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Luciano

Luciano

Titel: Luciano Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack Higgins
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in
der Hand wartend ste hen. Sciara sagte: »Don Antonio, Sie wissen,
daß die Kommu nisten über den wachsenden Einfluß der
Mafia auf die Wider standsbewegung erbost sind. Als sie erfuhren,
daß Luciano kommt, war ihnen das gar nicht recht. Also haben sie
versucht, ihn aus dem Weg zu räumen.«
      »Wer hat das getan?«
      »Dieser Schafzüchter aus
Bellona, Russo, und irgendein Junge. Luciano hat sich um sie
gekümmert, wie ich höre. Sie
    sind beide tot.«
      »Also hat er noch immer seine sichere Hand. Und meine En kelin? War sie auch dort?«
      »Ja, capo .«
    Lucas Augen loderten, und als er die Flasche
Marsala vom Tisch nahm, zitterte seine Hand. »Infamità.
Eine Gemeinheit. Luciano kann machen, was er will, aber meine Enkelin
einer solchen Gefahr auszusetzen!« Er leerte das Glas in einem
Zug. »Waren noch andere daran beteiligt?«
      »Mori, der Lehrer.«
      »Dieser Hund. Auch ein Roter. Das wird er mir bezahlen, Mario.«
      »Schon geschehen, capo . Vito Barbera hat die Sache für Sie erledigt.«
      »Gut.« Luca nickte.
»Auf Vito kann man sich immer verlas sen. Und jetzt zu der
anderen Sache. Ist der Engländer, Carter, auch dabei?«
      »Ja, capo .«
      »Sehr gut – ich mag
Carter.« Er sagte zu Caterina: »Wenn er kommt, können
wir wieder Bridge spielen, wenn auch ohne vierten Mann, aber besser als
gar nichts.«
      »Darf ich ihnen sagen, daß Sie mit ihnen sprechen wollen?«
      »Natürlich. Sie
können hierher kommen. Sprich alles Nötige mit Padre Giovanni
ab. Jetzt trink deinen Kaffee und erzähl mir, was der Krieg
macht.«

    Als er später in seinem dunklen Schlafzimmer
vor dem ge öffneten Fenster zur Terrasse stand, beobachtete er das
Wetter leuchten über den Bergen. Caterina kam aus dem angrenzenden
Zimmer und stellte sich neben ihn. Sie trug ein Hauskleid aus schwerer
Seide, und als er den Arm um sie legte, wölbte seine Hand sich
über ihrer linken Brust, und seine Finger streichelten die Spitze,
bis sie sich aufrichtete.
      »Du bist unglücklich, Antonio.«
      »Weißt du das immer so genau?«
      »Natürlich. Ich glaube, es
ist wegen Maria. Du willst nicht, daß sie kommt? Warum nicht? Sie
ist von deinem eigenen Fleisch. Deine einzige lebende Blutsverwandte.
Es ist nicht natürlich.«
      Er seufzte. »Wie kann ich dir
das erklären? Als sie ein Kind war, habe ich sie vergöttert,
und sie hat mich über alles geliebt. Ihren Vater, Gott gebe ihm
die ewige Ruhe, hat sie nie gekannt. Ich war der einzige Mann in ihrem
Leben. Bis zu diesem Tag, als sie mit ihrer Mutter ins Auto stieg
…« Die Stimme versagte ihm.
      »Mein armer Antonio.« Caterina legte ihm die Hand auf die Schulter.
      »Sie hat sich von mir
abgewandt, mit Worten des Hasses auf den Lippen.« Er
schüttelte den Kopf. »Nein, mein Herz, wenn sie jetzt kommt,
so ist es, als drehten wir einen alten Stein um und legten alle
Fäulnis frei, die darunter verborgen lag.«
      »Nein, Antonio. Ich bin überzeugt, daß sie voller Liebe kommt.«
      Er lachte bitter. »Ist Antonio
Luca ein Narr? Hat er deshalb all die Jahre überlebt? Maria kommt,
weil ich mich geweigert habe, den Amerikanern bei der bevorstehenden
Invasion zu helfen. Sie kommt, weil man hofft, sie könne mich
umstim men. Ohne diesen Anlaß wäre sie nie und nimmer
gekommen.«
      Aus seiner Stimme klang tiefe
Verzweiflung, und Caterina schmiegte sich dicht an ihn und hielt ihn
fest. »Komm zu Bett, Antonio.«
    »Gleich, cara , ich komme gleich.« Er küßte ihr Haar und schob sie sanft von sich.
      Als er auf die Terrasse hinaustrat,
konnte er den Mimosen duft riechen, der schwer und klebrig in der
feuchten Luft hing. Die ganze elektrisch geladene Welt wartete auf ein
Zeichen. Es kam.
      Der Himmel öffnete seine Schleusen, und es fing an zu reg nen.

    13

    Koenig stand am Fenster seines Büros in der
Polizeikaserne von Agrigento, als Suslow und seine Ukrainer in den Hof
ein fuhren. Während Koenig hinunterschaute, öffnete sich
hinter ihm die Tür, und Rudi Brandt kam mit einer Tasse Kaffee her
ein.
      Koenig wies mit einer Kopfbewegung in
den Hof, wo Det weiler gerade aus dem Kubelwagen gezerrt wurde. Er fiel
auf die Knie, und einer der Ukrainer versetzte ihm einen
Fußtritt. Dann schleiften ihn zwei andere über den Hof zum
Eingang der ehemaligen Kommandantur, wo Meyer sein Hauptquartier auf
geschlagen hatte.
      »Der Leichenbestatter bekommt neue Arbeit«, sagte Koenig.
    »Sieht ganz so aus, Herr

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