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Lovers (German Edition)

Lovers (German Edition)

Titel: Lovers (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eden Bradley
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Ehrlichkeit? Vielleicht hat die Sache mit Audrey mich geöffnet, und jetzt fällt es mir schwer, meine Gefühle wieder in den Griff zu bekommen. Ich will das nicht. Das versuche ich, damit zu sagen, aber ob nun zu seinen Gunsten oder zu meinen, das weiß ich noch nicht so genau.
    Er schweigt einen Moment und lässt mich dabei nicht aus den Augen. Noch immer schmelze ich unter seinen grünen Augen dahin. Dann sagt er: “Du redest ja doch mit mir.”
    Ich kann mir ein Lächeln nicht verkneifen. “Offensichtlich.”
    “Gut.” Er erwidert das Lächeln. Seins ist nur ein leichtes Verziehen der vollen Lippen. “Ich hoffe, das machst du auch weiterhin.”
    Jetzt ist mir mein Verhalten peinlich. Ich werde rot. Und als er die Hand ausstreckt und mit der Fingerspitze mein Kinn berührt, wird mir glühend heiß.
    “Ich mag dich, Bettina”, sagt er. Sein Lächeln wird breiter, und ich schweige verwirrt.
    Patrice und Kenneth retten mich davor, eine Antwort zu geben, die ohne Zweifel ziemlich dumm geraten wäre. Sie tragen die fast leeren Schüsseln und Platten in die Küche.
    “Du musst das Geschirr nicht abwaschen, Bettina”, sagt Patrice tadelnd, aber ich weiß, dass sie das nicht so meint. Es ist einfach ihre Art.
    “Das rettet mich vor dem Küchendienst.” Kenneth lacht leise und lässt sich auf seinem Lieblingssessel vor dem Kamin nieder, direkt neben Sids Hundebett.
    Und so werde ich wieder einmal von der Gruppe aufs Wärmste umarmt. Ich erkenne, dass ich mich immer seltener ausgeschlossen fühle. Dieser Ort, diese Menschen – für mich fühlt es sich richtig an. Terry hatte recht, als sie mich ermutigte, herzukommen. Meine Überlegung, nur wegen der Sache mit Audrey zu verschwinden, ist lächerlich. Ich brauche mich nicht zu sabotieren. Ich will bleiben.
    Das hat nichts mit Jack zu tun.
    Natürlich nicht.

6. KAPITEL
    Seit Jacks Ankunft ist eine Woche vergangen. Sie war eine Qual. Sie war wunderbar.
    Ich habe es endlich geschafft, mich richtig in mein Buch zu vertiefen. Die Worte fliegen nur so auf die Seiten. Und ich bin den anderen nähergekommen. Ich bin jetzt mit Kenneths warmem Humor vertraut. Er ist wirklich der Netteste von allen. Mit Leo habe ich Videospiele gezockt und habe mich an seinen verdrehten Humor gewöhnt. Das konnte ich bei jemandem, der Horrorcomics schreibt und zeichnet, so nicht erwarten. Ein bisschen merkwürdig ist er schon, aber auf seine Art auch ein angenehmer Zeitgenosse. Sogar mit Patrice verstehe ich mich jetzt besser. Und Viv ist für mich wie eine große Schwester. Ich wünsche mir so sehr, mit ihr über Audrey und meine unverhofften Gefühle für Jack zu reden. Aber etwas daran, wie sie manchmal Jack ansieht, wenn sie glaubt, niemand bemerkt es, hat mich bisher zögern lassen.
    Jack habe ich kaum gesehen, Audrey genauso. Sie verbringen viel Zeit in seinem Cottage mit der roten Tür. Oder sie gehen zusammen am Strand spazieren. Ich will wirklich zu gerne wissen, was sie miteinander reden, wenn sie alleine sind. Ich will wissen, wie sie einander berühren. Jede einzelne Nacht verbringe ich allein in meinem Bett mit dem Vibrator. Oder ich mache es mir mit dem Duschkopf. Ich brauche unzählige Orgasmen, und danach bin ich genauso erregt und will mehr. Das ist mir so noch nie passiert. Vielleicht machen die vielen Höhepunkte es nur noch schlimmer. Aber ich kann nicht anders. Wirklich nicht.
    Manchmal höre ich die beiden. Ein paar Schreie oder Stöhnen, das über das Brausen der Brandung herüberklingt. Ich lasse jede Nacht meine Fenster offen und auch während der regelmäßigen nachmittäglichen Nickerchen, weil ich hoffe, irgendwelche Geräusche zu hören oder die beiden zu sehen.
    Und ja, ich habe sogar aus meinem Fenster auf die durchsichtigen Gardinen gestarrt, die in Jacks offenem Fenster leise im Wind flattern, und habe versucht, wenigstens einen kurzen Blick auf die beiden zu erhaschen. Auf zwei nackte Körper, die sich aneinanderpressen. Ich fühle mich wie ein Perversling. Aber ich kann nicht anders. Einmal habe ich sogar am Fenster gestanden, meinen Vibrator gegen die harte und notleidende Klit gedrückt und dabei in die Dunkelheit gestarrt und mir vorgestellt, wie ich sie beim Ficken beobachte.
    Ich bin total durcheinander und vollends aufgelöst. Das weiß ich. Aber ein Teil von mir fragt sich immer noch, ob das vielleicht der richtige Moment ist, um endlich meine Kontrolle aufzugeben, die ich verzweifelt aufrechterhalte. Das ist schließlich eins meiner größten

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