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Lucy - Der Schlüssel (Band 5) (German Edition)

Lucy - Der Schlüssel (Band 5) (German Edition)

Titel: Lucy - Der Schlüssel (Band 5) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Fred Kruse
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mit ihm allein reingehen? Sollen wir ihm nicht w enigstens Fesseln anlegen«, fragte Luwa besorgt.
    Lucy schüttelte den Kopf: »Das ist nicht nötig.«
    Sie ging mit dem Admiral in den Nebenraum.
     
    ***
     
    »Was ich dir jetzt erzähle, ist absolut geheim. Es betrifft deinen Heimatplaneten«, begann der Admiral. Lucy wartete stumm auf weitere Erklärungen.
    »Wie du weißt, ist die erste Phase der Invasion beendet. Milit ärisch und logistisch ist Terra in unserer Hand. Die Phase zwei hat begonnen. Jetzt wird in erster Linie die Wirtschaft aufgebaut. Ziel ist es, dass alle Bewohner mit ausreichend Nahrungsmittel, Wohnraum und medizinischer Betreuung versorgt werden.«
    »Ja, ich weiß. Die Imperianer sind die Guten, die meinem He imatplaneten Frieden und Wohlstand bringen«, warf Lucy gelangweilt ein. »Das wird allerdings nicht in allen Gegenden von Terra so gesehen.«
    »Genau!« Der Admiral ließ sich nicht provozieren, sondern redete ernst weiter. »Neben dem wirtschaftlichen Aufbau wird natürlich auch eine neue Verwaltung eingerichtet. Parallel gibt es politische Entwicklungen. Terra ist ja nicht der erste Planet mit einer Bevölk erung des Metallzeitalters, den wir in das Imperium eingliedern. Wir haben da mittlerweile ausgiebige Erfahrungen.«
    Lucy sah ihn fragend an.
    »Auf solchen Planeten gibt es eigentlich immer nach der Übernahme politisch gesehen drei Richtungen. Die einen wollen alles zurückdrehen und uns möglichst vertreiben. Das sind in erster Linie die, denen es vorher gut ging oder die den Rest der Bevölkerung besonders ausgenutzt haben. Dann gibt es die Partei, die es begrüßt, dass wir gekommen sind und die alles genau so machen will, wie wir es vorschlagen. Das ist natürlich die Partei, die wir selbst aufgebaut haben und die wir kontrollieren. Und dann gibt es in fast allen Fällen eine dritte Partei. Sie lehnt die Veränderungen, die wir bringen, nicht vollkommen ab, aber sie fordert, dass die Bewohner des neu ins Imperium integrierten Planeten selbst die Entwicklung kontrollieren soll. Wir wissen aus Erfahrung, dass es genau diese Partei ist, die eine wirkliche Integration eines neuen Planeten garantiert.«
    »Ich glaube, das verstehe ich jetzt nicht. Sie haben doch eben erst gesagt, dass sie eine andere Partei unterstützen.«
    »Genau das ist ja das Geheimnis.« Der Admiral klang begeistert. »Offiziell ist natürlich die imperiumsfreundliche Partei die, die wir unterstützen. Die ersten Jahre halten wir sie auch an der Macht, um all die Dinge durchzusetzen, die dringend notwendig sind, um Frieden herzustellen, die Wirtschaft aufzubauen und so weiter. In dieser Zeit werden die anderen beiden Parteien immer stärker werden, weil die Menschen auf dem Planeten sich immer weniger gefallen lassen, bevormundet zu werden. Es ist letztendlich wichtig, dass nicht diejenigen die Oberhand gewinnen, die nur alles wieder zurückdrehen wollen, sondern die, die sich aus eigener Kraft an der Integration beteiligen wollen.«
    »Aber wenn die Terraner die Macht erlangen, verlieren sie doch die Kontrolle. Dann können sie den Planeten nicht für ihre Zwecke nutzen.«
    »Lucy, du denkst einfach noch immer wie ein Mädchen aus dem Metallzeitalter, nicht wie ein Mädchen aus dem Biologiezeitalter. Was glaubst du denn, was wir von Terra wollen?«
    »Das weiß ich doch nicht! Vielleicht Rohstoffe oder billige Arbeit skräfte?«
    »Du hast doch auf Imperia gesehen, wie unsere Wirtschaft fun ktioniert. Unsere Maschinen arbeiten auf biologischer Basis. Wir bauen keine Metalle und andere seltene Rohstoffe ab, die für Maschinen benötigt werden. Wir brauchen keine Rohstoffe. Es gibt nur ganz wenige Ausnahmen, in denen wir uns von einzelnen Planeten Stoffe holen. Diese Planeten sind in der Regel unbewohnt. Billige Arbeitskräfte brauchen wir noch weniger. Dafür gibt es Roboter, die ebenfalls auf biologischer Basis funktionieren.«
    »Aber was wollen sie dann überhaupt auf der Erde?«, rief L ucy aus.
    »Genau das fragen sich die Kritiker der Invasion auch. Für Imp eria ist so eine Invasion erst einmal nur eine zusätzliche, gewaltige Anstrengung, die keinen kurzfristigen Nutzen bringt. Wir haben sie nur deshalb jetzt durchgeführt, damit die Aranaer euren Planeten nicht bekommen. Es geht mehr um die strategischen Vorteile, als um die wirtschaftlichen. Langfristig geht es natürlich auch darum, immer mehr Menschen im Imperium zu haben. Dadurch ist das Gesamtsystem stärker gegen Angriffe von außen

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