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Lucifer - Traeger des Lichts

Titel: Lucifer - Traeger des Lichts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Catherine Webb
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abschirmten; Zauber, um Sichtungen abzuwenden; Zauber, um vor herannahender Gefahr zu warnen - und alle von solch geschickter Hand gewirkt, dass Sam sich unwillkürlich fragte, ob seine Mutter ihn belogen hatte und er nicht doch einen unbekannten Bruder oder eine Schwester erster Generation besaß.
    Er nahm sein Schwert und seine Umhängetasche wieder an sich und folgte Adam die Stufen hinauf zum Haus. Es gab keine Elektrizität, aber die staubigen alten Räume mit ihren zerschlissenen Sofas und mottenzerfressenen Vorhängen wurden von Öllampen erleuchtet. Sam ging weiter, selbst in diesem späten Stadium noch immer auf der Hut gegen möglichen Verrat.
    Drei Lehnsessel, deren Polster durch den brüchigen alten Stoff quoll, standen vor dem Kamin, mit dem Rücken zur Tür. Zwei davon waren besetzt. Sam nahm, ohne zu fragen, den dritten.
    »'n Abend zusammen«, sagte er locker. »Gut gemacht«, meinte Gabriel. »Du hast es geschafft« »Ihr habt es mir nicht leicht gemacht. Und wer deine Schutzzauber gemacht hat, der war wirklich brillant.« »Danke«, sagte Buddha.

21
    Offene Verschwörung
     
    Auch wenn sie lächelten und ihr leichter Tonfall ihre Müdigkeit überspielte, war eines klar: Sie hatten Angst. Sam sah es sofort. Etwas in ihren Augen spiegelte seine eigenen Ängste und Zweifel wider.
    »Warum habe ihr mich hierher kommen lassen?«
    »Wir brauchen dich«, antwortete Gabriel. »Du bist das notwendige Kind. Du bist auch der, der weiß, wo man sich verstecken kann. Wir hatten nicht deine Erfahrung mit Hölle oder Erde.«
    »Sag mir, was, zur Hölle, hier vor sich geht.«
    Buddha lächelte. »Der Ausdruck war besser gewählt, als du ahnst.«
    Am Ende war es Gabriel, die es ihm sagte. Sie hatte sich nicht verändert, seit er sie das letzte Mal gesehen hatte, mehrere Jahrhunderte zuvor. Sie hatte kurz geschnittenes mausgraues Haar und eine Haltung von beeindruckendem Pragmatismus. Obwohl sie mit untergeschlagenen Beinen in dem Sessel saß, füllte ihre schmächtige Gestalt ihn kaum aus. Sie sah jedem immer direkt ins Gesicht, und wenn sie sprach, war ihre Stimme sachlich und nüchtern.
    »Zuerst half ich bei der Suche nach dreien der Pandora-Schlüssel. Jehova sagte nichts davon, dass auch Seth und Odin nach ihnen suchten. Ich sollte den Schlüssel zum Kerker von Argwohn finden.«
    »Warum hast du dich nicht geweigert?«
    »Aus demselben Grund, weshalb Michael dich zu töten versucht hat.« Sie zuckte die Schultern. »Und demselben Grund,
    der Uriel für die wirkliche Gefahr dieser ganzen Sache blind gemacht hat. Jehova hat es befohlen. Und für uns ist... war... Jehova wie ein Gott. Es gibt einige - Uriel, Rafael -, die in ihrem Herzen wissen, dass er etwas Widersinniges tut. Doch er ist auch ein Sohn von Glaube, und nach Tausenden von Jahren im Bannkreis seiner Macht ist es schwer, mit ihm zu brechen. Er tut mehr weh, als du denkst.«
    Sie seufzte, in Gedanken weit fort, während ihre Stimme automatisch fortfuhr: »Damals wusste ich nicht viel über die Schlüssel. Alles, was ich wusste, war, dass sie verloren gegangen waren und dass sie angeblich Türen zu großer Macht öffnen würden. Ich wollte, dass Jehova diese Macht bekam; ich wollte es wirklich. Ich dachte, er sei gut, und wenn irgendjemandem diese Macht zustünde, dann ihm.«
    »Warum hat er dir nicht gesagt, dass er mit anderen zusammenarbeitete.«
    »Aus genau dem Grund, weshalb ich ihn - und ihn allein -verehrte. Mir zu sagen, dass es andere gab, hätte gewissermaßen die Heiligkeit unserer Suche ... befleckt. Es hätte auch die Zweifel genährt, die bereits in mir aufkeimten, als ich mehr über die Pandora-Geister herausfand. Wusstest du, dass Atlantis - die Stadt auf Erden, nicht das Reich der Anderen -, auf den Meeresgrund versenkt wurde, weil Misstrauen sich in den Köpfen ihrer Meerzauberer breit machte?«
    »Nein. Wie ging es weiter?«
    »Eines Tages wurde ich vor Jehovas Angesicht gerufen, um ihm zu beschreiben, wie ich überall vergeblich nach den Schlüsseln gesucht hatte. Er sprach überzeugter denn je von der Macht, welche die Pandora-Geister bieten könnten. >Wir müssen die Geisterfinden, Gabriel. Und wenn wir sie haben, müssen wir der Welt zeigen, was wahre Gerechtigkeit ist. < Er hatte oft so gesprochen, doch nie schien er dem Ziel seiner Wünsche so nahe zu sein wie damals.«
    Sam konnte bereits den Rest ihrer Geschichte mit seinem inneren Ohr hören. Drei meiner Brüder, die mit Feuer spielen.
    »Du wusstest, dass es falsch war«,

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