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Lucky - Nur eine Frage der Zeit

Lucky - Nur eine Frage der Zeit

Titel: Lucky - Nur eine Frage der Zeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anita Sprungk Suzanne Brockmann
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herabgelassen, und weil auch die Lampen ausgeschaltet waren, brauchten Luckys Augen einen Moment, sich an das Dämmerlicht zu gewöhnen.
    Er trat langsam ein und blieb an der Wand stehen, während Lana sich neben Syd setzte.
    Sie lag mit geschlossenen Augen auf der Couch, als ob sie schliefe. So bot sie ein trügerisch friedliches, ja engelgleiches Bild. Aber Lucky kannte sie inzwischen besser.
    “Sydney, ich möchte mit Ihnen zurückgehen. Eine kurze Zeit nur, bis zu dem Abend, als Sie vom Kino nach Hause zurückkamen. Erinnern Sie sich an den Abend?”
    Lucky setzte sich, und Syd schwieg.
    “Erinnern Sie sich an den Abend?”, wiederholte Lana. “Sie wurden fast umgerannt von dem Mann, der die Treppe herunterkam.”
    “Kevin Manse”, sagte Sydney. Ihre Augen waren nach wie vor fest geschlossen, aber sie sprach klar und deutlich.
    “Richtig”, antwortete Lana. “Er erinnerte Sie an Kevin Manse. Können Sie ihn sehen, Syd?”
    Sydney nickte. “Er rennt mich auf der Treppe fast über den Haufen. Er ist wütend. Und betrunken. Ich weiß, dass er betrunken ist. Ich bin auch betrunken. Es ist meine erste Klassenfeier.”
    “Was zum …”
    Lana brachte Lucky mit einer raschen Handbewegung zum Schweigen. “Wie alt sind Sie, Sydney?”
    “Ich bin achtzehn”, antwortete sie. Ihre leicht rauchige Stimme klang atemlos und jung. “Er entschuldigt sich. Oh Gott, er ist so süß. Wir unterhalten uns. Er ist Stipendiat und der Star der Footballmannschaft. Ich kann einfach nicht glauben, dass er mit mir redet.”
    “Jetzt ist es mehr als zehn Jahre später”, unterbrach Lana sie sanft, “und der Mann auf der Treppe erinnert Sie nur an Kevin.”
    “Mir ist schwindlig”, fuhr Syd fort, als hätte sie Lana nicht gehört. “Und auf der Treppe ist es so voll. Kevin sagt mir, sein Zimmer sei oben. Ich könne mich eine Weile auf seinem Bett hinlegen. Und er küsst mich und …” Sie seufzte und lächelte. “Und ich weiß, er meint nicht, dass ich mich allein hinlegen soll.”
    “Oh Gott”, entfuhr es Lucky. Er wollte das nicht hören.
    “Sydney”, sagte Lana bestimmt. “Sie müssen jetzt in die Gegenwart zurückkommen.”
    “Ich tue so, als wäre ich kein bisschen nervös, als er die Tür hinter uns abschließt”, fuhr Sydney fort. “Seine Bücher liegen auf dem Schreibtisch. Mathematik und Physik. Und er küsst mich noch einmal und …”
    Sie seufzte vor Wohlbehagen, und Lucky katapultierte es förmlich von seinem Sessel. “Warum hört sie nicht auf Sie?”
    Lana zuckte die Achseln. “Dafür kann es verschiedene Gründe geben. Sie hat eindeutig einen sehr starken Willen. Und dieser Augenblick kann ein Schlüsselmoment in ihrem Leben gewesen sein. Was auch immer der Grund sein mag, sie will die Sache jetzt nicht auf sich beruhen lassen.”
    Syd bewegte sich ein wenig auf der Couch, legte den Kopf in den Nacken und öffnete leicht die Lippen, während sie wieder vor Behagen seufzte. Großer Gott!
    “Schauen wir mal, ob wir diese Episode nicht zu Ende bringen”, schlug Lana vor. “Vielleicht ist sie eher bereit, in die jüngste Vergangenheit zurückzukehren, wenn wir ihr ein wenig Zeit lassen.”
    “Wie bitte? Wir sollen hier ruhig sitzen bleiben, während sie im Geiste noch einmal erlebt, wie sie mit diesem Jungen Sex hatte?”
    “Ich habe das noch nie getan”, flüsterte Syd. “Nicht wirklich, und … Oh!”
    Lucky konnte sie nicht anschauen, konnte auch nicht wegschauen. Sie atmete heftig, und ein feiner Schweißfilm bedeckte ihr Gesicht. “Okay”, sagte er, weil er es einfach nicht länger aushielt. “Okay, Syd. Sie tun es mit Mr. Wonderful. Es ist vorbei. Weiter im Text.”
    “Er ist so süß”, seufzte Syd. “Er sagt, er habe Angst, dass die Leute reden, wenn ich die ganze Nacht bleibe. Deshalb bittet er einen Freund, mich in mein Studentenwohnheim zurückzufahren. Er sagt, er ruft mich an. Er küsst mich zum Abschied, und ich … ich bin so erstaunt, wie gut sich das angefühlt hat, wie sehr ich ihn liebe. Ich kann es kaum erwarten, es wieder zu tun.”
    Okay. Jetzt wusste er nicht nur, dass sie eine tolle Frau war, sondern eine heißblütige noch dazu.
    “Sydney.” Lanas Stimme ließ keinen Widerspruch zu. “Jetzt ist es etwas weniger als eine Woche her. Sie sind auf der Treppe, in dem Mietshaus, in dem Sie wohnen. Sie waren im Kino und kommen jetzt nach Hause …”
    “Gott, war das ein grässlicher Film”, lachte Sydney laut auf. “Ich kann gar nicht glauben, dass ich so viel

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