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Luca's Rezepte

Luca's Rezepte

Titel: Luca's Rezepte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jobst Mahrenholz
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Aber Mutter bestand auf diesem Ritus, und so ließ ich ihn über mich ergehen.
    Ganz anders meine erste Nacht mit Shiro. Sie öffnete Türen und Tore in mir selbst, deren Existenz ich nicht einmal erahnt hatte. Und sie schaffte das, was eigentlich der Oblate zugesprochen wurde.
    'Shiros Leib' zu empfangen war eine unglaublich aufregende Erfahrung.
    Allein der Kuss löste Empfindungen in mir, die mich völlig aus der Bahn warfen.
    Zunächst einmal begann ich zu zittern, das war das eine. Mein ganzer Körper zitterte in einem fort. Shiros Hände fuhren fahrig durch meine Haare, strichen suchend über meinen Körper, wanderten unter mein T-Shirt, den Rücken hinauf und wieder herab, während seine Lippen und seine Zunge meinen Mund erforschten und ihren Geschmack an mich weitergaben. Und ich erwiderte, was ich erfuhr, zitternd und aufgewühlt.
    Dann war da die Erregung. Klar kannte ich meinen Körper insoweit, dass Selbstbefriedigung zum, wenn auch unausgesprochenen, Alltag meines Lebens gehörte. Aber das hier war so etwas ganz anderes, drängendes, leidenschaftliches, lustvolles. Etwas, das ich so nicht kannte, kaum unter Kontrolle bekam und etwas, das, gemeinsam mit dem Zittern, mein Hirn einfach ausschaltete. Da war nur noch fühlen, schmecken, riechen, atmen und ertasten. Wie oft hatte ich mir ausgemalt, Shiro zu berühren, und wie anders war es doch, das tatsächlich zu tun. Seine Haut war unglaublich glatt und warm, sein Körper fest und elastisch. Er fühlte sich einfach fantastisch an.
    Unglaublich war es aber auch, berührt zu werden. Noch nie hatte ich es erlebt, dass mein Körper begehrt wurde, aber genau das war nun gerade der Fall.
    Irgendwann landeten wir nackt im Bett, Shiro saß rittlings auf mir, und er strahlte mich an.
    »Alles okay?«, fragte er leise, während seine Hände sanft über meinen Körper strichen.
    Ich brachte nur ein zitterndes Nicken zustande.
    Da griff er zum Martini, der neben dem Bett stand und goss mir mit einem breiten Grinsen etwas davon über die Brust, nicht viel, aber es reichte. Die süße Flüssigkeit rann in Bahnen über meinen Körper, sammelte sich zum Teil in meinem Bauchnabel und Shiro begann sie langsam und genussvoll mit Lippen und Zunge von meiner Haut aufzunehmen, wanderte dabei immer tiefer und tiefer, bis er dann irgendwann bei seinem eigentlichen Ziel angekommen war.
    Ein Orgasmus bedeutete für mich bislang schlicht das sichtbare Ergebnis ausdauernder Bemühungen. Dies nun war etwas völlig anderes. Und noch Minuten später lag ich nur so da und konnte es nicht richtig fassen.
    »War das japanisch?«, fragte ich irgendwann sehr leise.
    Shiro lächelte verträumt, strich mir über das Gesicht und gab mir statt einer Antwort einen zarten Kuss.
    Martini sollte von dieser Nacht an endgültig eine neue Bedeutung für mich haben.
     
    Magie und Rationalität haben wenig gemeinsam. Und so verflog auch ein Teil des Zaubers der letzten Nacht am kommenden Morgen in dem Moment, als sich mein Hirn einschaltete.
    Ein sehr banales, wenn auch nicht unwesentliches Problem bildete zum Beispiel das Laken.
    »Was machen wir damit?«, fragte ich Shiro. Der zuckte ratlos mit den Schultern. Wir hockten auf dem Bett und betrachteten, was es zu betrachten gab. Klar war - so konnte es nicht bleiben. Nach kurzem Überlegen holte ich Wasser, Spülmittel sowie einen Lappen und versuchte die Flecken auf diesem Wege zu entfernen. Aber das Ergebnis blieb unbefriedigend. Das Problem wurde vertagt.
    Viel schwerwiegender war es jedoch, meiner Familie wieder unter die Augen zu treten. Ich war mir vollkommen sicher, dass ein Blick in meine Richtung reichen würde und alle wussten danach Bescheid. Das durfte nicht sein.
    Mir war klar, dass das enorme Probleme mit sich bringen würde. Welche, wagte ich mir gar nicht auszumalen, doch je mehr ich darüber nachdachte, desto stärker keimte ein schlechtes Gewissen in mir auf.
    Im Grunde hatte ich die ganzen letzten Wochen geahnt, dass es dazu kommen würde. Nun jedoch, wo es geschehen war, schien das Problem übermächtig.
    Ich war so glücklich und durfte es nicht sein. Ich hatte so viel zu erzählen und musste doch schweigen. Ich wollte die ganze Welt umarmen, und es blieb mir nichts anderes übrig, so zu tun, als wäre nichts passiert. All dies wurde mir schlagartig klar.
    Als Sünde würde Valentina es sehen, als Schande Antonio, Tomaso und vor allem Lorenzo. Bei Matteo und Rebecca war ich mir nicht so sicher.
    Als ich aus der Dusche kam, stand

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