Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Lucy - Der Schlüssel (Band 5) (German Edition)

Lucy - Der Schlüssel (Band 5) (German Edition)

Titel: Lucy - Der Schlüssel (Band 5) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Fred Kruse
Vom Netzwerk:
denn Nils starrte sie mit großen, glänzenden Augen an.
    »Das sind Felix und Vanessa«, stellte Nils die beiden Lucy vor.
    »Ist Vanessa deine Freundin?«, fragte Lucy, ohne nachzudenken, denn Nils hatte das Mädchen bei der Vorstellung total verliebt angesehen.
    »Wir sind alle drei Freunde«, mischte sich sofort Felix ein. Nils b ekam ein paar rote Flecken auf den Wangen. Lucys Mutter warf dem Vater einen warnenden Blick zu. Der schnappte sich seine Zeitung und verkroch sich mit demonstrativem Rascheln dahinter.
    »So etwas wie die primitiven Zweierbeziehungen unserer E ltern haben wir überwunden«, verkündete Felix. Nils starrte ihn bewundernd an und nickte. »Bei uns gibt es nur noch richtige Freundschaften wie bei den Imperianern. Vanessa macht da keinen Unterschied zwischen Nils und mir.«
    Das Mädchen sah schüchtern zu Boden. Lucy ärgerte sich, nein falsch, sie war sauer, richtig sauer. Dieser Großkotz wusste doch überhaupt nicht, wovon er redete. Sie zwang sich, ruhig zu bleiben.
    »Dann seid ihr ja einen riesigen Schritt vorwärtsgekommen«, sagte sie hintergründig lächelnd. »Wie lange habt ihr denn eure imperianische Freundschaft schon.«
    Lucy sah die drei der Reihe nach an. Nils rutschte unruhig auf se inem Stuhl herum. Das Mädchen schaute mit roten Wangen auf den Teller vor ihr. Nur Felix starrte sie arrogant an.
    »Wir sind gerade dabei, unseren Freundeskreis aufzubauen«, sa gte er stolz.
    »Mit ›wir‹ meinst du Nils und dich?«, fragte Lucy freundlich. »Aber ihr beide seid doch schon länger Freunde.«
    »Wir sind schon Freunde, seit wir zusammen in eine Klasse gehen«, mischte sich Nils ein.
    »Ja, das ist wichtig, dass man gute Freunde hat, gerade unter I mperianern«, sagte Lucy ernst. Sie nippte an ihrem Kaffee, während die anderen sie erwartungsvoll anstarrten. Langsam genoss sie das Spiel.
    »So ein Freundeskreis muss ja langsam aufgebaut werden. Aber das wisst ihr ja besser als ich. Die vielen Imperianer, die ich kenne, leben ja alle schon in ihrem Freundeskreis. Aber ich weiß, dass es sehr lange dauern kann, wenn man ihn erweitern will.«
    Lucy legte eine weitere Kunstpause ein, bevor sie weiterredete.
    »Vor allem, wenn es dabei um Mädchen geht. Da geht so e twas ja meistens ganz langsam«, log Lucy. Bei Imperianern gab es natürlich keine Unterschiede zwischen Mädchen und Jungs. »Da wird manchmal jahrelang nur geredet und sich kennengelernt, bis man dann einen Schritt weitergeht.«
    Lucy sah Vanessa direkt an. Mit leicht geröteten Wangen blickte das Mädchen erstaunt zurück.
    »Ihr wisst natürlich genauso gut wie ich, dass ein imperianisches Mädchen niemals etwas machen würde, was es nicht will«, sagte Lucy und sah Vanessa dabei direkt in die Augen. »Und ein imperianischer Junge würde ein Mädchen auch niemals zu etwas drängen, was es nicht will.«
    Nils Blick wanderte jetzt vollkommen verunsichert von Lucy zu Vanessa und zurück. Felix sah wütend aus. Bevor er dazwischen r eden konnte, plauderte Lucy weiter.
    »Aber ihr beide habt ja eine imperianische Freundschaft«, wandte Lucy sich jetzt den beiden Jungs zu. »Da ist es ja nicht schlimm, wenn Vanessa sich noch ein bisschen Zeit lässt. Ihr habt ja euch. Da braucht ihr ja nicht unbedingt Mädchen zum Liebemachen.«
    »Spinnst du jetzt!«, schrie Nils und sprang auf. »Ich bin doch nicht schwul!«
    Felix winkte Nils wütend, sich hinzusetzen und den Mund zu ha lten.
    »Lucy was redest du denn da!«, schrie ihre Mutter spitz dazw ischen.
    »Mama, das ist bei Imperianern so. Für die ist das Geschlecht egal und die beiden sind doch jetzt welche, oder?«, fragte Lucy unschu ldig.
    »Das ist doch völliger Quatsch«, rief Nils.
    »Man kann doch mit mehreren zusammen sein, ohne gleich schwul zu sein«, warf Felix etwas ruhiger ein, aber auch er hatte einen roten Kopf bekommen.
    »Ich meine, ihr könnt natürlich machen, was ihr wollt«, sagte L ucy so beiläufig sie konnte. »Aber wenn ihr eine fortschrittliche imperianische Beziehung haben wollt, müsst ihr erstmal euch gegenseitig lieben. Wie soll das denn gehen? Ihr könnt doch nicht einfach nur das Mädchen austauschen und ihr habt nichts miteinander zu tun. Das ist keine imperianische Beziehung.«
    Lucy sah die beiden Jungs an, als würde sie nicht verstehen, w ovon die beiden redeten. So gut hatte sie lange nicht mehr geschauspielert.
    »Vanessa, was meinst du denn dazu?«, fragte Lucy mit einer so unschuldigen Miene wie möglich.
    »Ich weiß nicht«,

Weitere Kostenlose Bücher