Lucy - Der Schlüssel (Band 5) (German Edition)
wohl ein zweites Mal in deiner Schuld«, sagte der Admiral zerknirscht.
Lucy grinste frech.
»Ich möchte einfach nur, dass Sie unseren Standpunkt vor Ihrer Regierung und dem Militär vortragen. Das reicht mir.«
»Wie wollt ihr uns freilassen? Ich gehe davon aus, dass ihr dieses Schiff als erobert betrachtet.«
»So, wie auf diesem Schiff mit uns umgegangen wurde, we rden wir dieses Schiff tatsächlich einkassieren. Wir werden so schnell keine Möglichkeit mehr bekommen, ein derart gut ausgerüstetes Kampfschiff zu ergattern. Das müssen Sie verstehen.« Lucy grinste den Admiral noch frecher an. »Wir setzen Sie und Ihre Mannschaft mit einem der kleinen Schiffe, die sich an Bord befinden in der Nähe einer Ihrer Stationen aus. Von da werden Sie dann ja nach Hause finden.«
Der Admiral nickte. Er hatte offensichtlich eingesehen, dass er dagegen nichts einwenden konnte.
»Was ist mit Gural?«, fragte Lucy.
»Leider werde ich ihn nicht für das zur Verantwortung ziehen können, was er euch angetan hat. Dies ist eine Geheimdiensta ktion und ihr seid Feinde des Imperiums. Ich werde ihn aber für das anklagen, was er mir und meinen Leuten angetan hat. Ich hoffe, dass er seine Stellung innerhalb des Geheimdienstes verlieren wird.«
»Das heißt, für den Mord an unserem Freund wird er nicht b estraft werden?«, fragte Varenia traurig. Sie stand plötzlich hinter Lucy. Der Admiral schüttelte den Kopf.
»Es ist sogar noch viel schlimmer, der Krieg wird keine drei M onate mehr dauern. Dann wird es keine Aranaer mehr geben, jedenfalls nicht im bekannten Teil der Galaxie. Ihr werdet die Einzigen sein, in deren Reihe sich noch Aranaer befinden. Die ganze imperianische Flotte wird sich auf den Weg machen, euch auszulöschen. Selbst wenn ihr noch die eine oder andere Schlacht gewinnen solltet, wird kein Einziger von euch überleben.«
»Wir werden trotzdem nicht auf Ihr Angebot eingehen. Wir we rden unsere Ideale verteidigen bis zum Schluss«, sagte Varenia leise aber fest. »Übrigens Ihrem Kameraden geht es wieder so weit gut, dass Sie ihn nachher mitnehmen können.«
Varenia verließ die beiden.
»Eine Sache gibt es noch, um die ich Sie bitten möchte, im Gegenzug dazu, dass wir Sie befreit haben und unbeschadet freilassen«, sagte Lucy.
»Wenn es die Sicherheit des Imperiums nicht gefährdet, werde ich tun, was ich kann«, antwortete der Admiral und straffte seine Brust.
»Wir haben meine alte Freundin Kim von der Erde, also Terra, geholt. Sie hat ein Baby, das nicht über längere Zeit auf unseren Schiffen leben kann. Sie muss darum wieder zurück. Können Sie dafür sorgen, dass sie unbehelligt bleibt?«
»Schick Kim und ihr Kind einfach zurück. Ihnen wird nichts pa ssieren«, versprach der Admiral.
»Aber, da gibt es ein paar Dinge …«, setzte Lucy an.
»Ich weiß. Die Überwachungskameras auf Terra konnten noch einige Bilder von euch an den Zentralrechner übermitteln, bevor sie durch die Explosion zerstört wurden. Es ist alles erledigt.« Der Admiral gab sich urplötzlich ungewohnt kurz angebunden.
Lucy verschlug es die Sprache. Sie sah ihn misstrauisch an. Das ging jetzt viel zu schnell. Hier stimmte etwas nicht. Bei Kim hande lte es sich in den Augen der Imperianer um eine Terroristin genau wie bei ihr selbst. Ihre Freundin war auf der Erde in einer Partei organisiert, die sich gegen die Besatzer richtete und sie hatte sogar schon mindestens einen Anschlag verübt. Das konnte nicht schon erledigt sein.
»Ich weiß nicht, ob ich Ihnen trauen kann«, sagte Lucy gerade h eraus.
Jetzt betrachtete der Admiral Lucy kritisch. Er rang mit sich selbst.
»Gibt es hier einen Raum, in dem nur wir beide zu zweit reden können, ohne dass irgendjemand zuhören kann?«, fragte er schließlich.
»Ich habe vor meinen Freunden keine Geheimnisse«, antwo rtete Lucy trotzig. Sie wusste nur zu gut, dass ihre gesamte Mannschaft die Ohren spitzte.
»Du vielleicht nicht, aber ich.« Der Admiral schmunzelte. »Es gibt etwas, dass ich von euch allen nur dir anvertrauen würde und das auch nur, weil du mich jetzt schon zum zweiten Mal laufen lässt. Ich bin mir ziemlich sicher, dass du es, wenn du es erfährst, nicht we itererzählen wirst, auch deinen Freunden nicht.«
Lucy war jetzt erst recht verwirrt, aber neugierig.
»Das kann ich mir zwar nicht vorstellen, aber wenn Sie darauf bestehen, unterhalten wir uns eben zu zweit«, antwortete sie. »Luwa schalte jegliche Kommunikation im Nebenraum aus!«
»Willst du da
Weitere Kostenlose Bücher