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Luca's Rezepte

Luca's Rezepte

Titel: Luca's Rezepte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jobst Mahrenholz
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scherzte Matteo gerne, was ihm böse Blicke von Valentina einbrachte. Er hatte Filippo Pettoni weder zu Lebzeiten noch in der Erinnerung besonders gemocht.
    Gesina kam seitdem alle zwei Jahre für acht Tage zu Besuch, und nun war es wieder einmal soweit.
    Die Banalität, die den Stein ins Rollen brachte, war nun die, dass Gesina Pettoni irgendwo untergebracht werden musste. Und das hieß: Ich hatte mein Zimmer zu räumen.
    Ganz in der Tradition alter Zeiten, in denen es Tomaso war, der sein Zimmer zur Verfügung stellen musste - und zu mir in die Dachkammer einquartiert wurde, ordnete Valentina mich jetzt Shiro zu.
    Im Nachhinein kann ich nicht mehr sagen, wer von uns beiden geschockter war, bei ihrer Verkündung, ob Shiro oder ich. Klar war, dass wir die Sache nicht einfach wegbiegen konnten. Es gab nach außen hin einfach keinen Grund dafür, dass wir nicht in einem Zimmer schliefen. Und nach der anfänglichen Ablehnung begann mir der Gedanke auch irgendwie zu gefallen. Mehr und mehr.
    Der Grund dafür war vielleicht, dass nun alles, was jetzt geschah, durch so etwas wie höhere Gewalt bestimmt wurde. So redete ich es mir zumindest ein.
    Nicht ich hatte entschieden: Es sollte so sein. Und so konnte ich letztlich einfach alles auf mich zukommen lassen. Was auch immer.
    Jedenfalls strahlte ich Shiro den ganzen Tag über an, was er, wenn überhaupt, mit einem ratlosen Gesichtsausdruck quittierte.
    Dann kam der Abend: Gesina Pettoni war schon am Nachmittag eingetroffen, hatte umfangreich Geschenke verteilt sowie Begrüßungsrituale routiniert über die Bühne gebracht, und sie hatte ihr Zimmer bezogen, wie sie es gewohnt war. Zum Abend dann stand das große Familienessen auf dem Programm.
    Gegrillte Garnelen mit Borlotti-Bohnen, Wachtelrisotto, Seeteufel mit süßsaurer Walnuss-Kapern-Sauce und zum Abschluss Früchte und Kaffee.
    Antonio hatte bewusst nur wenige Bestellungen angenommen, und so geschah das, was bei den Lauros nur selten passierte - die ganze Familie saß um einen Tisch versammelt und aß gemeinsam. Ein richtiges Fest.
    Ums Essen kümmerten sich Gino, Rosalina und Pietro.
    Shiro wurde von Antonio kurzerhand als Familienmitglied eingestuft und durfte der Küche fernbleiben, was ihm gar nicht behagte.
    Er saß zwischen Matteo und Rebecca, und wenn unsere Blicke sich kreuzten, sah er mich fragend an, so, als ob er wissen wollte, was das denn nun alles hier solle und wie man es am allerschnellsten beenden könne.
    Ich war inzwischen enorm in Fahrt, trank reichlich Weißwein und spürte bald, wie mich die Wirkung des Alkohols immer leichter werden ließ. Gut so!
    Alte Geschichten machten die Runde, es wurde viel gelacht, und der Abend verging voll leidenschaftlichem Leben.
    Irgendwann, nach einer Endlosdiskussion mit Tomaso über den Sinn und Nutzen von Einwegspritzbeuteln, ging ich in die Küche und schnorrte mir von Gino eine Zigarette, um sie, ein Glas Weißen in der Hand, im Hof zu rauchen.
    Da stand Shiro plötzlich neben mir.
    »Und nun?«, fragte er unwirsch. »Was nun?«
    Ich grinste ihn an und hob das Glas. »...Wir zwei schnappen uns jetzt 'ne letzte Flasche Wein, gehen gleich nach oben, und dann...«
    »Ja?«
    »...dannnn...«
    »Ja? Dann?«
    »...Dann sehen wir...« Mein Grinsen wurde breiter.
    Shiro schüttelte entnervt den Kopf. »Super, Luca. Ganz groß. Du bist ja total besoffen.«
    »Nur etwas...«, versuchte ich es versöhnlich, aber er zog mich barsch mit sich.
    »Ich bringe dich jetzt nach oben, und dann, dann schläfst du...«
    Zielstrebig manövrierte er mich ohne Zwischenstopp an meiner feiernden Familie vorbei, die uns lautstark und mit großem 'Hallo' bis in die obere Etage verabschiedete.
    In seinem Zimmer angekommen, schloss er die Türe und stieß mich auf sein Bett.
    »Zieh dich aus und leg dich hin.«
    Er hängte sein Sakko über den Stuhl und zog sich sein T-Shirt über den Kopf.
    »Warum bist du so...«, fragte ich nörgelnd.
    »Warum ich so bin?« Er baute sich vor mir auf, die Hände in die Hüften gestemmt und sah auf mich hinab. » Warum ich so bin?«  
    Ich nickte. »Ja. Wieso?«
    »Mann Luca. Meinst du, mir geht das gut damit, wie es jetzt ist?«
    »Wir können es doch gut machen?«, schlug ich vor.
    »Du redest Blech, betrunkenen Mist...«
    »So betrunken bin ich gar nicht...«
    »Bist du nicht? Mann hör dir doch mal zu. Du redest...«
    » Ich bin nicht betrunken! «, sagte ich schärfer und setzte mich dabei auf. »...Ja, ja, ich habe was getrunken, stimmt, aber ich

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