Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Lucy - Der Schlüssel (Band 5) (German Edition)

Lucy - Der Schlüssel (Band 5) (German Edition)

Titel: Lucy - Der Schlüssel (Band 5) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Fred Kruse
Vom Netzwerk:
Geld aufs Konto überwiesen wie vorher. In den Läden gibt es die gleichen Sachen zu kaufen. Es kommen die gleichen Rechnungen für Strom und Gas ins Haus. Eigentlich ist alles wie vorher.«
    Lucys Vater sah trübsinnig in seine halb volle Kaffeetasse. Er trank sie in einem Zug aus.
    »Nein, eigentlich stimmt das nicht. Ich brauche nicht mehr arbeiten«, korrigierte er sich. »Früher habe ich immer gedacht, es wäre großartig, nicht mehr arbeiten zu müssen. Aber jetzt fühle ich mich einfach nutzlos. Es ist ja nicht nur, dass ich jetzt nichts Sinnvolles mehr machen kann. Plötzlich ist alles, was ich in den letzten Jahren getan habe, sinnlos. Die wollen alle Autos abschaffen. Es werden einfach keine neuen mehr gebaut. Kannst du dir das vorstellen?«
    »Also, so ganz umweltfreundlich sind Autos ja nie gewesen und sie sind in den letzten Jahren immer mehr zu einem U mweltproblem geworden«, bemerkte Lucy vorsichtig. Ihr Vater sah sie ärgerlich an.
    »Das weiß ich auch«, erwiderte er barsch. »Wir wollten doch auch was verändern. Selbst bei uns in der Firma hat man nach u mweltgerechteren Materialien geforscht. Aber das ist jetzt alles veraltet. Die ganzen Forschungsergebnisse kannst du heute in den Papierkorb schmeißen. Alles was wir gemacht haben, taugt ja sowieso nichts mehr. Wir sollen demnächst nur noch in diesen armen verhunzten Tieren herumfahren, oder wie sagt man eigentlich dazu, die laufen ja eher, als dass sie fahren. Hast du diese Dinger schon mal gesehen?«
    »Ja ich bin da schon mal mitgefahren.« Lucy traute sich nicht zu sagen, dass sie so einen Transportroboter sogar schon gelenkt ha tte.
    »In so etwas bist du schon mal drinnen gewesen? Findest du das nicht ekelig, in so ein Tier hineinzugehen?« Lucys Vater verzog a ngewidert das Gesicht.
    »Papa, das sind keine Tiere. Das sind Roboter. Die können nicht selbstständig leben, sich nicht selbst ernähren oder for tpflanzen. Sie haben nur entfernte Ähnlichkeit mit Tieren. Ihr ganzes Erbgut ist vollständig von Menschen programmiert.«
    Ihr Vater sah Lucy zweifelnd an. Er schüttelte den Kopf.
    »Ist ja auch egal. Das Hauptproblem ist, dass kein Mensch überhaupt in diese Geräte hineinkommt. Sie haben kein Türschloss. Man kann die Türen noch nicht einmal sehen. Lenken kann man so etwas schon gar nicht. Diese Außerirdischen nehmen uns unsere Maschinen weg. Sie stellen uns dafür welche hin, mit denen keiner etwas anfangen kann.«
    Lucys Vater schüttelte wieder den Kopf. Lucy sah ihn schwe igend und mitfühlend an.
    »Vielleicht muss sich auf Dauer ja wirklich alles ändern, aber doch nicht so schnell. Ich kenne mich mit diesen Dingen ja nicht aus, aber man sagt, dass deine Mutter und ich sowieso zu alt sind, die Bedi enung von diesen außerirdischen Robotern zu lernen. Selbst Nils soll dafür schon zu alt sein. Dann muss man doch wenigstens zwei Generationen warten, bevor man diese neuen Dinger einführt. Solange müssen wir doch unsere Technik noch behalten dürfen. Wenn an unserem Auto jetzt etwas kaputt geht, kann ich nur hoffen, dass ich ein gebrauchtes Ersatzteil finde. Neue Teile werden nicht mehr produziert. Die haben alle Mitarbeiter der Automobilindustrie nach Hause geschickt. Andere Maschinen werden auch nicht mehr gebaut. Statt Flugzeugen fliegen jetzt so komische Vögel herum. Sag nichts, ich weiß, das sind auch so außerirdische Roboter. Aber mich kriegst du in so ein Ding nicht hinein, das sage ich dir.«
    »Diese Flugroboter sind aber viel sicherer als irdische Flugze uge«, sagte Lucy leise.
    Ihr Vater sah sie wieder mit diesem zweifelnden Blick an. L ucy hatte das Gefühl, dass er nicht an der Richtigkeit ihrer Bemerkung zweifelte, sondern mehr an ihr. Wahrscheinlich fragte er sich noch immer, ob da wirklich seine Tochter vor ihm saß oder ob sie in Wirklichkeit auch so eine Außerirdische war, die nur wie Lucy aussah.
    »Weißt du, ich will ja gar nicht immer nur am Alten festha lten«, redete ihr Vater weiter. »Aber alles, was ich in meinem Leben getan habe und was ich noch tun kann, ist sinnlos geworden. Alles zählt nicht mehr. Diese ganzen neuen Techniken, auf die wir so stolz waren, sind plötzlich von einem auf den anderen Tag Steinzeittechnologien. Selbst dieses Haus hier, das deine Mutter und ich gekauft und mühsam renoviert haben, ist veraltet. Ich dachte, das erbt ihr mal, aber sie wollen hier ein ganzes Viertel mit ›Neubauten‹ schaffen. Da kann ich das ganze Haus ja gleich abreißen oder besser noch

Weitere Kostenlose Bücher