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Lucky - Nur eine Frage der Zeit

Lucky - Nur eine Frage der Zeit

Titel: Lucky - Nur eine Frage der Zeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anita Sprungk Suzanne Brockmann
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Geld für die Kinokarte ausgegeben habe. Das Highlight war der Popsänger, der ein Model war und jetzt glaubt, ein Schauspieler zu sein. Und ich rede gar nicht von seiner Schauspielkunst. Ich spreche von der Szene, in der er seinen blanken Hintern zeigt. Das allein war die Kinoleinwand wert. Und”, sie lachte wieder, ein volles Lachen, sehr sexy, “wenn Sie die Wahrheit wissen wollen: Heutzutage kriege ich offenbar nur noch im Kino mal einen nackten Mann zu sehen.”
    Lucky kannte einen einfachen Weg, das zu ändern, und zwar im Handumdrehen. Aber er hielt den Mund und ließ Lana ihre Arbeit tun.
    “Sie steigen die Treppe hinauf zu Ihrer Wohnung”, erklärte sie Syd. “Es ist schon spät, Sie wollen nach Hause, und Sie hören ein Geräusch.”
    “Schritte”, antwortete Syd. “Jemand kommt die Treppe herunter. Kevin Manse – nein, er sieht eine halbe Sekunde so aus wie Kevin Manse, aber er ist es nicht.”
    “Können Sie im Geist die Stopptaste drücken”, fragte Lana, “und sich die Szene als Standbild ansehen?”
    Syd nickte. “Er ist nicht Kevin Manse.”
    “Können Sie sein Gesicht beschreiben? Trägt er eine Maske? Einen Nylonstrumpf über dem Gesicht?”
    “Nein, aber er ist im Schatten”, antwortete Syd. “Das Licht fällt von hinten auf ihn. Er hat einen kurzen militärischen Haarschnitt. Ich kann im Gegenlicht sehen, dass seine Haare wie Igelstacheln hochstehen. Aber sein Gesicht liegt im Dunkeln. Ich kann ihn nicht richtig sehen, aber ich weiß, er ist nicht Kevin. Er bewegt sich anders. Er ist muskulöser. Sein Oberkörper ist massig – wie bei einem Gewichtheber. Kevin war einfach nur groß und breit.”
    Lucky konnte es sich lebhaft vorstellen. Teufel noch mal, war das Ganze blöd. Er war doch tatsächlich eifersüchtig auf diesen Kevin Manse.
    “Lassen Sie ihn auf sich zukommen”, schlug Lana vor, “aber in Zeitlupe, wenn Sie können. Fällt Licht auf sein Gesicht?”
    Syd, die Augen immer noch geschlossen, runzelte die Stirn, konzentrierte sich sichtlich. “Nein”, antwortete sie schließlich. “Er drückt sich an mir vorbei, trifft mich mit der Schulter. Tut mir leid, Kumpel. Er wendet mir das Gesicht zu, und ich kann sehen, dass er ein Weißer ist. Seine Haare wirken blond, aber vielleicht sind sie auch braun und reflektieren nur das Licht.”
    “Sind Sie sicher, dass er keine Maske trägt?”, fragte Lana.
    “Nein. Er läuft weiter die Treppe hinunter, aber er dreht den Kopf, um mich anzusehen, und ich wende mich ab.”
    “Sie wenden sich ab”, wiederholte Lana. “Warum?”
    Syd lachte, aber ohne einen Funken Humor. “Es ist mir peinlich”, gab sie zu. “Er hielt mich für einen Mann. Das ist mir schon öfter passiert, und es ist noch unangenehmer, wenn demjenigen klar wird, dass er sich geirrt hat. Ich hasse die Entschuldigungen. Erst dadurch wird das Ganze so demütigend.”
    “Warum ziehen Sie sich dann so an?” Lucky konnte nicht anders. Er musste fragen.
    Lana warf ihm einen entsetzten Blick zu. Was tun Sie da? Es war ihm egal. Er wollte es einfach wissen.
    “Es ist sicherer so”, antwortete Syd.
    “Sicherer.”
    “Lieutenant”, mahnte Lana ihn eindringlich.
    “Kommen wir zurück zu dem Mann auf der Treppe”, sagte Lucky. “Was hat er an?”
    “Jeans”, antwortete Syd, ohne zu zögern. “Und ein einfarbiges dunkles Sweatshirt.”
    “Tätowierungen?”
    “Ich kann nur die Hände sehen, die Ärmel sind nicht hochgekrempelt.”
    “Was trägt er an den Füßen?”
    Sie schwieg einige Sekunden. “Ich weiß es nicht.”
    “Sie wenden sich ab”, nahm Lana den Faden wieder auf. “Drehen Sie sich noch einmal zu ihm um, als er die Treppe hinuntergeht?”
    “Nein. Aber ich höre ihn. Er schlägt die Haustür von außen zu. Ich bin froh darüber. Manchmal schnappt nämlich das Schloss nicht ein, und dann kann jeder rein.”
    “Hören Sie noch etwas anderes?”, fragte Lucky. “Halten Sie inne und lauschen Sie.”
    Syd schwieg. “Ein Auto wird angelassen. Und fährt los. Der Keilriemen scheint lose zu sein. Er quietscht. Ich bin froh, als der Wagen weg ist. Das Geräusch ist nervtötend. Ein neuer Keilriemen kostet nicht die Welt, und es ist nicht besonders schwer, ihn zu …”
    “Wenn Sie nach Hause kommen”, unterbrach Lucky sie, “parken Sie dann in der Garage oder an der Straße?”
    “An der Straße”, gab sie zurück.
    “Als Sie einparkten”, fragte er weiter, “nachdem sie vom Kino nach Hause kamen, sind Ihnen da Autos in der Nähe ihrer

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