Lucky - Nur eine Frage der Zeit
sie sich in seinen Armen angefühlt, wie süß und heiß sie geschmeckt hatte …
Er trug seine Sommeruniform und widerstand nur mit Mühe dem Verlangen, selbst den Kragen zu öffnen. In den letzten Tagen wurde ihm viel zu oft zu heiß. Er hätte Heather anrufen sollen, nachdem er Syd in der Nacht zuvor nach Hause begleitet hatte. Er hätte zu ihr fahren und um Verzeihung bitten sollen. Wahrscheinlich hätte sie ihn reingelassen.
Stattdessen war er nach Hause gefahren und etliche Runden in seinem Pool geschwommen, um die Ruhelosigkeit loszuwerden, die ihn quälte – natürlich nur, weil die Alpha Squad im Einsatz war und er allein hier herumhing.
“Er bewegte sich schnell”, fuhr Syd fort. “Er hatte mich eindeutig nicht gesehen, und ich konnte nicht schnell genug ausweichen.”
“Hatten Sie Angst?”, fragte Lana.
Syd überlegte, kaute dabei an ihrer Unterlippe. “Angst? Nein. Ich war … ein bisschen beunruhigt. Er war groß. Aber ich hatte keine Angst vor ihm, weil ich ihn nicht für gefährlich hielt. Er machte mich nervös – so wie ein Auto, das plötzlich vor einem die Spur wechselt, wenn man nirgendwohin ausweichen kann und weiß, dass es gleich kracht.”
“Stellen Sie sich den Augenblick, in dem Sie ihn kommen hören, bildlich vor”, schlug Lana vor, “und spielen Sie das Ganze in Zeitlupe vor sich ab. Sie hören ihn, dann sehen Sie ihn. Was denken Sie? Genau in der Sekunde, als Sie ihn die Treppe herunterkommen sehen?”
Syd war dabei, ihre Stiefel aufzuschnüren, und schaute auf. “Kevin Manse”, sagte sie.
Sie hatte sich vorgebeugt, und Lucky konnte für einen Moment tief in ihre offene Bluse schauen. Sie trug einen schwarzen BH, und er erhaschte einen sehr klaren Blick auf schwarze Spitze und glatte blasse Haut. Als sie sich bewegte, um den zweiten Stiefel aufzuschnüren, versuchte er die Augen abzuwenden. Vergeblich. Stattdessen erwischte er sich dabei, wie er sie in der Hoffnung beobachtete, noch einmal einen Blick auf ihre kleinen, aber vollkommen geformten, zarten, verlockenden, in hauchfeine Spitze gehüllten Brüste zu erhaschen.
Sydney Jameson war ungeheuer attraktiv. Das wurde ihm schlagartig bewusst, als er ihr Gesicht musterte. Zwar bevorzugte er eigentlich langhaarige Frauen, aber ihre Haare waren dunkel und glänzten wunderbar seidig. Der burschikos kurze Schnitt passte hervorragend zu ihrer Gesichtsform. Ihre Augen waren kaffeebraun, die Wimpern so dunkel, dicht und lang, dass sie keine Wimperntusche brauchte.
Sie war nicht hübsch im herkömmlichen Sinne, aber wenn sie nicht gerade ein finsteres Gesicht machte, sondern lächelte, sah sie atemberaubend aus.
Was ihre Kleidung anging …
Plötzlich wurde Lucky klar, warum sie so verflixt anziehend auf ihn wirkte. Unter der sackartigen, unweiblichen Kleidung versteckte Syd einen Körper, der genauso elegant und anmutig weiblich war wie ihre zarten Gesichtszüge. Der kurze Einblick, der ihm vergönnt gewesen war, hatte höllisch sexy auf ihn gewirkt. Sexy auf eine Weise, die er nie für möglich gehalten hätte, zumal er normalerweise auf Frauen flog, die weit üppiger gebaut waren.
Sie richtete sich auf und stieß ihre Schuhe von sich. Sie trug keine Strümpfe, und ihre Füße waren schlank und gepflegt, mit hohem Spann. Du lieber Himmel, was war bloß los mit ihm, dass ihn allein der Anblick eines nackten Frauenfußes dermaßen erregte?
Lucky rutschte unruhig auf seinem Sessel hin und her, schlug die Beine übereinander und hoffte inständig, Lana würde ihn nicht bitten, ihm irgendetwas vom Tisch zu holen. Denn dafür hätte er aufstehen müssen.
“Wer ist Kevin Manse?”, fragte die Psychologin Sydney.
Syd lehnte sich zurück, zog die Beine hoch und schlug ihre sexy Füße unter, sodass sie im Schneidersitz auf der Couch saß. “Er war ein Footballspieler, den ich … äh …” Sie warf einen raschen Blick zu Lucky hinüber und errötete. “Den ich im College kannte. Ich schätze, allein schon die Größe dieses Typen hat mich an Kevin erinnert.”
Wenn das nicht interessant war … Und so unerwartet. Syd Jameson schien ihm wirklich nicht die Frau zu sein, die im College mit einem Footballspieler gegangen sein könnte. “Ihr Freund?”, fragte Lucky.
“Ähm, nicht ganz.”
Ah. Vielleicht hatte er ihr gefallen, und er hatte sie nicht einmal wahrgenommen. Vielleicht war Kevin genau wie Lucky zu sehr damit beschäftigt gewesen, sich vor den üppiger ausgestatteten Cheerleadern zu produzieren.
Lana notierte
Weitere Kostenlose Bücher