lovely toyboy (German Edition)
ändert es denn jetzt daran, nur weil er schwul ist? Glaubst du deshalb wird seine Arbeit jetzt schlechter oder was? Vico ist immer noch derselbe Kerl, den du letztens noch ganz stolz durch dein Haus geführt hast und den du so wahnsinnig charmant fandest. Er ist doch kein anderer Mensch, nur weil du jetzt weißt, dass er auf Männer anstatt Frauen steht. Was macht das für einen Unterschied?“, kann ich meine Wut über ihre Intoleranz nicht zurückhalten und lege genug Schärfe in meine Stimme, damit sie auch bemerkt dass ich ihre Meinung keineswegs teile.
„Aber… aber, Junge? Der hat doch… nicht etwa… Max?... sag mir, dass der sich nicht an dich rangemacht hat… bitte, Junge… du klingst ja beinahe so, als… ich will’s mir lieber nicht vorstellen… jetzt sag doch auch mal was, Max“, herrscht sie mich plötzlich an, was vermutlich nicht ihre klügste Taktik ist, was sie allerdings in den zweiundzwanzig Jahren, in denen ich lebe, scheinbar bisher nicht erkannt hat. Denn es gab weitaus genug Situationen, wo sie mich mit ihrer herrischen Art zur Rebellion angereizt hat.
„Und wenn schon, dann könntest du auch nichts daran ändern. Ich muss jetzt los. Herr Althaus will sich mit mir treffen. Schönen Urlaub noch“, lege ich einfach auf, weil ich eine weitere Diskussion jetzt einfach nicht abkann und blicke umgehend in Toms skeptisches Gesicht, da er ja nur meinen Teil des Telefonats mitbekommen hat.
„Die spinnt doch“, tapse ich sauer an Tom vorbei, in meine Küche, um ein weiteres Bier aus dem Kühlschrank zu holen, ehe ich mit dem Rücken am Küchentresen stehen bleibe und es meinem Freund wortlos anbiete, der allerdings kopfschüttelnd ablehnt.
„Ich muss gleich wieder los. Treff mich noch mit Annika. Was war denn los? Ging´s um Vico?“, erklärt er mir knapp und ich frage besser nicht nach wer genau Annika ist, weil ich mir den Namen sowieso nicht merken muss, da sie nicht lange genug Thema bei Tom sein wird. Der ändert sich ohnehin nie.
„Sie hat rausgekriegt, dass Vico auf Typen steht und macht jetzt voll den Aufstand. Plötzlich ist er nicht mehr der ach so tolle Architekt den sie unbedingt haben muss. Nein, jetzt ist er ein gefährlicher Lustmolch, der sich vielleicht an ihrem Sohn vergreifen könnte. Die spinnt doch vollkommen, ey“, mache ich meinem Unmut ein wenig Luft und bin wenig überrascht bei Toms Reaktion darauf.
„Naja, ganz so falsch liegt sie damit ja nicht“, feixt der sich einen ab und entlockt mir ebenso ein Schmunzeln, weil er ja irgendwie recht hat. Doch bevor ich etwas Passendes dazu äußern kann, stört schon wieder ein Klingeln. Dieses mal allerdings mein Handy, welches ich umständlich aus meiner Hosentasche krame, während Tom mir mit Handzeichen deutet, jetzt zu gehen, wovon ich ihn jedoch am Arm abhalte, als ich das Gespräch angenommen habe und mir Gildas Stimme einen seltsamen Schauer über den Rücken jagt.
„Ich würde dir raten, jetzt besser nicht aufzulegen, Max“, droht sie mir und irgendetwas hält mich davon ab wirklich einfach das Gespräch zu unterbrechen, während Tom mich nur fragend verwirrt ansieht.
Kapitel 12
>Gilda< forme ich stumm mit meinen Lippen und Tom versteht den Hinweis sofort, indem er sich ganz dicht neben mich stellt und sein Ohr von der anderen Seite an mein Handy presst, um dem Gespräch zu lauschen, auch wenn er gerade noch im Aufbruch war.
Seine Verabredung ist für den Moment vergessen und ich bin furchtbar dankbar darüber. Denn allein die Tonlage von Gilda hat etwas Bedrohliches an sich, sodass ich mir einbilde meinen besten Freund noch als Unterstützung zu brauchen. Bei der Frau bin ich auf fast alles gefasst und versuche mich dennoch so gelassen wie möglich zu geben, damit Gilda bloß nicht meine Unsicherheit bemerkt und sie eiskalt ausnutzt.
„Was willst du? War ich vorhin nicht deutlich genug oder begreifst du es einfach nur nicht? So dumm hätte ich dich nun auch wirklich nicht eingeschätzt“, ringe ich bei jedem Wort, das Gespräch vielleicht doch einfach zu beenden, weil ich, allein dass ich auf ihre Drohung reagiere, indirekt schon vor ihr kapituliere und mich geschlagen gebe.
„Du weißt ganz genau was ich will. Dich. Und bevor du etwas Unüberlegtes sagst oder tust, solltest du mir besser zuhören und deine Entscheidung ganz genau überdenken, Liebling. Denn ich kriege immer was ich will“, kann sie ihre bescheuerten Andeutungen einfach nicht lassen und auch Tom sieht mich nur, mit gerunzelter
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