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Luca's Rezepte

Luca's Rezepte

Titel: Luca's Rezepte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jobst Mahrenholz
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so, so entsetzt.« Er lachte. »Uaah, Bauchnabel durchstochen, gruuselig... Ja! Genau so!«
    Ich versuchte lachend, ihm die Kamera abzunehmen, doch er wich mir immer wieder aus und knipste, ohne zu zielen, einfach drauf los. Irgendwann gelang es mir, seinen Arm festzuhalten und den Apparat in meine Gewalt zu bringen.
    »Das ist nicht fair!«, beklagte er sich. »Ich bin noch viel zu schwach für so was.«
    »Quatsch! Jetzt bin ich dran.«
    Er lachte und versuchte der Linse auszuweichen, aber ein paar Mal schaffte ich es, ihn zu erwischen.
    Später, nachdem wir etwas gegessen hatten, begutachteten wir unsere Werke. Mir fiel auf, dass ich lange kein Foto von mir gesehen hatte. Als ich mich so sah, dünn, mit meinem schmalen Gesicht, der viel zu hohen Stirn und den weit aufgerissenen Augen, war ich erstaunt. Ich sah mich selbst so anders. Meine braunen Haare standen irgendwie nach allen Seiten ab, ohne jedoch meine Ohren zu bedecken und ich hatte das Gefühl, meine Nase füllte das ganze Gesicht aus. Ich fand mich ziemlich unfertig.
    Shiro schien aber zufrieden.  
    »Die schick ich nach Hause!«, verkündete er grinsend. »Damit sie mal sehen, was ich hier so mache.«
    »Das tust du nicht!«
    »Sicher tu ich das! Was willst du dagegen tun?«
    «Nun...« Ich überlegte einen Moment, »...dich Tomaso zuteilen.«
    «Das tust du nicht.«
    «Klar tu ich das. Was willst du dagegen tun.«
    Einen Moment zögerte er, dann streckte er mir mit einem Lachen seine Hand entgegen. »Wir haben also einen Deal?«
    Ich schlug ein. »Haben wir!«
     
    Zwei Tage später traf das Messer ein.
    Rebecca überreichte mir das Päckchen und beobachtete neugierig, wie ich es auspackte.
    »Eine nette Idee von dir«, lobte sie mich, während ich ungeduldig das Papier aufriss. »Du scheinst ihn wirklich sehr zu mögen.«
    Ich nickte. Zum Vorschein kam ein Kasten aus hellem Holz. Er war sehr schlicht, aber schön gearbeitet. Auf dem Deckel befanden sich leuchtendrote, japanische Schriftzeichen, ansonsten war die Oberfläche unbehandelt.
    »Sieh mal...«, sagte ich, »...Um das zu öffnen, muss man hier an der Seite den Stift rausziehen. Raffiniert...«
    Ich öffnete den Kasten und darin lag eingebettet, auf schwarzem Damast, das Messer.
    »Oh Luca. Es ist wunderschön!«
    Ich strahle Rebecca an. »Nicht wahr?«
    »Wann soll er es bekommen?«
    »Ich gebe es ihm heute Abend. Nicht vor allen, dass wäre ihm, glaube ich, unangenehm. Er ist da irgendwie sehr... ja, sehr japanisch.«
    Sie nickte. »Das ist er allerdings. Wie du es machst, machst du es bestimmt richtig, da bin ich sicher.«
    Ich wandte mich zum Gehen, um das Messer auf mein Zimmer zu bringen.
    »Luca!«
    Ich drehte mich zu ihr um. »Ja?«
    »Was ist mit Lorenzo los? Hast du eine Ahnung?«
    Es war also nicht nur mir aufgefallen.
    »Wieso fragst du?«
    »Er ist in letzter Zeit so verschlossen. Er zieht sich zurück, aber wenn ich ihn darauf anspreche, weicht er mir aus.«
    Ich schüttelte den Kopf. »Keine Ahnung, was er hat. Mir sagt er's auch nicht.« Ich lächelte ihr aufmunternd zu. »Der beruhigt sich schon wieder.« Mit diesen Worten ging ich nach oben. Ich hatte überhaupt keine Lust, mich mit diesem Thema weiter zu befassen.
     
    In der Küche war nicht mehr und nicht weniger los als die Abende zuvor, aber ich war nicht richtig bei der Sache. Nicht, dass mir was misslungen wäre. Soweit ließ ich es nicht kommen, aber mein Timing stimmte einfach nicht. Das brachte mir zurecht giftige Spitzen von Lorenzo und die Kritik von Antonio und Pietro ein. Also versuchte ich mich stärker auf meine Arbeit zu konzentrieren, doch es gelang mir nicht. Ich war mit meinen Gedanken einfach woanders.
    Schließlich wurde ich dazu verdonnert, mich ums Säubern der Töpfe, Messer und Arbeitsplatten zu kümmern, was mir ganz gelegen kam, da ich da nun wirklich keinen Schaden anrichten konnte. Also wusch und wischte ich gedankenverloren vor mich hin und als dies irgendwann erledigt war, flitzte ich aus der Küche, rauf in mein Zimmer, um endlich das zu tun, worauf ich mich schon den ganzen Tag freute - Shiro das Messer zu überreichen.
    Der Kasten war so erstaunlich leicht, dass ich ihn zur Sicherheit noch einmal öffnete, um zu sehen, ob das Messer sich noch darin befand. Aber alles war, wie es sein sollte. Die Klinge war halt extrem dünn gearbeitet und auch der Griff hatte kaum Gewicht. Ebenso das Holz des Kastens. Ich klappte ihn wieder zu und stieg die schmale Treppe zur Dachkammer hinauf.
    Als ich die

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