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Luc - Fesseln der Vergangenheit

Luc - Fesseln der Vergangenheit

Titel: Luc - Fesseln der Vergangenheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefanie Ross
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Selbstsicherheit, mit der er angekündigt hatte, dass er Luc beseitigen lassen würde, wenn sie bei ihm blieb, hatte sie getroffen. Die Worte selbst hätte sie ignorieren können, nicht aber die ruhige Überzeugung, mit der er die Drohung vorgebracht hatte. Sein Hinweis, dass er wie bisher vor jeder Strafverfolgung sicher wäre, weil sie an seine Vorgesetzten niemals herankommen würden, war schon fast nicht mehr nötig gewesen. Sie hatte jahrelang keine Chance gegen seine Machenschaften gehabt, und er war selbst mit der Entführung von Lucs Bruder davongekommen. Dann war Scott erschienen und hatte Melton davongezerrt.
    Alimas Geduld war zu Ende. »Ich glaube dir kein Wort. Das Leuchten in deinen Augen ist verschwunden, und wenn du Luc ansiehst, dann so, als ob du losweinen möchtest. Es findet sich für alles eine Lösung. Rede endlich oder … « Sie machte einen Schritt auf Hamid und Luc zu.
    Jasmin packte sie am Ärmel und zog sie zurück. »Das wirst du schön sein lassen. Er hat … « Tränen schossen in ihre Augen. Entschlossen fuhr sie sich mit dem Arm über das Gesicht. Luc sah immer wieder zu ihnen herüber, da konnte sie sich einen Gefühlsausbruch nicht leisten. »Genau genommen geht es dich nichts an.«
    »Natürlich geht es mich etwas an, wenn eine Freundin leidet, und das tust du. Ich befürchte, du triffst wieder einmal eine Entscheidung im Alleingang, und das ist falsch. Vertraue Hamid und Luc. Sie haben für jedes Problem eine Lösung gefunden und das wird auch so bleiben.«
    Auch für Lucs Einfluss gab es Grenzen, aber das konnte sie Alima nicht begreiflich machen. Melton würde nicht zögern, ihn umbringen zu lassen. Sie bekam seine Worte nicht aus dem Kopf. Egal, wie sie es drehte, sie brachte mit ihrer Anwesenheit Luc in Gefahr. Er hatte schon viel zu viel riskiert und instinktiv wusste sie, dass er jedes Wort gegenüber Melton ernst gemeint hatte. Er würde jederzeit sein Leben für sie opfern und die Vorstellung jagte ihr einen Schauer über den Rücken. Nur wenn sie sich von ihm trennte, konnte sie ihn schützen, auch wenn es sie selbst umbrachte. Einen Mann wie Luc würde sie nie wieder treffen, aber wenigstens hatte er die Chance auf ein Leben mit einer anderen Frau und würde sie vergessen.
    Ehe sie noch länger wartete, konnte sie es ebenso gut sofort hinter sich bringen. Ein letztes Mal fuhr sie sich über die Augen und stellte erschrocken fest, dass ihr Tränen über die Wangen liefen. Vielleicht hatte Alima deshalb die letzten Minuten geschwiegen. Die tiefe Sorge auf dem Gesicht ihrer Freundin war unverkennbar, aber das konnte sie nicht ändern.
    Die wenigen Meter zu Luc erschienen wie ein unüberwindliches Hindernis. Schritt für Schritt legte sie den Weg zurück und hatte das Gefühl, auf einen Abgrund zuzusteuern.
    Beide Männer sahen sie besorgt an.
    »Kann ich dich kurz alleine sprechen?« Ihre Stimme klang so rau, dass Jasmin sich räusperte.
    Hamid zögerte und runzelte unwillig die Stirn. »Dein Gesichtsausdruck gefällt mir nicht.«
    Luc winkte ab. »Lass es gut sein. Wir haben alles Wichtige besprochen.«
    Er wartete, bis Hamid sich entfernt hatte. »Ich muss auch mit dir reden. Möchtest du zuerst? Du siehst aus, als ob etwas geschehen ist. Alles in Ordnung, Jamila?«
    Automatisch hatte er mit ihr Paschtu gesprochen. Der melodische Klang der Sprache und sein Arm, der sich wie selbstverständlich um ihre Schultern legte und sie an sich zog, brachen ihr endgültig das Herz.
    »Ich kann nicht mit dir zurückfliegen. Ich bleibe hier.« So, es war raus.
    Statt heftig zu widersprechen, schüttelte Luc nur leicht den Kopf. »Was meinst du damit? Hamid und ich haben … «
    Sie hob eine Hand, um ihn zu unterbrechen. »Ihr könnt nicht meine Entscheidungen treffen. Es ist ganz einfach. Du fliegst zurück und ich lebe hier mein Leben weiter wie bisher. Es gibt in Amerika keine gemeinsame Zukunft für uns.«
    Lucs Arm verschwand von ihren Schultern. Jede Farbe wich aus seinem Gesicht, sein Blick wurde durchdringend. »Du meinst das tatsächlich ernst?«
    Außer einem Nicken bekam sie keine Reaktion zustande.
    »Du musst verrückt sein, wenn du glaubst, dass ich das zulasse.«
    Das klang eher arrogant als fassungslos und gab ihr genügend Beherrschung zurück, um weitere Worte zu formulieren. »Willst du mich entführen oder mich zwingen, dich zu begleiten? Es ist meine Entscheidung und die habe ich dir gerade mitgeteilt.«
    Seine Hände ballten sich zu Fäusten, Wut flackerte in

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