lovely toyboy (German Edition)
Scheiß ein. Bist du jetzt völlig bekloppt, oder was? Man, denk doch mal nach, Max. Die wird niemals Ruhe geben und wie stellst du dir das überhaupt vor? Du marschierst da hin, nimmst sie die Nacht lang durch und verschwindest dann als sei nix gewesen? Ich bitte dich? Wenn´s hoch kommt, denkst du vielleicht dabei auch noch an Vico, damit du überhaupt einen hochkriegst. Ich dreh ab, ey“, regt Tom sich künstlich auf und macht mich ein kleines bisschen sauer, weil er scheinbar denkt, dass mir die ganze Sache auch noch leicht fällt.
„Was soll ich deiner Meinung nach denn sonst machen? Kannste mir das vielleicht sagen, dann nur raus damit. Ich bin gern für alternative Vorschläge zu haben. Aber ich lasse es nicht drauf ankommen, dass die blöde Tusse Vico irgendwas tut. Kapierst du das nicht? Und wenn ich dafür mit der in die Kiste muss, dann muss ich das eben“, donnere ich Tom ziemlich rüde an, weil ich mir selber total hilflos vorkomme, wobei sich meine Stimme zum Ende hin mehr und mehr verliert.
„Hast du schon mal drüber nachgedacht was Vico dazu sagt, wenn er erfährt, dass du dich für ihn… was weiß ich… prostituierst?“, sieht Tom mich herausfordernd an und hat diesen Ausdruck in seinem Blick, der mich äußerst misstrauisch macht.
„Er wird davon nichts erfahren“, klingt meine Stimme wie eine Drohung, weil mir durchaus bewusst ist, dass mein bester Freund mich mit seinen Worten provozieren will.
„Komm wieder runter, Alter und fang langsam mal an zu denken. Glaubst du wirklich, so kannst du Vico
beeindrucken und davon überzeugen, dass du mehr wert bist als eine heiße Fickbeziehung?“, ist es nur noch ein letzter verzweifelter Versuch von Tom an meine Vernunft zu appellieren, den ich jedoch von vornherein vereitle.
„Er. Wird. Es. Nicht. Erfahren. Klar?“, mache ich Tom deutlich, woraufhin er sich schnaubend abwendet und geht. An der Wohnungstür schiebt er allerdings seinen Kopf noch mal in den Flur und sieht mich fast schon verzweifelt an.
„Meld dich, wenn du dich zu ihrem Sexsklaven gemacht hast“, spuckt er mir geradezu abwertend vor die Füße und haut einfach ab. Lässt mich mit meiner Verzweiflung und Unsicherheit zurück, ohne Rücksicht. Und seine Worte schmerzen, weil sie mir verdeutlichen was er von mir hält, wenn ich mich auf die Forderung von Gilda einlasse. Obwohl ich gar keine andere Wahl habe. Denn ich würde alles dafür tun, um Vico zu schützen, auch wenn ich mich dafür hergeben muss.
Über meine verzweifelten Überlegungen, doch noch eine andere Lösung zu finden und gegen mein schlechtes Gewissen ankämpfend, vergesse ich völlig die Zeit und spüre die Müdigkeit langsam in meine Glieder schleichen, auch wenn ich diese Nacht lieber kein Auge zumachen würde, in der schwachsinnigen Illusion, dass der nächste Tag so nicht kommen wird und mit ihm der verhängnisvolle Abend, der mein Leben absolut aus den Fugen bringt. Denn selbst wenn ich dachte die Gefühle für Vico würden mir alles abverlangen, so merke ich jetzt umso direkter, dass ich sie mir selber einfach nur schlecht geredet habe und das wirklich Böse jetzt erst auf mich zukommt. Tom hat vollkommen Recht. Ich prostituiere mich in gewisser Weise für Vico.
Mit dieser Einsicht, aber dennoch ohne wirkliche Alternative, falle ich beinahe schwerfällig in mein Bett und verliere den Kampf gegen die Müdigkeit mit dem ersten Kissenkontakt. Was mich viel zu schnell in den neuen Tag befördert und meine Galgenfrist rapide verkürzt hat. Und mit dem Morgen ist auch die seltsame Sorge um Vico wieder da, weshalb ich hastig aus dem Bett steige und nach meiner Jeans von gestern suche, die hier irgendwo rumliegen muss, damit ich mich wenigsten telefonisch überzeugen kann, dass es Vico gut geht. Der allerdings auch nach dem fünften Versuch ihn zu erreichen nicht an sein Handy geht und auch auf seiner Festnetznummer nicht zu erreichen ist. Was mich kurz entschlossen dazu bringt, mich zu duschen und anschließend zu der Adresse zu fahren, die auf seiner Visitenkarte steht, die ebenfalls in meiner Jeans war und er mir irgendwie untergejubelt haben muss. Denn mich beherrscht ein ungutes Gefühl, dass Gilda sich längst an Vico vergriffen haben kann und ich dennoch in ihre Falle tapse. Ich will einfach Gewissheit, dass bei ihm alles in Ordnung ist, bevor ich mich auf Gilda´s makaberes Spiel einlasse. Also stehe ich eine knappe Stunde später vor einem gepflegten Mehrfamilienhaus und warte mit klopfendem
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