Lucifers Lady
Sie mich mit früheren Liebhabern vergleichen und feststellen, dass sie in Hinsicht auf die männlichen Attribute eher ärmlich ausgestattet waren.“
Catherine lächelte. „Und ich dachte immer, Frauen wären eitel, was ihr ständiges Streben nach Aufmerksamkeit angeht. Fischen Sie nach Komplimenten, Captain? Möchten Sie hören, dass ich Sie anziehender finde als jeden anderen Mann, den ich bisher kannte? Dass Sie und nur Sie mein Herz schneller schlagen lassen? Das ist leicht gesagt, Captain.“
Sie senkte die Stimme zu einem Flüstern. „Sagen Sie es mir, Lucian. Sagen Sie mir, was Sie hören wollen.“
Verdammt, aber sie ließ ihn wie einen kleinen Jungen wirken, der nach einem Lob und etwas Zärtlichkeit verlangte, und genau das verhieß ihr verführerischer Flüsterton.
Catherine versuchte das Schicksal weiter, indem sie die Arme nach ihm ausstreckte. „Kommen Sie, Captain. Kommen Sie zu mir. “
Lucian trat rasch näher.
Catherine erstarrte und versuchte, ihre Furcht nicht zu zeigen. War sie diesmal zu weit gegangen? Warum zum Teufel hatte sie ihn so offen herausgefordert? Ihr stockte der Atem, als er sich ihr näherte.
Lucian blieb kurz vor ihr stehen und ging dann gelassen um den Tisch, bis er nahe genug war, um nach der Weinflasche zu greifen. Er nahm sie auf und schenkte sich und auch Catherine ein Glas voll ein.
„Ich bin neugierig, Catherine“, sagte er und reichte ihr das Glas mit dem Rotwein. „Wer hat Sie in die Liebe eingeführt?“
Seine Frage erschreckte sie. Über so etwas hatte sie mit einem Mann noch nie gesprochen. Damen folgten in dieser Beziehung den Wünschen ihres Gemahls und sprachen nicht darüber.
Sie wusste so gut wie überhaupt nichts über die körperliche Liebe, und sie war sich bewusst, dass sie dieses Thema nicht mit dem berüchtigten Captain Lucifer besprechen sollte. Aber schließlich hielt er sie keineswegs für eine Dame. Und sie hatte die Absicht dafür zu sorgen, dass das so blieb.
„Hatten Sie seit dem ersten Mal so viele Liebhaber, dass Sie sich an seinen Namen nicht erinnern können, oder war es ein so enttäuschendes Erlebnis, dass Sie vorziehen, es zu vergessen?“ fragte Lucian, der ihr gegenüber am Tisch Platz genommen hatte.
„Ich dachte nur gerade an die angenehmen Erinnerungen“, sagte sie und nippte an ihrem Wein in der Hoffnung, sich dadurch besser entspannen zu können.
„Angenehm, nicht unvergesslich?“
Catherine nahm noch einen Schluck Wein. Ein kleiner Tropfen blieb an ihrer Unterlippe hängen, und sie leckte ihn ab, ehe sie erwiderte: „Auf angenehme Weise unvergesslich.“
Er griff nach der Weinflasche und schenkte sich noch einmal ein. „Erzählen Sie mir von ihm.“
Sie sah ihn verwirrt an. „Von wem?“
Lucian hob sein Glas auf den Unbekannten. „Von Ihrem ersten Liebhaber.“
„Benjamin“, sagte sie mit einem so ehrlichen, glücklichen Lächeln, dass es Lucian so sehr irritierte, als säße er auf tausend Nadeln.
„Ich war wirklich verrückt nach ihm“, fuhr sie fort, und ihre Augen blitzten, als sie versuchte, sich Benjamin Bristle, Earl of Combstock, vorzustellen. Er war ein Freund ihres Vaters gewesen, und sie hatte gerade vierzehn Lenze gezählt. Er hatte sich verhalten wie der perfekte Gentleman, der nicht einmal ihre Gefühle verletzt hatte, indem er sie auf den erheblichen Altersunterschied hinwies. Er war ihrer Jugend gegenüber geduldig und tolerant gewesen, und dafür hatte sie ihn noch mehr bewundert. „Er war einige Jahre älter als ich.“
„Warum überrascht mich das nicht?“ murmelte Lucian und trank einen tiefen Zug.
Sie hatte seine Bemerkung nicht verstanden. „Was sagten Sie, Captain?“
„Nun, ich fragte mich, welche Qualitäten ihm an Ihnegefielen.“
Catherine sagte die Wahrheit. „Nun, er hielt mich für intelligent.“
Lucian hätte sich um ein Haar verschluckt. Er sprang auf und starrte sie an. „Ich habe nicht gewusst, dass man Intelligenz braucht, um beieinander zu liegen.“
Catherine hielt ihre Antwort nicht zurück, sie hatte ihr Wissen zu schwer erworben. „Sie tun sich selbst Unrecht, wenn Sie meinen, dass Intelligenz dafür überflüssig ist.“
Lucian lehnte sich zurück. „Erklären Sie, was Sie meinen.“ Catherine hielt ihm ihr leeres Glas entgegen. Sie sprach weiter, während er ihr nachschenkte. „Es ist keine Theorie, es ist eine logische und intelligente Schlussfolgerung. “
„Fahren Sie fort.“
Sie hielt inne, um einen Schluck zu trinken und sich zu
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