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Luc - Fesseln der Vergangenheit

Luc - Fesseln der Vergangenheit

Titel: Luc - Fesseln der Vergangenheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefanie Ross
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aber keine Angst. Er ist mein Bruder, obwohl die Versuchung manchmal groß ist, das zu vergessen.«
    Für ein Grinsen über die flapsige Bemerkung reichte es bei ihnen beiden nicht, aber zumindest hatten sie Aufgaben, die sie ablenkten. Ein Jeep raste mit aufgeblendeten Scheinwerfern auf sie zu und zwang sie zum Ausweichen. Der Fahrer war nicht zu erkennen, aber dennoch hatte Luc den Eindruck, er hätte ihnen zugewunken.
    Bei ihrer Rückkehr empfing sie ein wohlgeordnetes Chaos, das Scott und Mike perfekt im Griff hatten. Im Zelt waren die Sanitäter am Werk, direkt neben dem Hubschrauber saßen einige Männer gefesselt und bewacht am Boden. Suchend sah sich Hamid um. Aber Kalil ließ bereits Scott und Mike mitten im Gespräch stehen und humpelte auf seinen Bruder zu.
    »Ich dachte, ich fantasiere, als ich dich und Luc gesehen habe. Kannst du mir das alles erklären?«
    »Vielleicht, wenn ich noch in der Stimmung bin, nachdem ich dir zugehört habe. Wo steckt dein Freund Azad? Ihr werdet uns jetzt genau sagen, was ihr veranstaltet habt, oder ich vergesse für einige Minuten, dass du mein Bruder bist.«
    Scott kam zu ihnen. »Lass ihn leben. Eigentlich sollte er überhaupt nicht auf den Beinen sein, sondern sich ausruhen. Wir haben von ihm und den anderen schon die Antworten, die wir brauchen. Azad ist vor unseren Gefangenen als messerschwingender Afghane aufgetreten, da haben die sofort geredet. Allerdings wirkte Azad plötzlich wie versteinert. Ehe ich ihn ausquetschen konnte, hat er sich einen Jeep geschnappt und ist davongerast.«
    Dann war also Azad der Fahrer gewesen, der an ihnen vorbei gejagt war. »Erklär mir das gleich. Ich will erst versuchen, Satellitenzeit zu bekommen.«
    »Schon erledigt, Luc. Ich habe die Aufnahmen mit deiner Autorisierung angefordert.«
    Luc verschränkte die Arme vor der Brust und sah Kalil drohend an, obwohl er in Wirklichkeit froh war, ihn weitestgehend unverletzt wiederzusehen. »Dann eben doch zu dir. Da mir die Geduld deines Bruders fehlt, hoffe ich, dass deine Erklärung gut ist, sonst hast du ein Problem mit mir.«
    Als Kalil schwankte, fluchte Luc und hielt ihn fest. »Mensch setz dich, ehe du umkippst und ich überhaupt nicht mehr begreife, was passiert ist.«
    Ausnahmsweise befolgte der junge Afghane die Anweisung und Luc hockte sich neben ihn, während Hamid es vorzog, auf sie herabzublicken. »Ich bin durch Zufall darauf gestoßen, dass es eine Verbindung zwischen Melton und Warzai gibt.«
    »Zufall?« Absolut synchron wiederholten Hamid und Luc das Wort, jeder mit einer Betonung, die deutlich machte, was sie von der Formulierung hielten.
    »Gut, nicht direkt durch einen Zufall. Ich habe mir Warzai vorgenommen und praktisch jeden seiner Schritte nachverfolgt. Dabei bin ich auf Telefonate und Mails gestoßen. Sie waren zu kurz und allgemein gehalten, um was damit anzufangen. Der Rest ist ein wenig kompliziert. Sagen wir mal so, ich hatte was, mit dem ich Melton unter Druck setzen wollte, und das ist schiefgegangen.«
    Luc ahnte, womit Kalil sich aus der Deckung getraut hatte und warum er nicht auf Einzelheiten einging. »Hast du die Aufnahmen von Jasmin verwendet?«
    »Die kennst du?«
    »Sonst würde ich dich kaum fragen. Bist du eigentlich völlig durchgeknallt, dich mit Melton direkt anzulegen? Dir hätte doch klar sein müssen, dass der für dich eine Nummer zu groß ist. Was ist mit Azad?«
    Kalil sah an Luc vorbei zu dem Hubschrauber. »Nichts, der hat mir nur ein wenig geholfen.«
    »Wer’s glaubt. Wieso ausgerechnet jetzt?«
    »Na, weil es Zeit wurde, dass Jasmin ihr Leben ohne Angst führen kann und weil alles auf einen Konflikt zwischen Warzai und Hamid zusteuert.«
    Luc verzichtete auf einen beißenden Kommentar, dass das Vorhaben nach hinten losgegangen war.
    Neben ihm stieß Hamid einen leisen Fluch aus und wich in den Schatten des Zeltes zurück.
    Da sie im Lager für ziemlichen Aufruhr gesorgt hatten, war Luc davon ausgegangen, dass es offizielle Nachfragen geben könnte, dennoch fluchte er leise. Ein Mann in einem deutschen Tarnanzug mit den Rangzeichen eines Obersts stürmte auf Andi zu und sah reichlich sauer aus. Eine Konfrontation mit dem deutschen Standortkommandanten konnten sie in diesem Moment überhaupt nicht brauchen.
    »Was zum Teufel ist hier los?«
    Als Andi Anstalten machte, zu antworten, hatte Luc ihn erreicht. »Ich übernehme das. Mein Fehler, meine Verantwortung. Lucien DeGrasse, Lieutenant Commander, Navy SEAL s. Im Moment kann ich nur

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