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Luc - Fesseln der Vergangenheit

Luc - Fesseln der Vergangenheit

Titel: Luc - Fesseln der Vergangenheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefanie Ross
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berechtigt, die Ratten haben ihre Spur aufgenommen.
    Luc
    P. S.: Wenn du mit ihr sprichst, richte ihr Grüße von meinen neuen Mitspielern aus: Jonathan und Roger. Sie wird wissen, wer gemeint ist und wer in der Ferne an sie denkt.
    Pate ihres ersten Kindes? Was waren das für abgefahrene Scherze? Wenigstens nahm Luc ihre Bedenken nun ernst und er suchte sie schon am richtigen Ort. Ein warmes Gefühl breitete sich in ihrer Magengegend aus. Dazu die unerwartete Nachricht, dass ihre Onkel wussten, dass sie am Leben war und an sie dachten. Die Verbindung zu ihrem alten Leben war in gewisser Weise wieder hergestellt. Als sie noch ein Kind war, hatten Jonathan und Roger sie oft genug aufgehoben, wenn sie vom Pferd gefallen war. Vielleicht endete es jetzt ähnlich.
    Sie hatte es nicht gewagt, die Männer in ihren eigenen Kampf hineinzuziehen, weil ihr unmissverständlich klargemacht worden war, dass die beiden so gut wie tot wären, wenn sie Kontakt zu ihnen aufnahm. Dennoch waren sie jetzt darin verwickelt und bildeten schon eine Gemeinschaft mit Luc. Wie hatte er das nur hinbekommen?
    Sie starrte auf die Mail, las jedes Wort erneut und stutzte dann. Irgendwas passte nicht zusammen, dann sah sie es: In der Statuszeile stand »Beantwortet vor 30 Minuten.«
    »Kalil, du Mistkerl.« Damit hatte sie die Antwort. Ihr Bruder wusste genau, dass sie stündlich das Postfach abfragte, und hatte die Mail als »ungelesen« gekennzeichnet, damit sie sofort nach dem Einloggen darauf stieß.
    Mit einem Mausklick rief sie Kalils Antwort auf.
    Luc,
    die Ratten treiben hier ebenfalls ihr Unwesen und haben sich auf der Suche nach Jasmin mit Warzai verbündet. Wenn du in Kunduz eingetroffen bist, melde dich. Jasmin hat Zugriff auf dieses Postfach und fragt die Mails fast minütlich ab. Frage dich selbst warum;-). Mit einer Antwort würde ich nicht rechnen, aber ihre Neugier wird sie zum Lesen unserer Mails bringen.
    Kalil
    Ein leises Pling kündigte den Eingang einer weiteren Nachricht an. Jasmin wechselte wieder in den Posteingang. Eine neue Mail von Luc, in der Betreffzeile: @Jamila .
    Mit zitternden Fingern öffnete sie die Nachricht.
    »Wir sehen uns. Sehr bald. Pass bis dahin auf dich auf,
    Luc«
    Leidenschaftliche Liebesschwüre sahen anders aus, aber da dies Kalils Postfach war, hatte sie damit auch nicht gerechnet. Andererseits sprachen Lucs Taten für sich. Er war dabei, sein Versprechen zu halten. Sie schlang die Arme um ihren Brustkorb und saugte jedes seiner Worte in sich auf.
    Kalil hatte sich geirrt. Als das Beben ihrer Finger nachließ, drückte sie auf ›Antworten‹.
    »Lass es. Es ist zu gefährlich.«
    Mehr fiel ihr nicht ein, aber Luc würde wissen, dass diese Mail kaum von Kalil käme.
    Sie schloss die Augen und bildete sich ein, zu spüren, wie ihre Buchstaben zu Luc flogen. Tief in ihrem Inneren fragte sie sich, ob Kalil genau diese Reaktion provozieren wollte, indem er es als unwahrscheinlich abtat, dass sie antworten würde, aber das war auch egal. Sie genoss die kurze Verbindung zu Luc. Alimas Worte kamen ihr in den Sinn, dass sie ihn lieben musste, wenn sie solche Angst um ihn hatte. Ihre Freundin hatte recht behalten. Einerseits hätte sie alles dafür gegeben, ihn zu sehen, und andererseits wollte sie nicht, dass er nach Kunduz kam. Mittlerweile kannte sie seine Zielstrebigkeit und seine Entschlossenheit, aber er ahnte nicht, wie mächtig sein Gegner war, und sie wollte nicht, dass er für sie sein Leben riskierte.
    Den Kopf in den Nacken gelegt genoss Luc gegen Scotts Pickup gelehnt die warmen Sonnenstrahlen und den Wind. Der Tag wäre ideal zum Surfen oder eine Tour mit dem Speedboot gewesen, aber leider hatten sie andere Probleme.
    Der Besuch beim Admiral hatte sich gelohnt. Luc hatte sich zwar harsche Kritik wegen spärlicher Informationen und ausgeschaltetem Handy eingehandelt, aber ansonsten unterstützte Hector ihn weiterhin und war mit der Einmischung des NCIS , der Navy-Polizei, und des Senators überaus zufrieden. Nun wartete Luc gespannt auf Scott, der mit der Navy-Ärztin über seine sofortige Gesundschreibung sprach. Er selbst hatte diese Diskussion vor seinem Gespräch mit Hector hinter sich gebracht und das Büro als Sieger verlassen. Sein Hinweis auf einen außerplanmäßigen, aber überaus erfolgreichen Einsatz für das FBI hatte den Ausschlag gegeben. Dagegen konnte die Ärztin kaum argumentieren, auch wenn Luc mit seiner Schilderung die Wahrheit extrem frei interpretiert hatte.
    Endlich

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