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Loving

Loving

Titel: Loving Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katrin Bongard
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skeptisch.
    »Warum?«
    Ich bin nicht gut darin, jemanden etwas vorzumachen. Eine Anfängerin in der Heuchelei. Ich trete näher, setze mich auf einen der Sessel der Couchgarnitur. »Nein, wenn ich ehrlich bin, wollte ich mit dir reden.«
    »Ja?«
    »Ja, ich ... also ...«
    »Ist es wegen Luca?«
    Ich bin erleichtert, dass sie es anspricht und im gleichen Moment beunruhigt. Haben sie über mich geredet? Liegt schon ein Drohbrief bei mir im Briefkasten? Aber ich bin auch nicht gut darin, um eine Sache herumzureden. Wenn mich etwas beschäftigt, dann muss es heraus.
    »Ihr seid noch zusammen, oder?«
    Melanie richtet sich kerzengerade auf. Trotz ihrer schlechten Verfassung sieht sie auf einmal richtig majestätisch aus.
    »Nein.«
    Ich will es nicht, aber es jubelt in mir. Ich unterdrücke ein breites Grinsen und bemühe mich um Betroffenheit.
    »Das tut mir Leid.«
    Sie zuckt mit den Achseln. »Das braucht dir nicht Leid zu tun. Ich hab' mich von ihm getrennt.«
    »Oh!«
    Sie lächelt stolz. »Ja, ich weiß, alle denken vermutlich, er hat mich abserviert, aber nein. Ich hab Schluss gemacht.«
    »Wieso?«
    »Warum nicht? Es war einfach nicht so, wie ich es mir vorgestellt habe. Ich meine ...«
    Ihre Augen fixieren mich. »Wieso interessiert dich das?«
    Ich werde rot.
    »Schon klar«, sagt sie nachsichtig und sogar etwas mitleidig.
    Sie schlägt die Decke zurück und steht auf.
    »Magst du auch einen Tee?«
    »Gerne.«
    Während Melanie in der Küche ist, sehe ich mich im Wohnzimmer um. Eine helle Einrichtung, weder besonders ausgefallen, noch teuer oder modern. Aber gemütlich und auf eine angenehme Weise beruhigend. Alles hier ist normal. Und Melanie ist offen und überhaupt nicht so eitel, wie ich gedacht habe. Ich verstehe, warum Luca mit ihr zusammen war, ich verstehe, warum Zoe mit Melanie befreundet ist.
    Melanie kommt mit einer großen Kanne Tee zurück.
    »Ist Erkältungstee okay?«
    »Ja, danke.«
    Sie holt noch Tassen und Kandis und Kekse, stellt alles auf den Tisch und gießt mir ein. Dann rollt sie sich wieder in ihre Decke, zieht die Füße auf das Sofa und sieht mich neugierig an.
    »Also, dann erzähl mal.«
    Ich überlege, wo ich anfangen soll. Was überhaupt spruchreif ist. »Wie hat das zwischen euch angefangen?«
    Melanie wärmt ihre Hände an der Teetasse, dann sieht sie mich an.
    »Du bist echt zu mir gekommen, weil du das wissen willst? Hat Zoe dich geschickt?«
    »Nein«, wehre ich schnell ab. »Zoe hat nichts damit zu tun, das heißt ... sie sagt immer, ich sollte mal mit dir reden.«
    Melanie nickt und grinst breit. »Hört sich wie ein Auftrag an.«
    »Auftrag?«
    »Na ja, ich meine, ich habe schon gemerkt, dass Zoe in Luca verknallt ist. War ja nicht zu übersehen.«
    Das hier ist also ein großes Missverständnis. Was ich vielleicht nicht unbedingt aufklären sollte, wenn Melanie noch nicht ahnt, dass Zoe sich nun für ihren Bruder interessiert. Zumindest ist das nicht meine Aufgabe.
    »Tja, wenn du nicht darüber reden willst, verstehe ich das. Es ist ja auch ziemlich intim.«
    »Intim?« Melanie grinst. »Ich bin mir sicher, es gibt ein Luca-Forum im Internet und dort ist bestimmt schon jede Frage gestellt worden.«
    Wir lachen beide spontan und irgendwie löst es die Spannung zwischen uns. Mir ist auf einmal egal, ob sie etwas von Luca erzählt. Melanie schaut in ihren Teebecher, pustet.
    »Aber mit Susanna, das war hart. Sie hat mir Drohbriefe geschrieben.«
    »Ja?«
    »Ich habe sie Luca gezeigt und er war völlig fertig. Ich meine, er hat mit ihr geschlafen und sie dachte, es ist ernst.«
    »Aha«, sage ich cool, dabei hätte ich das an Susannas Stelle auch gedacht.
    Ich nehme mir einen Keks, aber esse ihn nicht, da mein Mund viel zu trocken ist und der Tee noch zu heiß zum Trinken.
    Melanie stellt ihren Tee ab und lehnt sich zurück. »Und das Verrückte ist, deshalb hat er dann nicht mehr mit mir geschlafen. Plötzlich war alles so ernst. Ich dachte, Luca, der ist cool, aber er ist so was von empfindlich ...«
    Ich beiße doch vor Nervosität vom Keks ab, was ein Fehler ist, denn nun habe ich Keksstaub in der Luftröhre und muss husten. Ich nehme schnell einen Schluck Tee, mit dem ich mir die Zunge verbrenne. Na, toll . Wenn ich so weiter mache, bringe ich mich beim Teetrinken um. Aber wenn ich sowieso sterbe, kann ich eigentlich auch alles ansprechen.
    »Zoe meinte, du wolltest ... dass er dein Erster ist?«
    Melanie seufzt. »Ja, das war der Plan.«
    Ich nicke. Ich kenne diese Art

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