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Luc - Fesseln der Vergangenheit

Luc - Fesseln der Vergangenheit

Titel: Luc - Fesseln der Vergangenheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefanie Ross
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hinterher und brachte Luc zum Schmunzeln. »Damit hast du ihn fest am Wickel. Er liebt süßes, ungesundes Zeug«, erklärte er.
    »Also, das habe ich mir jetzt fast gedacht. Möchtest du Kaffee? Schwarz?«
    »Ja. Aber verwöhn mich nicht zu sehr, ich könnte mich dran gewöhnen.«
    »Na komm, das ist doch das Mindeste, das ich tun kann.«
    Es gefiel Luc nicht, dass Jasmin glaubte, ihm und den anderen etwas schuldig zu sein. »Du musst überhaupt nichts tun. Sicher, ich habe ein persönliches Interesse an unserem Auftrag und es ist offensichtlich, dass meine Jungs sich deinetwegen noch stärker als sonst reinhängen, aber trotzdem ist das ein ganz normaler Job. Dass wir gleichzeitig dir helfen, ist ein äußerst willkommener Nebeneffekt. Also hör mit deinen Schuldgefühlen oder was auch immer auf.« Er verschwieg ihr vorsichtshalber, dass er vor der Einmischung der DEA bereits erwogen hatte, auf eigene Faust nach Afghanistan zurückzukehren, und dies auch getan hätte.
    Mit einem schelmischen Grinsen ließ sich Jasmin auf den nächsten Stuhl fallen. »Na gut, dann kannst du dir deinen Kaffee selbst holen.«
    »Brauche ich nicht.« Vielsagend blickte Luc über ihre Schulter auf Scott, der sichtlich genießerisch kauend mit einer Thermoskanne und einer zweiten Platte mit Teigröllchen zurückkehrte.
    Jasmins Schmunzeln vertrieb Lucs Bedenken nicht. Der Kampf gegen Melton war gefährlich und der Ausgang ungewiss, aber offenbar war das nicht sein einziges Problem. Jasmins Zurückhaltung und ihre Schwierigkeiten, Hilfe zu akzeptieren, erschwerten die Angelegenheit zusätzlich. Ihr Wiedersehen hatte zwar die gegenseitige Anziehung bestätigt und seine Absicht verstärkt, sie nicht wieder gehen zu lassen, aber einfach würde sie es ihm nicht machen.
    Jasmins Angst um ihn und seine Karriere verrieten ihm einiges über die Art, wie sie ihre Prioritäten setzte. Aber sosehr er ihre Unabhängigkeit und ihren Mut auch schätzte, mussten sie die nächsten Tage als Team zusammenarbeiten, wenn sie Melton erfolgreich ausschalten wollten. Der Auftrag ließ keinen Platz für Einzelgänger.

30
    Da Scott am Steuer des Jeeps saß, hatte Luc Zeit genug gehabt, sich etwas auszuruhen. Später, wenn sie das Stadtgebiet verlassen hatten, würde er den Straßenrand genau beobachten, um rechtzeitig Hinweise auf verborgene Sprengfallen zu finden. Eine Explosion hatte ihm gereicht, zumal die Vorgehensweise von Warzais Männern immer noch Fragen aufwarf. Die Experten hatten in ihrem Abschlussbericht ausdrücklich darauf hingewiesen, dass bei dem Anschlag auf sein Team die verwendete Menge Sprengstoff ungewöhnlich gering gewesen war. Entweder handelte es sich um einen Fehler bei der Produktion des Sprengsatzes oder um Absicht, um einen von ihnen lebend zu bekommen. Luc tippte auf Letzteres. Aber damit stellte sich die Frage nach dem Grund. Irgendwie bezweifelte Luc, dass Warzai so weit vorausdachte, dass er von Anfang an geplant hatte, Hamid durch einen halbtoten Gefangenen in einen Zwiespalt zu bringen.
    Scott hatte Luc angeboten, ihm und Jasmin den Range Rover zu überlassen, aber die Aufteilung wäre im Falle eines Angriffs nicht sinnvoll gewesen. Er und Scott waren ein eingespieltes Team und verstanden sich blind. Letztlich hatte Jasmins Sicherheit Vorrang vor seinem Bedürfnis, mit ihr alleine zu sein.
    Es musste ungewohnt für sie sein, im eigenen Wagen auf den Rücksitz verbannt zu werden, aber bisher hatte sie sich nicht beschwert.
    Nachdem sie den abenteuerlichen Verkehr in der Stadt hinter sich gelassen hatten, erreichten sie ein Gebiet, das für afghanische Verhältnisse ungewöhnlich grün war. Rechts und links der Straßen befanden sich ausgedehnte Felder, auf denen Baumwolle, Reis und Mais angebaut wurden.
    »Hier müsste sich Chris doch wie zu Hause fühlen«, spielte Scott auf die Herkunft des jungen SEAL s aus Iowa an.
    »Aber ich glaube, in Iowa nutzen sie schon Traktoren und nicht diese Konstrukte.« Luc beobachtete einen Bauern, der mit einem Ochsenpflug auf einem Feld unterwegs war. »Es ist unglaublich, was die Leute mit ihren primitiven Gerätschaften aus dem Boden rausholen.«
    Jasmin beugte sich vor. »Vor allem schaffen sie es, ihre Produkte von hier aus ins ganze Land zu bringen, und zwar mit solchen Klapperkisten.«
    Scott scherte aus, um den Laster zu überholen, auf dessen offener Ladefläche ein wackeliger Turm aus Kisten stand. Zwei Männer saßen entspannt hinter der Ladung Melonen und winkten ihnen beim

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