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Lucy - Der Schlüssel (Band 5) (German Edition)

Lucy - Der Schlüssel (Band 5) (German Edition)

Titel: Lucy - Der Schlüssel (Band 5) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Fred Kruse
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verkaufen und das Geld auf den Kopf hauen. Es gibt ja sowieso nichts, was noch bis morgen Bestand hat.«
    Lucys Vater sah einen Moment betrübt auf seine leere Kaffeeta sse, dann redete er weiter:
    »›Neubauten‹ nennen sie diese komischen Häuser. Dabei wird da gar nichts gebaut. Diese Häuser wachsen. Wenn ich mir vo rstelle, ich wohne in einer Pflanze oder einem Pilz oder was immer das ist….«
    Lucys Vater schüttelte sich.
    »Es ist aber schon ganz angenehm in diesen Häusern. Durch die Säfte, die in den Wänden fließen, haben die innen drin immer die richtige Temperatur. Eine Heizung brauchen sie nicht, weil sie ihre Energie aus der Sonne und organischen Nährstoffen ziehen. So wie Pflanzen und Pilze eben«, versuchte Lucy die imperianischen Wohnungen zu verteidigen, die sie mittlerweile tatsächlich angenehmer als Häuser aus Stein und anderen toten Materialien fand. Ihr Vater sah sie zweifelnd an.
    »Also, selbst wenn du recht hast, nutzt uns das gar nichts, weil wir auch in diese komischen Häuser nicht hineinkommen. Auße rdem geht es doch auch gar nicht darum, ob ein Haus besser ist als das andere. Es ist nur so, dass selbst die Dinge, die uns Menschen über Jahrhunderte wichtig waren, wie zum Beispiel ein Haus für seine Familie und deren Nachfahren zu bauen, nichts mehr zählen. Und das ist nicht nur im Bereich von Technik und materiellen Dingen so. Selbst das Zusammenleben ist plötzlich vollkommen veraltet und falsch. Du hast ja gehört, was dein Bruder da redet.«
    »Aber Papa, das ist doch alles Quatsch. Hier auf Terra – auf der Erde, meine ich – ist man doch noch gar nicht so weit. Da lebt man doch immer noch zu zweit zusammen und bekommt die Kinder selbst.«
    »Das kannst du ja mal deinen Außerirdischen erzählen. Die wollen hier jetzt auch so Fabriken bauen, in denen Menschen geklont und gezüchtet werden. Demnächst wird es keine normalen Nachkommen mehr geben. Die produzieren nur noch perfekte, optimierte Menschen. Selbst dass ich Kinder in die Welt gesetzt habe, ist nicht mehr wichtig. Das ist veraltet. Ihr seid die letzte normale Generation. Ihr werdet keine natürlichen Nachfahren mehr haben. Unsere ganze Familie stirbt aus. Unser Erbgut ist ja nicht optimal. Wir waren immer stolz auf euch, unsere Kinder, aber selbst das zählt heute nicht mehr.« Lucys Vater sah unendlich traurig aus. Er tat Lucy leid. Bevor sie etwas sagen konnte, redete er weiter:
    »Unsere Zukunft sind nur noch geklonte Menschen aus diesen Fabriken. Die sind doch auch nichts anderes als Roboter, wie diese komischen Tiere, über die wir vorhin geredet haben.«
    »Aber Menschen werden auch bei den Imperianern aus menschlicher DNA erzeugt, an denen wird nicht herummanipuliert«, entgegnete Lucy empört. Sie musste an ihre imperianischen Freunde denken. Das waren Menschen, liebe Menschen, und bestimmt keine Roboter.
    »Und warum sehen die dann alle so perfekt aus?«, fragte ihr Vater zurück.
    »Bei den Genen werden nur die positiven ausgesucht.«.
    »Siehst du, also doch manipuliert!«, triumphierte Lucys Vater.
    »Das ist doch etwas anderes. Das ist doch wie Zucht. Es wird einfach immer nur das beste Genmaterial ausgesucht«, erwiderte Lucy jetzt auch etwas heftiger.
    »Man züchtet Tiere und keine Menschen«, schimpfte ihr V ater. »Bei deinem Bruder und dir haben wir auch nicht auf die optimale Genkonstellation geachtet. Wir haben euch in die Welt gesetzt, weil deine Mutter und ich uns lieb haben. So muss das auch sein. Diesen ganzen außerirdischen Quatsch wollen wir nicht. Das können die meinetwegen irgendwo auf ihrem eigenen Planeten machen aber nicht hier bei uns auf der Erde.«
    »Ich habe mir das nicht ausgedacht«, erinnerte Lucy ihren V ater vorsichtig. »Ich finde das doch auch nicht gut, dass diesem Planeten einfach die imperianische Kultur übergestülpt wird. Aber ich glaube, es ist zu spät. Da kann man jetzt nichts mehr machen.«
    »Ja«, sagte ihr Vater traurig. »Jetzt kann man da nichts mehr m achen, aber vorher auch nicht. Wir hatten nie eine Chance uns zu wehren.«
    Lucys Mutter kam herein. Sie sah die beiden böse an.
    »Ihr habt doch nicht wieder über Politik gesprochen? Ich halte diese Streitereien nicht mehr aus. Jetzt ist Schluss mit diesem Gerede. Und hier Lucy, du nimmst jetzt mal die Kleine. Das ist jetzt im Übrigen deine Nichte.«
    Bevor Lucy sich wehren konnte, drückte ihre Mutter ihr Lina in die Arme. Sie hörte noch, wie ihre Mutter sagte: »Ist sie nicht süß? Auch wenn sie

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