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Luc - Fesseln der Vergangenheit

Luc - Fesseln der Vergangenheit

Titel: Luc - Fesseln der Vergangenheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefanie Ross
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Du wirst tun, was Scott dir sagt, oder wir beide haben hinterher ein echtes Problem miteinander. Verstanden?«
    »Wer könnte eine so liebevolle Aufforderung schon ablehnen?«
    Sanft fuhr er ihr mit der Hand über die Wange. »Bis gleich, Jamila.«
    »Pass auf dich auf, Luc.«
    Luc lenkte den Jeep im Schritttempo in westliche Richtung. Ausgerechnet an diesem Ort war die Wüste nicht vollkommen flach, sondern wies Erhebungen auf, die seinen Gegnern Vorteile verschafften. Es hätte genug Möglichkeiten gegeben, sich in dem Gelände zu verbergen, daher lag der Verdacht nahe, dass Hamid sich absichtlich gezeigt hatte. Und Luc ahnte auch, warum, weil das Vorgehen des Afghanen genau dem entsprach, was er selbst in so einem Fall getan hätte. Aber wenn Hamid tatsächlich hoffte, so Melton oder Warzai aufzuscheuchen, stand ihm eine Überraschung bevor.
    Unbeirrt fuhr Luc auf den Geländewagen zu, der quer auf dem Pfad stand. Soweit er es einschätzen konnte, hatte sich Hamid bisher nicht bewegt. Keine zehn Meter entfernt hielt er und stieg aus. Obwohl es ihm im Zweifel nicht helfen würde, nahm er sein Gewehr mit, richtete den Lauf aber auf den Boden. Lediglich das Headset schaltete er aus. Seine Männer konnten sehen, was sich hier abspielte, mussten aber genauso wenig wie Jasmin jedes Wort mitbekommen.
    Es gelang Hamid nicht, die Überraschung über Lucs Auftauchen zu verbergen. Seine Augen weiteten sich, aber er sagte kein Wort. Die Mündung seines Gewehres zeigte ebenfalls auf den Boden und er machte keine Anstalten, die Waffe auf Luc zu richten. Das war auch nicht nötig, gut verborgen hinter Felsen oder eng an den Boden geschmiegt, konnte Luc mindestens fünf Männer ausmachen. Bei einem Schusswechsel konnte Luc vielleicht ein, zwei von ihnen mitnehmen, hätte aber letztlich keine Chance. Die Situation gefiel ihm nicht. Da Hamid ihn nur schweigend ansah, musste er die richtigen Worte finden, um eine bewaffnete Auseinandersetzung zu vermeiden. »Nachdem wir uns beim letzten Mal nicht gegenseitig getötet haben, wäre es wenig sinnvoll, wenn jetzt unsere Männer aufeinander schießen.«
    »Was machst du hier?«
    Das war zwar noch kein wirkliches Entgegenkommen, aber wenigstens redeten sie miteinander. »Das Gleiche wie du. Ich suche deinen Bruder und den Mann, der für diese ganze Sache verantwortlich ist.«
    Ungläubig legte Hamid den Kopf schief. »Das solltest du mir genauer erklären.«
    Einer von Hamids Männern hatte seine Deckung aufgegeben und sich trotz des missbilligenden Stirnrunzelns seines Anführers neben Hamid aufgebaut. Luc erkannte Murat, den Vater des verletzten Mädchens, sofort wieder, hatte aber nicht geahnt, dass er neben Kalil so etwas wie Hamids rechte Hand war. Gelassener als er sich fühlte, erwiderte Luc Murats forschenden Blick. »Dein großzügiges Geschenk war eine unschätzbare Hilfe. Es hat bei mir zu Hause einen Ehrenplatz und wird von den nachfolgenden Generationen die gleiche Wertschätzung erfahren, die es in deiner Familie bekommen hat. Wie geht es deiner Tochter?«
    Lucs formeller Dank erfüllte seinen Zweck, denn zumindest Murat entspannte sich. »Sie erholt sich von Tag zu Tag. Kalil hat uns Informationen aus dem Internet besorgt, die uns helfen, zu verstehen, was in ihr vorgeht. Sie wird darüber hinwegkommen.«
    »Das ist gut. Wenn ich irgendetwas tun kann, sag es. Ich bewundere ihre Tapferkeit und ihren Mut.«
    Hamids Geduld war allmählich beendet. »Wie wäre es, wenn du mir endlich erklärst, was du hier machst? Ich hätte erwartet, dass du möglichst schnell nach Amerika zurückkehrst.«
    »Da war ich auch. Aber erwartest du wirklich, dass ich dort bleibe, wenn sich hier unsere Feinde verbünden?«
    »Und wieso weißt du davon? Und ob es sich um gemeinsame Feinde handelt, bleibt abzuwarten.«
    »Das dürfte zumindest bei Warzai klar sein. Was Melton angeht, den hatte ich praktisch von dem Moment an auf dem Hals, als ich dein Dorf verlassen habe. Ich weiß mittlerweile, dass er für die CIA arbeitet, aber falls du denkst, dass ich damit auf der gleichen Seite wie er stehe, dann irrst du dich. Er und seine Männer sind für mich Verbrecher und ich arbeite gerade daran, sie aus dem Verkehr zu ziehen. Dein Bruder hat mir erzählt, dass Warzai und Melton zusammenarbeiten, und ich habe mittlerweile auch Beweise dafür. Kalil und ich wollten uns in Kunduz treffen, aber dazu ist es nicht mehr gekommen. Wir sind seiner Spur bis hierher gefolgt und wissen auch, wo wir als Nächstes

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