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Lucifers Lady

Titel: Lucifers Lady Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Donna Fletcher
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„Ein Versuch?“
    Bonnie nickte. „Ein Test Ihrer neu gewonnenen Kenntnisse.“ „Hier?“ fragte Catherine ungläubig.
    „Wollen Sie auf den Captain warten?“
    Catherine schüttelte den Kopf. „Nein, aber ich weiß wirklich nicht, an wem ich meine neu erworbenen Qualitäten testen sollte, wenn nicht am Captain“, log sie.
    „Nur ein einfacher Test. Ein unschuldiges Lächeln, ein verlockender Hüftschwung, ein Lecken der Lippen. Ein paar Versuche, einen Mann zu verlocken.“
    „Ich vermute, ein Versuch könnte nicht schaden.“ Wenigstens hoffte sie das. Es klang recht harmlos.
    „Keine Sorge. Ich behalte Sie im Auge“, sagte Bonnie. „Wenn es aussieht, als bekämen Sie Ärger, greife ich ein.“
    Ermutigt von diesem Hilfsangebot, stimmte Catherine widerstrebend zu. Sie hegte indes Zweifel. Sie hatte ihre Rolle vor Lucian gut gespielt, aber vor einem Fremden? Rache hatte den Captain blind gemacht und daher ermöglicht, dass ihr Plan erfolgreich war. Die Gäste der Taverne waren nicht blind. Würden sie die Wahrheit erkennen?
    Bonnie sah sich um. „Sehen Sie einen Mann, der Ihnen gefällt?“
    Catherine prüfte sorgfältig die Möglichkeiten. Keiner sah bemerkenswert aus. Alle Männer schienen mehr an ihrem Essen und ihrem Getränk interessiert zu sein als an Frauen. Und keiner reichte an Lucian heran, was Aussehen, Größe und Benehmen betraf. Sie waren enttäuschend.
    „Nachts gibt es bessere Ware“, sagte Bonnie, die ihre Enttäuschung bemerkte. „Warum gehen Sie nicht einmal herum, wackeln ein bisschen mit den Hüften, lecken sich die Lippen und warten ab, was passiert?“
    Catherine entschied, dass ein Rundgang durch die Taverne nicht schaden konnte. Vermutlich würde ohnehin niemand ihr Aufmerksamkeit schenken, und sie konnte zu ihrem Platz zurückkehren.
    „Los jetzt“, sagte Bonnie und schob sie mit sanftem Druck vom Tisch weg.
    Wenn eine unangenehme Aufgabe ihrer harrte, hatte Catherine sich immer sofort daran gemacht und sie eins-zwei-drei beendet. Diese Aufgabe war von allen möglichen die Unangenehmste. Sie würde sich darauf konzentrieren und sie so schnell und so schmerzlos wie möglich hinter sich bringen.
    Ihr schwirrte der Kopf von den zahllosen Empfehlungen, wie man einen Mann verführte. Bonnie hatte betont, dass die einfachsten Handlungen das Interesse eines Mannes im Handumdrehen erregen konnten.
    Sie seufzte tief. Mit etwas Glück würde sie versagen. Mit diesem Gedanken im Kopf bahnte sie sich den Weg zwischen den Tischen hindurch, wobei sie ein wenig die Hüften schwenkte, mehr vor Aufregung als mit Absicht.
    Sofort drehten sich alle Köpfe ihr zu, auch die von Bones und Jolly.
    Catherine machte große Augen, während sie versuchte, ihre Verlegenheit zu unterdrücken. Sie hatte vor Angst ganz trockene Lippen und leckte sie immer wieder, um sich zu entspannen. Und all diese unschuldigen Gesten ließen sie wie eine Hure wirken.
    Man lächelte sie an, zwinkerte ihr zu, und sie warf Bonnie einen ängstlichen Blick zu.
    Bonnie belohnte sie mit einem Lächeln und einem kurzen Nicken, wusste ihren Erfolg zu würdigen.
    Ein Lächeln huschte über Catherines Gesicht, und sie drehte sich zurück, in der Absicht, an Bonnies Tisch zurückzukehren. Ihr Blick fiel auf Bones und Jolly, die erbleicht waren und sie mit offenen Mündern anstarrten.
    Ihr Lächeln verschwand, und vergessen waren ihre Verführungsversuche, als sie auf die beiden Männer zulief und sich fragte, wie sie ihr unanständiges Verhalten erklären sollte.
    „Wohin wollen Sie, kleine Dame?“ fragte eine tiefe Stimme, Sekunden ehe eine Hand ihren Arm packte.
    Catherine starrte voller Entsetzen die Hand an. „Lassen Sie mich los“, sagte sie und legte so viel Kraft in ihre Stimme wie möglich.
    Der Mann riss sie zu sich heran und zwang sie, sich auf seinen breiten Schoß zu setzen. Er war deutlich kleiner als Lucian, doch an Gewicht übertraf er ihn erheblich. Das braune Haar reichte ihm bis über die Schultern, und sein Gesicht wies Bartstoppeln und mehrere gefährlich aussehende Narben auf. Seine schmutzigen Kleider rochen nach Fisch und Schweiß. Und seine blutunterlaufenen Augen und der alkoholschwangere Atem zeugten davon, dass er betrunken war.
    Sie befand sich in ernsthaften Schwierigkeiten, daher warf sie einen Blick zu Bones und Jolly und flehte stumm um Hilfe.    
    Beide Männer traten vor, zum Kampf bereit. Doch eine Pistole, auf sie gerichtet, ließ sie stehen bleiben.
    „Lasst den Schönen Harry in

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