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Luc - Fesseln der Vergangenheit

Luc - Fesseln der Vergangenheit

Titel: Luc - Fesseln der Vergangenheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefanie Ross
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sind. Interessant sind im Moment nur zwei Dinge. Jasmins Partner wurde mit Kugeln aus einer amerikanischen Waffe getötet.«
    Thompson überließ es Luc, die Information zu interpretieren: Entweder war es Aufständischen gelungen, den Agenten mit dessen eigener Waffe zu töten, oder Jasmin hatte tatsächlich geschossen. Instinktiv tendierte Luc zur zweiten Möglichkeit, aber dann musste sie einen verdammt guten Grund dafür gehabt haben.
    »Der Agent, der die Verantwortung für die Mission trug, war niemand anders als Melton, den Sie bereits kennengelernt haben. Dazu noch eins: Unterschätzen Sie den Mann nicht. Er mag Ihnen körperlich unterlegen sein, aber er gilt als eine Art Superhirn. Sie hatten das Glück, dass Sie einen seiner Züge vorhergesehen und ihn ausgespielt haben. Das wird Ihnen nicht unbedingt wieder gelingen. Wir haben es die letzten Jahre nicht geschafft, an ihm vorbei zur Wahrheit zu kommen.«
    »Was haben Sie denn unternommen, um Jasmin ausfindig zu machen?« Luc hob entschuldigend die Hände, als Thompson scharf Luft holte. »Das war kein Vorwurf. Ich will wissen, was mich erwartet.«
    »Nun gut. Offiziell ist der Fall zwar abgeschlossen, er bleibt aber so lange formal noch offen, bis Jasmins Tod nachgewiesen ist. Es ist uns trotz aller Kontakte nicht gelungen, innerhalb der CIA weiterzukommen. Egal, wen wir dort angesprochen haben, wir sind in einer Sackgasse gelandet. Und Sie können uns glauben, dass wir ziemlich gute Kontakte in die Agency haben. Das Einzige, das wir in Erfahrung bringen konnten, war, dass Melton sich verdammt gut abschirmt, und das bekäme er kaum hin, wenn er allein unterwegs wäre. Wir vermuten, dass seine komplette Abteilung sozusagen neben der Spur läuft und ein Eigenleben entwickelt hat. Das können wir aber nicht beweisen, sonst hätten wir dem bereits ein Ende gemacht. Was immer damals in Afghanistan vorgefallen ist, Melton tut alles, um es zu vertuschen, und Jasmin steckt nach unserer Überzeugung mittendrin. Haben Sie schon herausgefunden, dass in den Akten angedeutet wird, dass Jasmin ihren Partner erschossen hat? Das hätte sie niemals getan oder wenn, dann nur aus Notwehr. Die ganze Angelegenheit stinkt zum Himmel.« Er seufzte. »Aber wir kommen einfach nicht weiter. Wir haben privat zwei gute Männer auf ihn angesetzt und beide verloren. Den einen hat man mit brutalen Folterspuren im Potomac gefunden und glauben Sie mir eins: Der war gut und wusste, worauf er sich einließ, und der andere ist bei einem Autounfall ums Leben gekommen, für den es weder Zeugen noch eine vernünftige technische Erklärung gibt.«
    Der Senator zeigte seine Trauer offen und verbuchte damit einen weiteren Pluspunkt bei Luc. Trotz ihrer militärischen Vergangenheit schickten die Männer keine Untergebenen leichtfertig ins Feuer.
    »Sie sind dran, Commander.«
    Da die Männer seinen Bericht kannten, konnte er sich auf Jasmin beschränken. Er ging offen auf Jasmins Beziehung zu den Kazim-Brüdern ein, unterschlug jedoch seine eigenen Gefühle für sie. Nach kurzem Überlegen schilderte er Jasmins Befürchtungen, von der amerikanischen Regierung verfolgt zu werden. »Zusätzlich macht sie sich wegen irgendeiner Sache Vorwürfe. Ich bin an dem Thema dran und vermute, dass es um einen Luftschlag mit zivilen Opfern geht. Vielleicht gelingt es uns, mit Ihren Informationen die richtige Verbindung zu ziehen und einen Schritt weiterzukommen.«
    Beide Männer zeigten ihre Erleichterung offen und stellten zahlreiche Fragen, die Luc nach Möglichkeit beantwortete. Der Anblick eines Hubschraubers der Küstenwache erinnerte ihn an ein Gespräch mit ihr und mit einigen scherzhaften Bemerkungen versehen, schilderte er Jasmins Suche nach dem geeigneten Hubschrauber für den Sohn von Hamid.
    Das Essen wurde serviert und war so hervorragend, wie der Senator es versprochen hatte. Trotzdem spürte Luc, wie sich die Atmosphäre nach einem Blickwechsel, der ihm nicht entgangen war, veränderte. Er ahnte, welcher Punkt zwischen ihnen noch offen war, und seufzte innerlich. Darauf hätte er verzichten können. Immerhin waren die Männer so rücksichtsvoll, zu warten, bis er den Fisch und den Salat ihrer Bestimmung zugeführt hatte.
    »Nun fragen Sie schon, ehe Sie daran ersticken«, ging er in die Offensive.
    »Wenn ich mir die Fakten ansehe, müssten Sie Jasmin hassen, weil Sie Ihnen nicht geholfen hat.«
    »Genau dasselbe hat sie mich auch etliche Male gefragt. Aber warum sollte ich? Sie hat mir das Leben

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