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Lucky - Nur eine Frage der Zeit

Lucky - Nur eine Frage der Zeit

Titel: Lucky - Nur eine Frage der Zeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anita Sprungk Suzanne Brockmann
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wenn sie aufwacht. Warten Sie bitte nebenan.”

6. KAPITEL
    W ohin gehen wir?”, fragte Syd, als sie Luke zum Strand hinunter folgte.
    “Ich möchte Ihnen etwas zeigen”, gab er zurück.
    Er war sehr still, seitdem sie Lana Quinns Sprechzimmer verlassen hatten. Nein, nicht einfach nur still, sondern regelrecht kleinlaut. In sich gekehrt, grübelnd.
    Das machte sie nervös. Was genau hatte sie unter Hypnose gesagt und getan, das den ewig lächelnden Navy Ken dermaßen ins Grübeln brachte?
    Syd war ein wenig desorientiert aus der Hypnose erwacht. Zunächst glaubte sie, die Sache hätte nicht funktioniert, aber dann wurde ihr bewusst, dass immerhin eine halbe Stunde vergangen war. Eine halbe Stunde, an die sie sich nicht einmal ansatzweise erinnerte.
    Zu ihrer Enttäuschung sagte Lana, sie habe das unmaskierte Gesicht des Vergewaltigers nicht klar gesehen, als er die Treppen herunterkam. Sie waren der Identifizierung des Mannes also keinen Schritt näher gekommen.
    Luke O’Donlon hatte kein Wort zu ihr gesagt. Nicht in Lanas Sprechzimmer, nicht in seinem Pick-up auf der Fahrt zurück zum Stützpunkt. Er parkte am Strand, stieg aus und sagte nur: “Kommen Sie mit.”
    Jetzt standen sie am Rand des Sandstrandes und beobachteten das Treiben. Es war sehr viel los, obwohl keine Strandbälle, Badenixen, Picknickkörbe und Sonnenschirme zu sehen waren.
    Stattdessen waren Männer am Strand. Viele Männer, die trotz der Sommerhitze lange Hosen und Kampfstiefel trugen. Eine Gruppe lief in vollem Tempo am Wasser entlang. Eine andere war in kleine Grüppchen von sechs bis sieben Männern unterteilt, die sich jeweils mit einem gewaltigen, schwer aussehenden und sehr hässlichen Schlauchboot abkämpften. Sie trugen die Boote hoch über ihren Köpfen ans Wasser und wurden dabei von Männern mit Megafonen angebrüllt.
    “Das gehört zur Ausbildung”, erläuterte Luke, “zur Ausbildung zum Navy-SEAL. Diese Männer sind SEAL-Anwärter. Wenn sie alle Phasen erfolgreich durchlaufen, werden sie in eines der bestehenden Teams aufgenommen.”
    Syd nickte. “Ich habe davon gelesen”, sagte sie. “Es gibt eine unglaubliche Abbrecherquote, richtig?”
    “Manchmal mehr als siebzig, achtzig Prozent.” Er deutete den Strand hinunter auf eine Gruppe von Männern, die durch die Brandung rannten. “Die Jungs da durchlaufen gerade die Tauchausbildung in Verbindung mit speziellem Ausdauer- und Krafttraining. Zu Beginn gehörten etwa hundert Mann zu der Klasse, heute sind es nur noch zweiundzwanzig. Die meisten steigen in den ersten paar Tagen aus, die fast ausschließlich aus intensivem PT besteht – physical training, Ausdauer- und Krafttraining.”
    “Das hätte ich mir schon zusammengereimt.”
    “Die Navy-Sprache wimmelt nur so von Abkürzungen”, antwortete er. “Wenn Sie also irgendwas nicht verstehen, sagen Sie es mir einfach.”
    Warum war er so nett zu ihr? Er hätte herablassend klingen können, aber was er sagte, klang einfach nur … nett. “Danke”, gab sie leicht verwundert zurück.
    “Diese Klasse”, er deutete erneut zum Strand hinunter, “hatte allerdings einfach nur gewaltiges Pech. Eine Magen-Darm-Grippe gleich zu Beginn der Höllenwoche, und rekordverdächtig viele Männer mussten aus dem Training genommen werden.” Er lächelte, als erinnerte er sich an etwas Angenehmes. “Wenn es nur darum gegangen wäre, sich die Seele aus dem Leib zu kotzen und sich trotzdem auf den Beinen zu halten, wären die meisten wahrscheinlich bei der Stange geblieben. Aber diese Magen-Darm-Grippe ging mit gefährlich hohem Fieber einher. Die Sanis haben den Betroffenen einfach nicht erlaubt, weiterzumachen. Sie kriegen in der nächsten Klasse eine neue Chance. Die meisten von ihnen durchlaufen bereits wieder die ersten Wochen von Phase eins. Zu allem Überfluss verlor diese Klasse auch noch weitere sechs Männer in den Nachwehen jenes Tauchunfalls. Deshalb sind nur so wenige übrig geblieben.”
    Syd beobachtete die Männer, die durchs Wasser rannten. “Ich dachte, das Ausdauertraining würde nach der Höllenwoche enden?”
    Luke lachte. “Sie machen Witze! PT endet nie. Als SEAL arbeitet man permanent an sich selbst. Man läuft immer – jeden Tag. Man muss ständig in der Lage sein, die Meile in siebeneinhalb Minuten zu laufen – heute, morgen, nächsten Monat, nächstes Jahr. Wenn man nachlässt, behindert man das ganze Team. Wenn SEALs im Team unterwegs oder im Einsatz sind, kommen sie immer nur so schnell voran wie der

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