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Lucifer - Traeger des Lichts

Titel: Lucifer - Traeger des Lichts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Catherine Webb
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wer er war und was seine Absichten waren. Und hinter dem Zauber ein Bewusstsein. Müde, angeschlagen von zu vielen Angriffen - dasselbe Bewusstsein, das diesen Schild errichtet hatte und immer noch aufrecht hielt. Sam öffnete sich ihm ganz, flüsterte durch den Zauber: Ich bin ein Freund. Du weißt, wer ich bin und was ich will. Du weißt, ich will helfen.
    Er spürte, wie sich das andere Bewusstsein regte. Ein alter, alter Geist, müde vom Kampf, doch voller Entschlossenheit und voller Schmerz. Sam wurde von dem Verlangen erfüllt, eins mit dem zu werden, der solchermaßen empfand, ihn, wer immer es sein mochte, zu trösten. Sein plötzlicher Drang, wie ein freundlicher Vater zu murmeln: »Da, da«, schockte jeden Teil in ihm, der je auf den Namen Teufel Anspruch erhoben hatte.
    >Du bist gekommen.« Der Hauch eines Gedankens, so erleichtert, dass Sams Herz sich aus Mitgefühl hob. >Chronos sei gepriesen, du bist da.< Plötzlich wurde die Stimme tiefer, dunkler. >Hilf mir!<
    »Was soll ich tun?<
    »Ich kann den Schild nicht mehr lange halten. Hilf mir!<
    >Wo ist Andrew? Ich kann ihn in Sicherheit bringen.«
    Bilder fluteten seinen Geist. Ein Platz, ein kleines Café, kaum zu erkennen hinter den Menschenströmen, die vorübereilten. Das Klirren von Eis, das von den Dachtraufen auf das Pflaster herunterfiel. Indem er seine eigene Kraft in den anderen Geist einspeiste, drehte Sam das Bild, um etwas zu finden, das ihm einen Hinweis darauf geben konnte, wo dieser Ort war. Endlich erkannte er ein Gebäude nahe dem Café -groß und anmaßend, wie viele Moskauer Gebäude es waren.
    Das Museum für... für...
    >Halt den Schild noch ein bisschen länger«, bat er. Unter dem Druck des aufrechterhaltenen Kontakts begann der andere Geist zu schwächeln.
    Jetzt konnte er ein Schild sehen. Das Museum für Naturgeschichte.
    >Ich kann in einer halben Stunde da sein. Andrew soll sich nicht von der Stelle rühren.<
    »Beeil dich!«
    Sam löste sich bereits aus dem Zauber. Die Dunkelheit in dem kleinen Raum wurde vollkommen, als das Licht unter seinen Händen verblasste. Kaum dass Peter aufgestanden war, berstend vor Fragen, war Sam an der Tür, hatte das Licht eingeschaltet und schnappte sich seinen Parka.
    »Wie kommen wir am schnellsten zum Museum für Naturgeschichte?«
    »Mit dem Taxi, Herr. Die U-Bahn und die Straßenbahnen brauchen viel länger.«
    »Lauf nach unten und bestell eins. Sag, wir wollten zum Puschkin-Museum.«
    »Aber, Herr, das Puschkin-Museum liegt...«
    »Ich will nicht, dass uns jemand folgt.«
    Unten in der Hotelhalle blieb Sam stehen und lauschte. Jetzt schenkte er den Geräuschen der Umgebung seine volle Aufmerksamkeit, sandte seine Gedanken durch die Straßen, um zu hören, ob es irgendetwas gab, so klein es sein mochte, was fehl am Platze war.
    »Das Taxi ist in zehn Minuten hier, Herr«, sagte ihm Peter, der über die eisbedeckten Eingangsstufen hereinkam.
    Sam runzelte die Stirn. »Wie viele Leute haben wir hier in der Gegend stationiert?«
    »Vier in Moskau, Herr. Weitere sieben beobachten die Tore innerhalb eines Radius von dreißig Kilometern.« »Und ungefähr wie viele gibt es auf der Gegenseite?«
    »Ungefähr ein Dutzend in Moskau und zwanzig im Umkreis von fünfzehn Kilometern, von denen die meisten heute Morgen Stellung bezogen haben.«
    »Es gibt aber keine zwanzig Tore.«
    »Sie beobachten Flughäfen und Straßen, Herr.«
    »Haben sie mich ankommen sehen?«
    »Wir glauben nicht. Weitere kommen jede Stunde herein, und je größer ihre Zahl wird, desto aggressiver werden sie.«
    Sam biss sich auf die Unterlippe. »Gib allen Befehle, das Gebiet zu räumen«, sagte er schließlich. »Herr!«
    »Sag ihnen, sie sollen kein Geheimnis aus der Tatsache machen, dass sie sich zurückziehen. Und beauftrage irgendjemanden, zwei Tickets auf den Namen Luc Satise nach London zu buchen, frühestmöglicher Flug.«
    »Herr?« Peter wusste ebenso gut wie Sam, dass Luc Satise wohl der letzte Name war, unter dem er reisen sollte.
    »Tu's einfach, bitte. Und wir sollten einen Treffpunkt ausmachen, für den Fall, dass wir getrennt werden. Ich will, dass Adamarus Andrew nach London bringt, doch wir müssen damit rechnen, dass irgendetwas schiefgehen könnte. Wenn das der Fall ist, sollten sich so viele von uns wie möglich vor der Kaluga-Bahnstation treffen, heute Abend um sieben.« Ich beginne den Feind zu verstehen, wer er auch sein mag. Er ist immer einen Schritt voraus; seine Truppen bewegen sich immer ein bisschen

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