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Lucifer - Traeger des Lichts

Titel: Lucifer - Traeger des Lichts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Catherine Webb
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und seine Zehen schleiften über den Boden. Andrew hatte sogar Mühe zu verhindern, dass sein Kopf herabbaumelte. Offensichtlich breitete sich das Gift der Feuertänzer immer noch in seinem Körper aus und drohte ihm das Bewusstsein zu rauben. Alle Augen im Café waren auf die drei gerichtet, als sie auf die Tür zugingen. Ein Schaben von Stühlen auf dem Boden verriet, dass die Feuertänzer ebenfalls aufgestanden waren.
    Vor der Tür hatten die beiden Walküren angehalten, um auf sie zu warten.
    »Peter«, sagte Sam mit leiser Stimme, »schaff Andrew zur Straßenecke und warte auf den Krankenwagen. Steigt nicht ein, ehe ich da bin.«
    »Herr?«
    »Frag nicht. Tu es einfach.«
    Er wandte sich zum Gehen, doch Andrew krächzte etwas. Sam drehte sich um und versuchte Mitgefühl zu zeigen, trotz seines pochenden Herzens. »Gabriel«, hauchte Andrew. »Wenn ich nicht... dann Gabriel. Sie sind ihr sowieso auf der Spur. Ich kann's dir genauso gut sagen.«
    »Warum sind sie hinter dir her?«, fragte Sam ruhig.
    Andrew stieß ein bitteres Lachen aus. »Ich habe herausgefunden, wo die Schlüssel sind. Sie wollen Pandora befreien -Gott!« Schmerz verzerrte sein Gesicht, und Sam trat unwillkürlich einen Schritt auf ihn zu, ohne dabei die Feinde aus den Augen zu lassen, die von allen Seiten näher kamen.
    Andrew wirkte sehr klein und zerbrechlich und irgendwie nicht stark genug, um das Wissen zu ertragen, das er besaß. »Da ist noch mehr... Gefahr...«
    Sam drückte ihm beruhigend die Schulter. »Du kannst es mir später erzählen«, drängte er. »Wenn wir hier raus sind.«
    Die Tür des Cafés fiel ins Schloss, als die Feuertänzer hinter ihnen aufrückten. Die Walküren kamen drohend näher, in der offenkundigen Absicht, ihren Abgang zu verhindern.
    Sam drehte sich so, dass er beide feindliche Parteien im Blick hatte, während er selbst zwischen ihnen und Andrew blieb. »Meine Damen, meine Herren«, sagte er mit höflicher Verbeugung, »kann ich Ihnen helfen?«
    »Gib ihn uns«, sagte ein Feuertänzer leise.
    »Ah. Da haben wir ein Problem«, meinte Sam, wobei er langsam zurückwich, um nahe bei Peter und Andrew zu bleiben, während diese sich die Straße hinunterbewegten. »Seht ihr, ich bin von Natur aus sehr misstrauisch. Und ich fürchte, ihr könntet nicht die richtigen Leute sein, um für meinen kranken Freund zu sorgen.«
    In der Hand eines der Feuertänzer blinkte etwas auf. Eine kleine Klinge aus einem hellen Material, das durchaus Drachenbein sein mochte.
    »Gib ihn uns!«, wiederholte der Feuertänzer.
    »Nein.«
    Menschen ringsum warfen ihnen Blicke zu, unsicher, was diese seltsame Konfrontation zu besagen hatte oder wie Andrews baumelnde Gestalt zu deuten war.
    Ein Wagen bremste plötzlich am Bordstein, Und das Fenster wurde heruntergedreht. Aus dem Augenwinkel sah Sam Wisperwind, der hinter sich griff, um die Fahrgasttür zu öffnen.
    »Peter! Schaff Andrew in den Wagen!«, befahl Sam. »Wisperwind! Bring Andrew hier raus, ganz gleich wie!«
    Peter begann Andrew auf den Wagen zuzuschleppen, und eine Walküre trat in Aktion. Sam war bereits da, die Hand erhoben mit der Handfläche nach außen wie ein Taekwondo-Kämpfer. Obwohl er sie gar nicht berührte, taumelte die Walküre zurück, als wäre sie getroffen. Ein Feuertänzer sprang vor. Ein Messer blitzte auf, und die umstehenden Sterblichen
    stoben in Panik auseinander. Sam bekam seinen Dolch frei und benutzte ihn, um die Hand mit dem Messer zu durchbohren. Die andere fing er in einer Faust von Magie auf und drehte beide zugleich nach unten.
    »Komm!«, schrie Wisperwind.
    »Ab mit euch!«, rief Sam zurück. »Ich finde euch schon!«
    Der zweite Feuertänzer stürzte sich auf den Wagen. Sam machte einen Satz, packte ihn um die Hüfte und zerrte ihn von der Tür weg. Die Tür schlug zu. Er hörte jemanden vor Wut aufbrüllen und trat nach einem Schienbein, bevor er zur Seite sprang und auf Russisch schrie: »Hilfe! Banditen! Überfall!«
    Die Menge zeigte kaum eine Reaktion. Zu viel Fernsehen hatte sie gegen Anblicke wie den eines einsamen Mannes, der von einer Gruppe Fremder angegriffen wird, geimpft. Vermutlich warteten sie darauf, dass Sam einen Ninja-Schrei ausstieß und seine Gegner mit einem doppelten Salto rückwärts erledigte. Typisch Sterbliche!
    Das Problem mit dem Edelmut , dachte Sam, als der Wagen sich entfernte, ist, dass man selten ungeschoren davonkommt. Er konnte sich der Erkenntnis kaum verschließen, dass er allein gegen vier wütende Diener

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