine Motorik scheinbar nicht ganz wach ist und mein rechter Fuß über den linken stolpert, während ich mein Shirt über den Kopf ziehe und achtlos im Bad auf den Boden werfe. Aufräumen kann ich auch nachher noch, falls ich nicht noch später bei meinen Eltern aufschlage, als so schon und mich meine Mutter köpft. Denn wenn es um ihre Anliegen geht, erlangt sie absolute Priorität. Und wäre ich, wegen Vico, nicht angespannt genug in letzter Zeit würde ich es direkt darauf anlegen zu rebellieren. Doch heute ist glaube, der denkbar ungünstigste Zeitpunkt dafür und so erledige ich flink meine Körperpflege, damit ich pünktlich bei meinem Elternhaus ankomme. Wo in der Einfahrt eine schwarze Mercedes E-Klasse steht, der ganz sicher diesem Architekten gehört. Was ja bedeutet, dass er noch hier ist und ich eine reelle Chance habe, meine Eltern, wegen meiner Verspätung, milde zu stimmen.
    Genug Geld scheint der Typ jedenfalls zu verdienen, wenn er sich so einen Schlitten leisten kann. Und er hat Geschmack, muss ich ihm zugestehen, als ich fast schon ehrfürchtig mit meinen Fingerspitzen über den glänzenden Lack der Limousine streiche. Allerdings schlagartig meine Hand zurückziehe, als mir der Gedanke kommt, dass einfach irgendein Fremder an meinem Baby rumtatschen würde. Deshalb beschränke ich meine Faszination schlicht auf ein paar sehnsüchtige Blicke, bevor ich tief einatmend meiner Verpflichtung nachkomme.
    „Hallo, mein Junge. Die Herrschaften erwarten dich bereits“, öffnet sich, ohne dass ich klingeln muss, die Eichentür vor meiner Nase und die Haushälterin meiner Eltern begrüßt mich mit einem warmen Lächeln.
„Hallo Rosa. Danke. Wo finde ich sie denn?“, verdrehe ich theatralisch die Augen, um ihr zu zeigen wie begeistert ich von dem heutigen Treffen bin, was sie leicht kichern lässt. Sie kennt mich von klein auf und ist beinahe so etwas wie eine Großmutter für mich, weshalb ich auch nur vor ihr wirklich so ehrlich bin. Rosa versteht mich und hat mich oft genug in meiner Kindheit und Jugend aufgefangen, wenn ich dachte in der feinen Gesellschaft zu ersticken. Denn mit lauter Vorschriften und Regeln groß zu werden ist nicht immer ein Zuckerschlecken. Da hebt auch der angebotene Luxus nichts auf, wenn einem die Eltern wegen eines dringenden Events mal wieder fehlen. Doch Rosa war stets bemüht mir meine Kindheit so angenehm wie möglich zu machen.
    „Drüben in der Bibliothek“, reißt sie mich aus meinen Erinnerungen und zieht mich schließlich am Arm ins Haus, um mich vor sich her durch die Empfangshalle zu schieben.
    „Dieser junge Mann da… ich sag dir… sehr feminin… aber ein hübsches Exemplar… natürlich nicht zu vergleichen mit dir… aber wenn meine Enkelin doch nur mal mit so etwas hübschen ankommen würde“, seufzt Rosa theatralisch und bringt mich mit ihrer Schwärmerei über den Architekten zum Schmunzeln. „Aber wenn du mich fragst“, beugt sie sich flüsternd zu mir, „viel zu jung für einen Architekten. Das ist bestimmt einer dieser Hochstapler von denen man immerzu hört“, nickt sie voller Skepsis und Überzeugung.
    „Na dann muss ich wohl aufpassen, dass ich mich nicht in ihn vergucke. Soll ich lieber die Augen zumachen? Oder besser gleich die Polizei rufen?“, necke ich Rosa ein wenig und sie gibt mir einen spielerischen leichten Schlag gegen den Hinterkopf.
    „Frechdachs. Mach dich nicht über eine alte Frau lustig. Und jetzt hopp, die warten schon

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